Sicher an der Leine
Fünf Tipps für Hundebesitzer mit Rückenbeschwerden
Ganz gleich welches Wetter:
Hundebesitzer müssen bei jeder Witterung hinaus. Für manche vermutlich unbequem, für den Rücken jedoch gelten solche täglichen Spaziergänge als besonders gesund.
„Wer regelmäßig seinen Hund ausführt, beugt Rückenkrankheiten vor. Denn Bewegung regt die Nährstoffversorgung der Bandscheiben an und sorgt für eine gesunde Wirbelsäule“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Leiden Hundebesitzer allerdings bereits im Vorfeld unter Rückenproblemen, stellt das Ausführen ihres Vierbeiners eine besondere Herausforderung dar. Stürze oder Fehlbelastungen bringen dann weitaus mehr Risiken mit sich.
Wie Betroffene potenziellen Gefahren aus dem Weg gehen und worauf sie beim Gassigehen achten müssen, erklärt Dr. Schneiderhan, selbst Hundebesitzer, im Folgenden.
1. Führen statt führen lassen
Oft unterschätzen Besitzer ihren Vierbeiner und erwarten nicht, mit welcher Kraft dieser an einer Leine reißt. Neben den üblichen Risiken wie Schürfwunden und Zerrungen besteht für Wirbelsäulenpatienten bei Stürzen zusätzlich die Gefahr, ein bereits bestehendes Rückenleiden zu verschlechtern. Bandscheibenvorwölbungen können sich zum Beispiel bei plötzlichem Sturz oder Verdrehtrauma zu Bandscheibenvorfällen entwickeln.
Zu den wichtigsten Regeln zählt daher: sich nie vom Tier ziehen lassen.
Stattdessen muss Frauchen oder Herrchen die Richtung vorgeben. „Wenn der Hund begreift, dass ihn jemand führt, schmälert sich das Risiko enorm, dass er sich plötzlich losreißt und den Besitzer zu Fall bringt“, erklärt Dr. Schneiderhan. Manchmal kommt es trotz allem dazu, dass sich die Leine spannt. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Gurt loszulassen, um für den Rücken gefährliche Stürze zu verhindern.
2. Schlepp- oder Joggingleinen besorgen
Zu den wichtigsten Utensilien eines Hundebesitzers zählt die korrekte Leine. Für Wirbelsäulenpatienten eignen sich besonders Jogging- und Schleppleinen. Erstere bieten den Vorteil, dass Betroffene sie um die Taille wickeln können und dadurch mehr Stabilität beim Gassigehen haben. Zusätzlich verfügt die Joggingleine über ein elastisches Gummi, das ruckartige Zugbewegungen abfedert.
Schleppleinen wiederum lassen sich teilweise bis auf 30 Meter verlängern. Hunde bekommen so viel Auslauf, aber gleichzeitig das Gefühl von Sicherheit.
3. Rutschgefahr verringern
Weicht der Boden durch starken Regen auf, sollten Besitzer auf ihr Schuhwerk achten. Für einen Spaziergang eignen sich zum Beispiel Sneakers. Diese haben in den meisten Fällen Gumminoppen, die für einen sicheren Halt sorgen. Kommt es im Frühjahr doch mal zu Glatteis, lassen sich außerdem sogenannte Spikes gegen Rutschgefahr anschnallen.
4. Bücken vermeiden
Um Ausscheidungen des Tiers zu entfernen, ohne sich unter Schmerzen bücken zu müssen, lohnt sich für Spaziergänge im Garten eventuell auch eine Kehrschaufel mit längerem Griff. Stehen solche Hilfsinstrumente nicht zur Verfügung, sollten Rückenkranke sich beim Aufheben der Kotbeutel in keinem Fall bücken, sondern in die Knie gehen, um ihre Beschwerden nicht zu verschlimmern.
5. Bei Kälte gut einpacken
Besonders für Rückenschmerzpatienten empfiehlt sich bei frischeren Temperaturen wetterfeste und atmungsaktive Kleidung. Kältere Winde sorgen oft dafür, dass sich Muskeln reflexartig zusammenziehen. Daraus resultieren in vielen Fällen Verspannungen und damit einhergehende Schmerzen. Dicke Pullover und Daunenjacken beugen dem vor.
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