Können Schlafstörungen auch durch globale Erwärmung entstehen?

Am 21. Juni ist der Tag des Schlafes.

Aktuellen Umfragen zufolge leidet allein in Deutschland etwa jeder Vierte an Schlafstörungen. Als Ursache kommen u. a. eine mangelnde Schlafhygiene, nächtliche Atmungsstörungen oder neurologische Erkrankungen in Frage. Neuesten Forschungen zufolge soll auch die globale Erwärmung eine Rolle spielen.

Schlaf sauber!
Die Einhaltung der Schlafhygiene ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen bei Schlafstörungen. Dazu zählt neben einer ruhigen Schlafumgebung auch die optimale Schlafzimmertemperatur von etwa 17 Grad. Doch bei Temperaturen von tagsüber über 30 Grad ist das nicht immer möglich. Experten befürchten, dass es bereits im Jahr 2020 weltweit doppelt so viele Hitzewellen geben könnte wie derzeit.

Ist es möglich, dass mit dem fortschreitenden Klimawandel auch Schlafstörungen zunehmen werden?

Alptraum Schlafstörung
Diese Frage hat sich auch Nick Obradovich von der Harvard University gestellt. Um herauszufinden, welchen Einfluss wärmere Nachttemperaturen auf die Qualität des Schlafes haben, analysierte der Forscher mit seinem Team Daten von über 765.000 US-Bürgern, die zwischen 2002 und 2011 an einer großen Gesundheitsstudie teilgenommen hatten.

Die Wissenschaftler verglichen diese mit den Wetterdaten aus diesem Zeitraum. Dabei kam heraus, dass bereits bei einem Temperaturunterschied von einem Grad im Vergleich zum Normalwert durchschnittlich drei schlaflose Nächte pro Person hinzukamen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im renommierten Fachblatt „Science Advances“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler befürchten, dass die Auswirkungen in Staaten mit tropischem Klima durchaus dramatischer ausfallen könnten. Zu wenig Schlaf ist ein Risikofaktor für zahlreiche Beschwerden. So haben Studien gezeigt, dass Personen, die unter fünf Stunden pro Nacht schlafen, ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck aufweisen.   
 
Hier noch ein paar Tipps für einen erholsamen Schlaf bei Hitze:

Vor dem Schlafen lauwarm duschen:
Das warme Wasser weitet die Gefäße. Auf diese Weise öffnen sich die Poren und die Hitze kann an die Umgebung abgegeben werden.
 
Alle elektrischen Geräte ausschalten:
Im Bett fernzusehen, bei Nachttisch-Licht lesen oder noch schnell den Laptop anmachen, um Mails zu checken: Alle diese Aktivitäten programmieren das Hirn nicht nur auf „Wach-Tätigkeiten“, sondern heizen den Raum zusätzlich auf. Besser ist es, alle elektrischen Geräte im Schlafzimmer auszuschalten.

Vor dem Schlafen nicht allzu viel trinken:
Zwar löscht Wasser den Durst an heißen Tagen – direkt vor dem Schlafen sollte man allerdings keine größeren Mengen mehr zu sich nehmen, da sonst die Nachtruhe durch Toilettengänge unterbrochen werden kann.

Am Tag das Schlafzimmer gut durchlüften: Oft genügt es, wenn die Tür offen und die Fenster gekippt sind. Wenn möglich, sollte man das Schlafzimmer durch Vorhänge und Jalousien verdunkeln.

Quelle:
medicalpress.de