Wunderbares Wandern - Jeder Schritt macht fit
Ein scheinbar unspektakuläres Freizeitvergnügen schafft es auf der Beliebtheitsskala weit nach oben.
Am 14. Mai 2017, dem Tag des Wanderns, bieten sich viele Möglichkeiten zu erfahren, wie vielfältig, inspirierend und gesund das Unterwegssein auf Schusters Rappen ist.
Der Mai bietet eine hervorragende Gelegenheit, um beim Wandern die Freude an der Natur zu erleben und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesundheit zu tun. Die Pflanzenwelt steht in voller Blüte, der Vogelgesang erreicht seinen Höhepunkt und es ist schon angenehm warm, aber noch nicht heiß.
Warum also nicht ein kleines Picknick einpacken, bequeme Schuhe anziehen und eine kleine Wanderung unternehmen?
Vielleicht mit einem attraktiven Ziel, einem Waldsee, einer Ruine oder einer Hügelkuppe mit schöner Aussicht beispielsweise?
Tatsächlich erfreut sich das Wandern einer großen und steigenden Beliebtheit, wie eine unter anderem vom Deutschen Wanderverband unterstützte Studie zeigt.
Der Anteil der Menschen, die bei der Befragung angaben, nie zu wandern, lag im Jahr 2010 bei 46 Prozent, in der darauffolgenden Untersuchung im Jahr 2014 aber nur noch bei 29 Prozent. 69 Prozent der Bevölkerung könnten der Erhebung zufolge als aktive Wanderer bezeichnet werden, wobei dazu gesagt werden muss, dass das satte Plus vor allem durch Menschen zustande kam, die sich selbst als „Seltenwanderer“ bezeichneten.
Wegzeichner machen es möglich
Dass man hierzulande unbesorgt auch ohne Karte, GPSEmpfänger oder speziellen Apps unterwegs sein kann, verdanken wir rund 20.000 ehrenamtlichen „Wegezeichnern“, die sich um etwa 200.000 Kilometer Wanderwege kümmern und dafür über 350.000 Stunden jährlich unterwegs sind.
Davon profitiert nicht zuletzt auch der kräftig boomende Wandertourismus in Deutschland. Kein Wunder, es gibt kaum eine Freizeitbeschäftigung, die so viele positive Aspekte bietet.
Sie ist günstig, kann fast überall durchgeführt werden, macht Spaß und ist gesund.
Zehn Gründe, warum Wandern Gesundheit und Wohlbefinden fördert
1. Wandern baut Stress ab
Bei der Bewegung in der Natur erhöht der Körper die Produktion stimmungsaufhellender Hormone und reduziert die von Stresshormonen. Dies haben Forscher in den USA bei einem Feldversuch mit zwei Laufgruppen, im Freien und in Fitnesshallen, herausgefunden.
Während physiologische Werte wie Herzschlag und Pulsfrequenz bei beiden Gruppen identisch waren, zeigten die Naturläufer einen niedrigeren Spiegel des Stresshormons Kortisol und einen höheren des Stimmungsaufhellers Noradrenalin. Auch die Glückshormone Endorphin und Serotonin werden beim Wandern in der Natur verstärkt ausgeschüttet.
2. Wandern ist Begegnung
Gemeinsam kleine Abenteuer erleben, neue Wege ausprobieren und die Umgebung erkunden verbindet. Beim Wandern knüpft man neue Kontakte und findet Freunde. Geselligkeit ist für Viele ein starkes Motiv für das gemeinsame Gehen.
3. Wandern stärkt den Bewegungsapparat
Muskeln, Knochen und Bänder werden bei ruhiger, regelmäßiger Bewegung trainiert und aufgebaut. Wandern ist gelenkschonender als andere Laufsportarten, wie z. B. Joggen.
4. Wandern stärkt das Immunsystem
Menschen, die sich regelmäßig bewegen, werden seltener krank. Wärme- und Kältereize beim Aufenthalt im Freien trainieren das Immunsystem.
5. Wandern ist gut für Herz- und Kreislauf
Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko, an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken. Wer regelmäßig wandert, verbessert seine Kondition. Dabei ist Wandern sehr gut dosierbar: Man kann mit kurzen Strecken beginnen und die Anforderungen nach Belieben fließend erhöhen.
6. Wandern beugt Übergewicht vor
Etwa 300 Kilokalorien pro Stunde verbrennt man bei einer leichten Wanderung, bei einer Wanderung im Gebirge steigt der Verbrauch auf 555 Kilokalorien. Das ist ähnlich viel wie beim Radfahren mit 12 bis 15 km/h.
7. Wandern regt den Stoffwechsel an
Das betrifft besonders den Fettstoffwechsel. Wandern senkt Blutfett- und Blutzuckerwerte und ist von daher auch für Diabetiker besonders geeignet.
8. Wandern steigert die geistige Fitness
Das Wandern fördert die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn, indem es dessen Durchblutung erhöht. Bei regelmäßiger Bewegung werden zudem spezielle Botenstoffe im Gehirn freigesetzt, welche die geistige Leistungsfähigkeit fördern. Schon Goethe stellte fest: „Die besten Gedanken kommen mir beim Wandern“.
9. Wandern fördert die Kreativität
In einer Studie erreichten Probanden bessere Ergebnisse in einem Test zu kreativem Denken und zum Problemlöseverhalten, nachdem sie vier Tage durch die Natur gewandert sind.
10. Wandern ist optimal für Senioren
Gegenüber praktisch allen Sportarten hat das Wandern den Vorteil, dass es keinerlei Altersbeschränkung gibt. Wandern kann man bis ins höchste Alter. Die ältesten Wanderführer der deutschen Wandervereine sind immerhin um die 90 Jahre alt. Das körperliche Training ist eine Maßnahme, um den Alterungsprozess positiv zu beeinflussen.
Übrigens: Es gibt viele Aktionen am 14. Mai, dem Tag des Wanderns
Mitten im Wonnemonat Mai liegt der Tag des Wanderns. Bundesweit bieten der Deutsche Wanderverband und eine Vielzahl andere Organisationen wie Umwelt- und Tourismusverbände, Natur- und Nationalparke und sogar ganze Regionen Aktionen rund um das Wandern an.
Ob Fotowanderung, Gesundheitswanderung, Marathonwanderung, Familienwanderung, Wanderung mit Hund, Markierungskurs, Naturschutzaktion – die Liste der Veranstaltungen zum Tag des Wanderns ließe sich beliebig fortführen.
Wer einen spannenden, fröhlichen oder interessanten Tag in der Natur erleben will, kann sich unter www.tag-des-wanderns.de über Veranstaltungen in der Nähe informieren.
Quellen:
1. Heinz-Dieter Quack u. a.: Wanderstudie: Der deutsche Wandermarkt 2014
2. Deutscher Wanderverband & AOK: Wandern und Fitness
3. Herbert Löllgen, „Alter, Altern und Bewegung“, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 101, Heft 12, 2004 – nachzulesen unter www.gesundheitswanderfuehrer.de/text/46/de/wandern-ist-gesund.html
4. http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Wildnis_Trip_macht_kreativ1771015588846.html