Freund oder Feind? Wenn das Immunsystem überreagiert

Allergiebehandlung: Antihistaminika, Hyposensibilisierung oder Homöopathie

Die Anzahl der Allergiker steigt stetig: Allergien sind längst zur Volkskrankheit geworden

Forscher schätzen, dass bis zum Jahr 2025 rund die Hälfte der Deutschen zur Gruppe der Allergiker gehören wird.[1] Das Krankheitsbild Allergie ist dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt – der Leidensdruck kann hoch, die Lebensqualität mitunter stark eingeschränkt sein. Damit steigen auch die Anforderungen an die Therapie.

Dr. med. Sieglinde Lauer, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Umweltmedizinerin und Homöopathin aus Kaiserslautern, weiß, warum Allergien für das Immunsystem eine große Herausforderung sind. Sie erklärt, wie sich Allergien äußern können und zeigt Therapieoptionen auf.

Die körpereigene Abwehr leistet einen essenziellen Beitrag für Gesundheit und Wohlbefinden.

Eine schwache Immunabwehr kann sich durch häufige Infekte und einen kraftlosen Allgemeinzustand bemerkbar machen.

„Unser Immunsystem ist in ständiger Bereitschaft. Sobald wir in Kontakt mit einem körperfremden Stoff kommen – etwa über die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt oder die Haut – trifft unsere Abwehr die Entscheidung zwischen Freund oder Feind. Und das, um bei Bedarf sehr schnell und umfassend abzuwehren“, erklärt Dr. Lauer. „Manchmal hat das Immunsystem aber Schwierigkeiten, diese Unterscheidung richtig zu treffen. Und bekämpft plötzlich an sich harmlose Stoffe wie Blütenpollen, Nahrungsmittel oder Tierhaare. Genaugenommen richtet sich die allergische Reaktion gegen bestimmte Eiweiße in diesen Stoffen.“

Diese Reaktion des Immunsystems heißt Sensibilisierung.

„Erst wenn der Körper neben der immunologischen Reaktion Krankheitssymptome entwickelt, sprechen wir von einer Allergie. Wir gehen davon aus, dass dies noch nicht beim ersten Kontakt mit dem Allergen der Fall ist, sondern dazu ein erneuter Kontakt erfolgen muss“, weiß die Expertin.

Eins, zwei, drei oder vier: die Allergietypen

Die immunologische Reaktion des Körpers auf ein Allergen kann unterschiedlich ausfallen.

Grundsätzlich werden vier Allergietypen unterschieden.

Allergien vom Typ I sind mit gut 90 Prozent aller Allergien am häufigsten vertreten. Darunter fallen beispielsweise Allergien gegen Blütenpollen, der sogenannte „Heuschnupfen“, aber auch gegen Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Insektengift oder Tierhaare. Der zweithäufigste Allergietyp ist Typ IV, die Typen II und III sind eher selten. „Besteht der Verdacht auf eine Allergie, gilt es, die möglichen Allergene zu identifizieren und mittels Allergietest zu bestätigen. Manchmal benötigt man detektivisches Gespür, um die Verbindung zwischen möglichen Allergenen und den Allergiesymptomen nachzuweisen“, erklärt Dr. Lauer.

Allergiewissen: Die vier Allergie-Typen

Typ I-Allergie (IgE-vermittelte Allergie oder Soforttyp-Allergie):
Das Immunglobulin E (IgE) ist für die allergische Reaktion grundlegend, denn das Immunsystem versucht das Allergen zu bekämpfen, indem es Antikörper der Kategorie IgE dagegen bildet. Das IgE geht eine Verbindung mit den sogenannten Mastzellen ein und verursacht so die Freisetzung von Histamin, sobald die Antikörper das Allergen wiedererkennen. Der Botenstoff Histamin löst die Symptome wie Schwellungen der Haut (Quaddelbildung) und Schleimhäute aus. Die allergische Reaktion kann schon nach wenigen Minuten bis wenigen Stunden nach dem Allergenkontakt auftreten.

Typ II-Allergie (zytotoxischer-„giftig für Zellen“-Allergietyp):
Hier reagiert das Immunsystem mit den Immoglobulinen G und M (IgG und IgM) auf bestimmte körperfremde Zellstrukturen (Antigene). Diese Reaktion kann beispielsweise bei einer Blutgruppenunverträglichkeit nach einer Bluttransfusion auftreten.

Typ III-Allergie (Immunkomplextyp):
Hier bilden sich Immunkomplexe aus Allergenen und Antikörpern, die sich beispielsweise an den Innenwänden von Blutgefäßen ablagern und dort zu Entzündungen führen können. Schlimmstenfalls kann das Gewebe geschädigt werden. Ein Beispiel für diese Reaktion sind allergische Gefäßentzündungen (Vaskulitiden).

Typ IV-Allergie (Spättypallergie):
Wie der Name schon andeutet, tritt die allergische Reaktion stark verzögert ein – in der Regel zwischen 24 und 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen. Ausgelöst wird sie durch bestimmte Abwehrzellen, sogenannte T-Lymphozyten. Diese setzten am Ort des Allergens eine Entzündungsreaktion in Gang. Zu diesem Typ zählt beispielsweise das allergische Kontaktekzem.

Testverfahren

Pricktest:
Bei Verdacht auf eine Typ I-Allergie ist der Pricktest häufig das erste Testverfahren. Hier wird jeweils ein Tropfen der entsprechenden Allergenlösungen auf die Innenseiten der Unterarme gegeben und die Haut an dieser Stelle mit einer kleinen Lanzette oberflächlich angeritzt. Reagiert das Immunsystem auf die Allergene, bilden sich an den betreffenden Stellen zeitnah Rötungen oder Quaddeln.

Bluttest:
Anhand einer Blutprobe können im Labor die IgE-Antikörper nachgewiesen werden, die sich gegen bestimmte Allergene richten.
Epikutantest (auch Patch- oder Pflastertest): Besteht der Verdacht auf eine Typ IV-Allergie, also eine Kontaktallergie, werden die Allergene für 48 Stunden auf die Haut am Rücken aufgetragen und mit Pflastern abgeklebt. Allergische Reaktionen machen sich durch Rötung, Schwellung oder Bläschen bemerkbar.

Provokationstest:
Hier wird eine allergische Reaktion provoziert, indem Patienten den Allergenen unter realistischen Bedingungen ausgesetzt werden. Lebensmittelallergene werden beispielsweise unter ärztlicher Aufsicht in klar definierten zeitlichen Abständen in aufsteigender Menge gegessen, inhalative Allergene etwa direkt auf die Nasenschleimhaut gegeben. Die Reaktionen werden genau beobachtet und dokumentiert. Die Tests finden sicherheitshalber stationär statt, weil schwere allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock möglich sind, die schnelles ärztliches Eingreifen erforderlich machen könnten.

Therapieoptionen: Antihistaminika, Hyposensibilisierung, Homöopathie

Die erste Regel bei Allergien lautet oft, die Allergene zu meiden. Doch das ist manchmal kaum möglich. Zudem besteht die Gefahr, Allergien zu verharmlosen.

„Allergische Symptome können die Lebensqualität erheblich einschränken. Es ist wichtig, die überschießenden Reaktionen des körpereigenen Abwehrsystems ernst zu nehmen und zu behandeln“, betont Dr. Lauer: „Auch aus einem unscheinbar wirkenden Heuschnupfen können sich schwerwiegende Erkrankungen wie eine chronische allergische Bronchitis oder Asthma entwickeln.“

Eine gängige Therapieoption sind sogenannte Antihistaminika.

„Wie der Name schon sagt, sollen Antihistaminika den Botenstoff Histamin blockieren und damit die Symptome lindern. Empfindliche Menschen können zwar eine Abmilderung ihrer allergischen Symptomatik erfahren, leiden jedoch unter den häufigen Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Antriebs- und Konzentrationsschwäche“, weiß die Expertin.

Eine langfristige Möglichkeit, den Körper an die Allergene zu gewöhnen, bietet eine Hyposensibilisierung.

Dabei werden Allergiker meist über mehrere Jahre den Allergenen in regelmäßigen Abständen und steigender Dosis ausgesetzt. Dadurch soll der Körper lernen, das Allergen zu akzeptieren und die überschießenden Reaktionen zu unterlassen.

Für Dr. Lauer ist die Homöopathie eine wichtige Therapieoption

„Ich habe bei meinen Patientinnen und Patienten sehr gute Erfahrungen mit der homöopathischen Behandlung von Allergien gemacht. Insbesondere durch eine individuelle homöopathische Therapie können wir den Körper wieder in Balance bringen. Homöopathische Arzneimittel können im Akutfall eingesetzt werden und bei dieser Indikation auch schon vor dem Auftreten von Beschwerden, um das Immunsystem entsprechend zu stabilisieren. Deshalb sollte eine weiterführende individuelle homöopathische Behandlung nach Möglichkeit in einer allergenarmen Zeit starten“, erklärt Dr. Lauer.

Mindset, Work-Life-Balance, Ernährung
„Bei meinen Patientinnen und Patienten beobachte ich immer wieder, dass auch die eigene Einstellung einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Allergien können gerade in sehr stressigen Lebensphasen besonders stark ausgeprägt und dementsprechend belastend sein. Manchmal kann dann schon die bewusste Entscheidung für eine ausgeglichene Work-Life-Balance hilfreich sein“, sagt die Expertin. Auch die Ernährung kann einen wesentlichen Beitrag leisten: „Ich sensibilisiere meine Patientinnen und Patienten auch für ihre Darmgesundheit. Wir wissen heute, dass unser Darm einen wesentlichen Anteil an unserer Gesundheit hat. Und dass gerade bei Allergikern das Mikrobiom im Darm aus dem Gleichgewicht geraten sein kann. Darauf sollte bei der Allergiebehandlung unbedingt geachtet werden“, betont Dr. Lauer.

Über Dr. med. Sieglinde Lauer
Dr. med. Lauer ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Naturheilverfahren, Homöopathie, Umweltmedizin und Psychotherapie. Als niedergelassene Ärztin betreibt sie eine eigene Praxis in Kaiserslautern.

Zudem engagiert sie sich als Referentin für Homöopathie bei den Landesapothekerkammern Rheinland-Pfalz und Saarland, verfügt über die Weiterbildungsermächtigung für die Zusatzbezeichnung Homöopathie und ist Leiterin eines ärztlichen Qualitätszirkels Homöopathie. Frau Dr. Lauer ist zweite Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ).

Mehr Informationen unter www.homoeopathie-lauer.de

Empfehlung der DHU
Bei akuten und anhaltenden allergischen Beschwerden der oberen Atemwege ist Heuschnupfenmittel DHU eine natürliche und bewährte Empfehlung. Es wird bei Heuschnupfen, aber auch Hausstaub- und Tierhaarallergie eingesetzt und kombiniert drei homöopathische Wirkstoffe zur Behandlung allergiebedingter Beschwerden der oberen Atemwege, z.B. Heuschnupfen und ganzjähriger allergischer Schnupfen: Galphimia glauca D3 (Kleiner Goldregen), Luffa operculata D4 (Kürbisschwämmchen) und Cardiospermum D3 (Ballonsame bzw. Herzsame).

Heuschnupfenmittel DHU ist in Tablettenform und als Tropfen erhältlich. Die Tabletten sind geeignet für Kinder ab sechs Jahren und – nach Rücksprache mit dem Arzt – auch für Schwangere. Heuschnupfenmittel DHU ist gut verträglich und macht nicht müde. Heuschnupfenmittel DHU kann, nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, auch ergänzend zu einer konventionellen Therapie eingesetzt werden.

Bei starken allergischen Beschwerden kann auch eine individuelle homöopathische Behandlung sinnvoll sein. Diese sollte möglichst in einer beschwerdefreien Zeit beginnen. Welches homöopathische Arzneimittel individuell am besten passt, ermittelt die Therapeutin oder der Therapeut nach einer fundierten Anamnese anhand der Gesamtheit der Symptome.

Über die DHU
Die DHU (Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG) ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und Schüßler-Salze in Deutschland.

Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe wurde 1961 innerhalb der Dr. Willmar Schwabe Unternehmensgruppe gegründet.

Die DHU stellt ihr umfassendes Sortiment auf Basis der mehr als 150-jährigen Expertise der Firmengruppe in der Produktion homöopathischer Arzneimittel her. Sie steht für Tradition, Qualität und Innovation: Dabei erfolgen die wesentlichen Herstellungsschritte – wie das Potenzieren – nach wie vor von Hand.

Der firmeneigene Öko-zertifizierte Arzneipflanzengarten in Terra Medica® bei Karlsruhe garantiert die hohe Qualität vom Samen bis zum fertigen Arzneimittel. Auch bei den Verpackungen übernimmt die DHU Verantwortung: Homöopathische Einzelmittel und Schüßler-Salze sind in recyclebaren, medizinischen Glasflaschen verpackt.

Die DHU fördert den Wissensaufbau: Sie verfügt über die europaweit größte Unternehmensbibliothek zur Homöopathie. Sie bietet einen medizinisch-wissenschaftlichen Beratungsservice und Fachkreis-Schulungen. Und sie steht für ein verantwortungsvolles Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin.

Mehr erfahren Sie direkt unter www.dhu.de