Innovative Behandlungsansätze aktivieren Selbstheilungskräfte

... können sich Gelenke, Haut & Co. nachhaltig regenerieren

Gelenkschäden an Knie oder Hüfte, aber auch schwere Verbrennungen stellen den menschlichen Körper vor eine Herausforderung. Derartige Gewebedefekte  können zu großflächigen Narben führen, oder der Patient kann nicht selten nur mit Hilfe eines künstlichen Gelenks seine Bewegungsfreiheit zurückerhalten.

Zukunftsweisende  Behandlungsansätze des sogenannten Tissue Engineerings aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers, sodass die Betroffenen anschließend nicht nur beschwerde- sondern auch sorgenfrei sind. Doch um über derartige Technologien informiert zu sein, wünschen sich viele Befragte einer aktuellen forsa-Umfrage mehr Informationen aus den Medien. (1)

Sportverletzungen oder wiederkehrende, punktuelle Belastungen können insbesondere im stark beanspruchten Kniegelenk zu schmerzhaften Knorpelschäden führen. Diese können zwar vom Körper bis zu einem gewissen Grad repariert werden, doch im Falle eines großen Knorpelschadens reichen die Selbstheilungskräfte des Knorpels meist nicht mehr aus, um eine vollständige Regeneration zu ermöglichen.

Ein innovatives Verfahren unterstützt den Selbstheilungsprozess: eine Eigentransplantation. Jahrzehntelang wurden Transplantationen nur mit fremden Organen durchgeführt, doch  inzwischen ist auch die Verwendung von körpereigenem Gewebe möglich.

Im Falle von  Knorpelschäden wird dem Patienten ein kleiner Teil des Knorpels entnommen. Die darin enthaltenen Knorpelzellen (Chondrozyten) werden in eine Kultur überführt, die optimale  Wachstumsbedingungen liefert, wodurch sich die Zellen in etwa drei Wochen vermehren. Vor der Transplantation werden die Chondrozyten in ein Hydrogel eingebracht, das arthroskopisch in den Knorpelschaden injiziert wird und an Ort und Stelle aushärtet.

Die gezüchteten Zellen sind in der Lage, die Knorpelregeneration einzuleiten und aufrechtzuerhalten und führen so zu einer Heilung des Defekts. Die Patienten profitieren von schmerzloser Bewegungsfreiheit und einem meist nachhaltigen Behandlungserfolg.

Die Methode, NOVOCART® Inject, ist laut der TETEC AG und ihren Entwicklern ein Durchbruch: „Wir sind sicher, dass diese Art der Therapie auch in Zukunft vielen Patienten endlich zu einem schmerzfreien Leben verhilft“, erklärt  Dr. Klaus Maleck, Vorstand des Unternehmens.

„In Deutschland werden bei Arthrose, die  häufig als Endstadium eines nicht verheilten Knorpelschadens entsteht, jährlich etwa 150.000 Knieprothesen eingesetzt. Um diese ernsthafte Folge künftig besser zu verhindern, kann  unsere Technologie eingesetzt werden.“

Auch die Heilung der Haut kann unterstützt werden Nicht nur unsere Gelenke sind anfällig für Schäden. Im Laufe eines Lebens führen diverse  Verletzungen der Haut dazu, dass der Körper die eigenen Heilungsprozesse in Gang setzt. So sind kleine Schnitte oder Schürfwunden schnell vergessen.

Doch bei großflächigen Verbrennungen kann sich das Gewebe häufig nicht ausreichend regenerieren und es bleiben massive Narben zurück, die nicht nur stark schmerzen, sondern auch zu merklichen Bewegungseinschränkungen führen – und auch bei kleineren Narben im Gesicht oder an den Händen wächst der Leidensdruck der Betroffenen, da sich diese Stellen nur schwer verdecken lassen.    
   
Bereits seit 2004 gibt es eine Behandlungsmethode für schwerste Verbrennungen und  Abschürfungen in Form eines synthetischen Hautersatzes.

Die Membran aus Milchsäure schützt die geschädigten Flächen und ermöglicht darunter eine narbenfreie Abheilung. Die Vorteile: Das synthetische Material ist leicht verformbar und passt sich daher auch Körperregionen wie etwa Fingern problemlos an.

Zudem lösen sich die Reste bei ausreichender Wundheilung automatisch nach sieben bis 20 Tagen ab. Für den Patienten bedeutet das vor allem eins – keine schmerzhaften Verbandwechsel und eine meist narbenfreie Haut.  Zusätzlich umgeht diese Methode – genannt SUPRATHEL® – verschiedene Risiken.

So besteht bei anderen künstlich hergestellten Folien häufig die Möglichkeit einer Infektion, da Bakterien in die Wunde gelangen können. Und bei der Verwendung von Spenderhaut kann es zu einer ungewollten Krankheitsübertragung kommen. „Der wichtigste Erfolgsfaktor dieser Therapieform für uns ist der immense Patientennutzen“, verdeutlicht Prof. Dr. Heinrich Planck,  Geschäftsführer der PolyMedics Innovations GmbH. „Zu wissen, dass unser Produkt die Schmerzen einer Verbrennungswunde signifikant verringert (2), lässt uns nach weiteren Anwendungsgebieten suchen, damit wir in Zukunft noch mehr Betroffenen zu einer besseren  Lebensqualität verhelfen können.“ 

Medizinische Innovation trifft den Nerv der Bevölkerung Subjektiv betrachtet, scheint im Falle von therapeutischen Behandlungsmethoden das Abwägen zwischen modernen Ansätzen und altbewährten Herangehensweisen oft schwerzufallen. Eine neue, von der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH beauftragte forsa-Umfrage sieht das anders: 70 Prozent der Befragten stehen Innovationen offen gegenüber. Und das auch konkret auf medizinische Technologien bezogen.

Zwei Drittel können sich den Einsatz intelligenter Implantate wie Herzschrittmacher vorstellen, und 75 Prozent geben an, dass künstliche Organe zumindest unter bestimmten Umständen oder in jedem Fall für sie in Frage kämen. (1)

Damit treffen die beiden zukunftsweisenden Behandlungsansätze – die mit dem Begriff Tissue Engineering zusammengefasst werden – die Bedürfnisse der Bevölkerung. Doch nicht immer ist eine eigenständige Information bei solch komplexen Themen möglich – und „Dr. Google“ hilft auch oft nicht weiter.

Daher sind auch nur neun Prozent der forsa-Befragten der Meinung, dass die Medien in angemessenem Umfang über Themen aus Medizintechnik und Biotechnologie berichten. Ziel der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH ist es daher, über die außerordentlichen Errungenschaften der modernen Medizin zu informieren und ein Bewusstsein für die Bedeutung der Branche zu schaffen.    

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen unter Convensis Group - www.convensis.com bzw. unter BIOPRO Baden-Württemberg GmbH - www.bio-pro.de


1 Monitor Lebensqualität 2015, Bevölkerungsumfrage in Baden-Württemberg durchgeführt von der Hochschule Pforzheim.

2 Uhlig et al., Burns 33/2007; Schwarze, Hartmann et al., Am. Plast. Surgery 60/2009; Markl et al., Am Plast. Surg. 65/2010; Highton et al., Burns 39/2013.