Erste Hilfe bei Panikattacken
Herzrasen, Atemnot, Todesangst!
Sängerin Rita Ora, Moderatorin Gülcan Kamps, Fußballprofi Alvaro Morata – diese bekannten Persönlichkeiten haben nach Medienberichten eines gemeinsam: Sie leiden unter Panikattacken.
„Dass selbstsicher wirkende Promis offen über ihre Erkrankung sprechen, ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Menschen erleben die intensive Angstreaktion, verschweigen sie aber aus Furcht, dadurch schwach zu wirken“, weiß Klaus-Dirk Kampz, Geschäftsführer der My Way Psychiatrischen Klinik in Eckenhagen, und erklärt, was es mit der plötzlichen Panik auf sich hat.
Achtung, Angst!
Wenn ganz plötzlich starke Angstgefühle auftreten, die sich durch sehr intensive physische und psychische Symptome äußern, sprechen Mediziner von Panikattacken.
„Zu ersteren zählen beschleunigte Atmung oder sogar Hyperventilation, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel und Zittern. Letztere umfassen das Ausmalen von Katastrophenszenarien, die Angst vor Kontrollverlust oder das Gefühl zu sterben“, erläutert Kampz. Dieses Ausmaß der Reaktion ist unbegründet, da sich Betroffene in der Regel gar nicht in lebensbedrohlichen Situationen befinden.
Auf der Lauer: Panikattacke jederzeit möglich
Genetische Veranlagungen, Traumata und Schwierigkeiten im Umgang mit Emotionen und Stress können Ursache für das Erkranken an Panikattacken sein und jeden Menschen unabhängig von Geschlecht und Alter betreffen. Zu den möglichen Auslösern zählen beispielsweise zwischenmenschliche Konflikte, berufliche oder private Veränderungen, extremer Stress und Leistungsdruck.
Kampz betont: „Panikattacken treten nicht zwangsläufig und unmittelbar in problematischen Situationen auf, sondern können auch in Ruhephasen vorkommen. Denn häufig baut sich bei Betroffenen eine innere Anspannung auf, die sich jederzeit entladen kann. Meist dauert die Angstreaktion wenige Minuten, höchstens eine halbe Stunde. Neben der Dauer variiert auch die Häufigkeit. Manche Menschen erleiden Panikattacken mehrmals täglich, andere monatlich oder wenige Male im Jahr und wieder andere nur ganz selten im Leben.“
Akute Angst: Was tun?
Wer eine Panikattacke erleidet, kann sich in der Situation mit bestimmten Strategien der Angst stellen. Beispielsweise können Atemübungen wie die 4-7-8-Atmung Betroffene beruhigen. Dazu atmen sie vier Sekunden durch die Nase ein, halten die Luft an, zählen bis sieben und atmen anschließend acht Sekunden lang aus. Die Übung wird so lange wiederholt, bis sich die schnelle flache Atmung wieder reguliert hat.
Auch Ablenkungen, wie ein Gummiband am Handgelenk schnipsen zu lassen oder ein Foto einer geliebten Person zu betrachten, können dabei helfen, die Angst auszuhalten und sich nicht hineinzusteigern.
„Es gilt, die Kontrolle der eigenen Atmung und der Gedanken zurückzuerlangen. Betroffene müssen sich bewusst werden, dass die Situation medizinisch ungefährlich ist und ihnen nichts passieren wird. Das ist leichter gesagt als getan, weshalb therapeutische Unterstützung zum Lernen solcher Strategien ratsam sein kann und bei schweren Anfällen sofortige ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen ist“, so Kampz.
Langfristige Lösung
Wiederholte Panikattacken belasten Betroffene zunehmend in ihrem Alltag. Mit Psychotherapie können die Auslöser und Bewältigungsstrategien individuell ermittelt werden, sodass Patienten lernen, ihren Leidensdruck selbst zu reduzieren.
Kampz betont: „Bleiben Panikattacken unbehandelt, steigt das Risiko, an weiteren psychischen Leiden wie Depressionen, Phobien oder Abhängigkeit von Alkohol oder Beruhigungsmitteln zu erkranken“, und ergänzt: „Wer merkt, dass die Angst die Oberhand gewinnt, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Wir haben in unserer Klinik ein maßgeschneidertes Therapiekonzept entwickelt, um Menschen effizient aus ihrer quälenden Angst zu helfen und wieder Platz für mehr Lebensfreude und Leichtigkeit zu schaffen.“
Weitere Informationen unter www.myway-klinik.de