„Digitaler Detox“: So wird der Kopf wieder frei
Von Anbeginn an hat der Mensch bestimmte Mechanismen erschaffen, die zur Entwicklung der modernen Zivilisation beigetragen haben.
So ist er auf das Sammeln von Informationen programmiert – ebenso wie er auf das Sammeln von Nahrungsmitteln ausgerichtet ist, die für eine langfristige existenzielle Absicherung sorgen. Doch diese wünschenswerte Eigenschaft hat sich im digitalen Zeitalter zu einer Schwäche entwickelt.
Doch wie bekommt man den Kopf endlich wieder frei?
FYI
Fernsehen, Internet, Smartphone: Aus allen Richtungen werden wir heutzutage mit Informationen überschwemmt. Das entwickelt sich zunehmend zu einem Problem. Der Grund: Aus neurobiologischer Sicht gibt es nämlich keine Mechanismen, die uns gegen die ständige Informationsflut schützen. Oft nimmt man diese unbewusst auf, vergleichbar mit einem Schwamm, der Wasser aufsaugt. War die Datenmenge noch vor einiger Zeit überschaubar, fällt es dem Menschen heute zunehmend schwer, zwischen wichtigen und Fehlinformationen zu unterscheiden.
Öfter einmal schweigen
Nicht umsonst heißt es „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“: Man mag es kaum glauben, aber Stille ist ein wesentlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Kommunikation. In einem Zustand von Lautlosigkeit kann man Gesagtes viel besser verinnerlichen. Schweigen ist darüber hinaus eine Voraussetzung für Konzentration und der Geburtsort wertvoller Gedanken.
Reflexion und Stille
Beide Begriffe sind Grundvoraussetzungen für die die psychische Hygiene. Sie ermöglichen es uns, einen Abstand zueinander und der Welt um uns zu erreichen. Zur Gesunderhaltung der eigenen Psyche ist es wichtig, die kontinuierliche Informationsflut zu begrenzen, der wir ständig ausgesetzt sind. So kann man beispielsweise nur ausgewählte Programme und Sendungen verfolgen und Radio und TV öfter einmal ausschalten. Grundsätzlich ist es ratsam, den Kontakt mit Medien zu reduzieren und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Studien haben herausgefunden, dass zu häufige Fernsehzeiten bei Kleinkindern sich negativ deren soziale Interaktion auswirken können.
Völliger Verzicht
In Kanada, Schottland und Schweden gibt es bereits erste Einrichtungen, die einen Komplettverzicht moderner Medien- und Kommunikationsmittel anbieten. Auch in Deutschland ist eine digitale Entgiftung möglich. Ziel der sog. Digital Detox Camps ist es, eine gesunde Balance zwischen realem und digitalem Leben herzustellen und so zu einem stressfreien Leben beizutragen.
Quelle:
medicalpress.de