Manipulieren Darmbakterien unser Essverhalten?
Viele Menschen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl.
Dass das allerdings nicht immer der richtige Weg zu sein scheint, fanden nun amerikanische Wissenschaftler heraus.
Sie vermuten nämlich, dass unsere Darmflora in der Lage ist, uns zumindest in Bezug auf unser Essverhalten zu beeinflussen.
Aus dem Bauch heraus
Wer das nächste Mal Lust auf etwas Süßes verspürt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er dabei nicht zwangsläufig eine Kopf-, sondern eine Bauchentscheidung fällt.
Der Grund:
Im menschlichen Darm befinden sich etwa zehnmal soviele Mikroben wie körpereigene Zellen.
Sie ernähren sich von den Nährstoffen aus dem Speisebrei, der nach dem Essen den Verdauungstrakt passiert.
Da sich aber die über 400 der dort ansässigen Darmbakterien jeweils von unterschiedlichen Nährstoffen ernähren – so benötigen die einen z. B. Kohlenhydrate, um zu überleben, während andere fettreiche Nahrungsmittel verwerten – vermuten die Forscher, dass sie unsere Nahrungsauswahl aktiv beeinflussen.
Über den Vagusnerv sind die Nervenzellen des Verdauungstrakts mit dem Gehirn verbunden. Dieser führt vom Darm in Areale des Gehirns, die für die Verarbeitung von Gefühlen oder das Empfinden von Schmerzen zuständig sind.
Letztlich sind es aber wir selbst, die entscheiden, was wir zu uns nehmen und können unsere Ernährung so anpassen, dass im Darm eine ausgewogene Bakterienpopulation entsteht.
Quelle:
medicalpress.de