Blutverdünner-Unverträglichkeit, und nun?

Viele Patienten, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, bekommen blutverdünnende Mittel wie beispielsweise Marcumar® verabreicht.

Doch nicht jeder verträgt diese Medikamente.
„Mit manchen Nebenwirkungen wie Nasen- oder Zahnfleischbluten können Betroffene sich arrangieren. Bei Leberversagen oder Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt oder im Gehirn hingegen besteht Lebensgefahr und ein akuter Handlungsbedarf.  Zudem muss der Blutverdünner sofort abgesetzt werden“, weiß Priv.-Doz. Dr. Boris Schmidt, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie am Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt am Main.

Auch bei Patienten mit höhergradig eingeschränkter Nierenfunktion dürfen Blutverdünner nur eingeschränkt zum Einsatz kommen. 

Gab es für diese Patienten bisher keine gleichwertige Alternative, bietet sich nun ein Verfahren an, welches die Abschwemmung von Blutgerinnseln aus dem Vorhofohr durch eine Art Schirmchen verhindert.  

Risiko: Schlaganfall  
Schlaganfälle stellen weltweit eine der häufigsten Todesursachen dar. Einer der größten Risikofaktoren dafür ist das sogenannte Vorhofflimmern. Bei dieser Form der Herzrhythmusstörung schlagen die Vorhöfe unkontrolliert: Sie beginnen zu flimmern, wodurch das Blut langsam fließt und sich in den Vorhöfen staut. Dadurch können im sogenannten Vorhofohr, einer kleinen Ausstülpung in der linken Herzvorkammer, Gerinnsel entstehen.

 „Von hier können die Gerinnsel über den linken Vorhof und den normalen Blutkreislauf ins Gehirn gelangen“, erklärt Dr. Schmidt. „Dort können sie im schlimmsten Fall ein Gefäß verschließen und einen Schlaganfall auslösen.“ Um diese Gefahr zu senken, bekommen viele Betroffene Blutverdünner verabreicht.  „Das erhöhte Auftreten von Blutungen als Nebenwirkung ist die Kehrseite der Medaille“, kommentiert Dr. Schmidt. 

Alternative: Verschluss im Herzen
Als Alternative für Patienten mit einer Blutverdünner-Unverträglichkeit kann ein spezielles Katheterverfahren dienen: Ein sogenannter Vorhofohr-Okkluder, wie beispielsweise der AMPLATZER™ Amulet™ von Abbott. „Hierbei handelt es sich, vereinfacht gesagt, um eine Art Schirmchen, der das Vorhofohr dauerhaft verschließt“, beschreibt Dr. Schmidt das Verfahren. „Dazu dient ein Drahtgeflecht, welches wir mithilfe eines Katheters zusammengefaltet über die Leiste einführen und über die Blutgefäße in das Vorhofohr einführen. Dort entfaltet sich das Implantat, und wir überprüfen mittels Ultraschall und Röntgen die Position.“ 

Sind keine Korrekturen mehr notwendig, wird das Implantat freigesetzt und der Katheter wieder entfernt. Insgesamt dauert der Eingriff etwa eine Stunde. Patienten spüren währenddessen kaum etwas und verlassen in der Regel nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus, ohne im Anschluss weiterhin auf blutverdünnende Mittel angewiesen zu sein. Die Kosten des Eingriffs übernehmen sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen. 

Über Abbott:  
Bei Abbott setzen wir uns dafür ein, dass Menschen ihr Leben durch die Kraft der Gesundheit in bestmöglicher Weise führen können. Seit über 125 Jahren bringen wir der Welt neue Produkte und Technologien – in den Bereichen Ernährung, Diagnostik, Medizintechnik und generische Marken-Pharmazeutika – und eröffnen dadurch mehr Menschen in all ihren Lebensphasen mehr Möglichkeiten.

Heute arbeiten 94.000 von uns daran, dass die Menschen in den über 150 Ländern, für die wir tätig sind, nicht nur länger, sondern auch besser leben können.  

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