Säure-Basen-Haushalt
...wenn der Körper sauer wird
„Alles was gegen die Natur ist,
hat auf Dauer keinen Bestand.“
Charles Darwin
Wenn der Körper „sauer“ wird
Die Hauptnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate hinterlassen nach ihrem Abbau Säuren im Organismus. Diese werden normalerweise durch Basen, die ebenfalls aus unseren Nahrungsmitteln kommen, neutralisiert. Doch leider überwiegen in der heutigen Ernährung die Säurebildner. Wir essen zu viel Fleisch (Eiweiß), zu viel Süßes (v. a. Zucker), zu viel Fettiges (tierische Fette)! Gemüse und Obst steuern den Säurebildnern massiv entgegen und neutralisieren sie. Sie sind nährstoffarm, aber mineralstoffreich. Deshalb sind sie hervorragende Basenlieferanten.
Mineralstoffreiche Gemüse- und Pflanzensäfte wie beispielsweise Kartoffel-Presssaft (Reformhaus oder Apotheke) wirken ebenfalls basisch und damit auf natürliche Weise einer Übersäuerung entgegen.
Säuren entstehen im Körper aber auch ohne den Einfluss der Ernährung aus biochemischen Abbauvorgängen. Wenn der Mensch beispielsweise fastet, fallen aus dem Abbau von Körpersubstanz automatisch Säuren an. Diese werden durch die körpereigenen Puffersysteme im Blut, in der Lunge und in den Nieren problemlos neutralisiert.
Unsere biologischen Puffer sind sehr wichtig und äußerst effektiv, denn Basen werden im Körper aus normalen Stoffwechselabläufen nicht gebildet. Sie müssen über die Nahrung, insbesondere über Gemüse, Obst und entsprechende Getränke dem Körper zugeführt werden, aus deren Mineralstoffen dann das basenbildende Gegenüber für die Säuren entstehen kann.
Wenn die körpereigenen Puffersysteme aufgrund von stark säureüberschüssiger Ernährung nicht mehr ausreichen, kommt es zur Übersäuerung der Körpers.
Warum Übersäuerung krank machen kann
Die Übersäuerung des Körpers wird heute für viele Zivilisationskrankheiten und Beschwerdebilder verantwortlich gemacht. Allgemeine Antriebsschwäche, Unlust, Leistungsabfall, ständige Müdigkeit, sogar massive Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Gicht, Übergewicht und Osteoporose werden mit einer ernährungsbedingten Übersäuerung in Verbindung gebracht.
Wenn der Körper zu „sauer“ ist, werden zunächst wichtige Entgiftungsmechanismen behindert und letztendlich müssen wertvolle Mineralstoffe aus den Depots (z. B. Knochen, Zähne) mobilisiert werden, um das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen.
Einen besseren, und vor allem gesünderen Ausgleich schafft die basenbetonte Ernährung. Sie sollte zu etwa 80 Prozent aus Basenbildnern und nur bis zu 20 Prozent Säurebildner enthalten. Das heißt, wir brauchen ein umgekehrtes Verhältnis der derzeitigen Ernährungsweise: Mehr Gemüse, Obst und mineralstoffreicher Getränke sowie eine gleichzeitige Einschränkung des Fleisch-, Zucker- und Fettkonsums.
Übersäuerung und Sport
Zu einem Säureüberschuss kann es auch kommen, wenn wir beim Sport an unsere Grenzen gehen und Muskeln und Bänder stark fordern. Die überschüssigen Säuren werden dann in den Geweben des Körpers abgelagert. Dort können sie den Stoffwechsel und die Versorgung der Zellen behindern. Neben dem Homocystein zählen Säuren zu den häufigsten Abfallprodukten des Organismus.
Auch bei der Entstehung des Muskelkaters spielen Säuren eine wesentliche Rolle. Denn erst durch die Einlagerung von Säuren in die kollagenen Fasern der Muskulatur werden diese in ihrer Stabilität beeinträchtigt. Am Anfang dieser Kausalkette der Mikroverletzungen steht also die überschüssige Säure. Kollagene Fasern gehören zum Bindegewebe. Sie befinden sich vor allem in den Sehnen und Gelenkbändern, in Haut, Knochen und Knorpeln.
Ihre enorme Zugfestigkeit ist mit der von Stahl vergleichbar. Dies gilt aber nur, so lange sie nicht von Säuren geschwächt worden sind und solange ausreichend Nährstoffe zur Bildung von elastischem Bindegewebe vorhanden sind.
Wichtige Strategien für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt von Sportlern sind regelmäßiger, leichter, regenerativer Ausdauersport und eine basische Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse.
Quelle:
Wirths PR