Hängende Schultern, schlurfender Schritt

Gangmuster wirkt auf die Psyche

Willkürlich lachen oder sich mal so richtig im Spiegel anstrahlen – diese Tricks gegen schlechte Laune sind bekannt. Und sie haben eine, natürlich begrenzte, Wirkung.

Menschen mit Verstimmungen oder leichten Depressionen haben nun vielleicht noch eine weitere Option, ihre Stimmung zu heben: durch die Veränderung der Gangart.

Schon länger weiß man aus Untersuchungen, dass sich das Gangbild von Depressiven und nicht Depressiven unterscheidet.

In einer Untersuchung wurden nun Probanden angeleitet, ihr Gangmuster so zu verändern, dass sie entweder fröhlicher oder „depressiver“ gelaufen sind als normal.

Zudem wurden ihnen positive und negative Worte präsentiert.

In einem anschließenden Gedächtnistest zeigte sich, dass Versuchspersonen, die mit hängenden Schultern schlurfend gingen, mehr negative Wörter behalten haben – ein Muster, das auch immer wieder bei Depressiven gefunden wird.

Probanden, die fröhlich gelaufen sind, konnten sich hingegen mehr positive Wörter merken.

„Das zeigt uns, dass unsere Art sich zu bewegen Auswirkung darauf hat, ob wir eher positive oder negative Informationen verarbeiten“, erklärt Professor Johannes Michalak von der Universität Witten / Herdecke, einer der Studienautoren.

„Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Körper, hier der Gangart, und der Psyche, hier der Art, welche Informationen wir uns merken. Solche Ergebnisse könnten in Zukunft dazu verwendet werden, Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Depressionen zu entwickeln, die über eine Veränderung von körperlichen Prozessen wirken", so Michalak weiter.

Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt beim Deutschen Grünen Kreuz e. V. unter www.dgk.de

Quelle:
Pressemeldung der Universität Witten/Herdecke vom 24.10.2014: Unsere Art zu Gehen beeinflusst, was wir uns merken.