Neue Studie zur Zuckersteuer: Effektive Prävention von Erkrankungen wie Diabetes

Eine Softdrink-Steuer in Deutschland könnte den täglichen Zuckerkonsum senken, Krankheiten vermeiden und so Gesundheitskosten senken.

Darauf deutet eine neue Studie hin. Die Zuckersteuer könnte für die Jahre 2023-2043 Einsparungen von 16 Mrd. Euro volkswirtschaftliche Kosten bringen, davon rund 4 Mrd. für das Gesundheitssystem.

Gesüßte Getränke erhöhen das Risiko für Übergewicht und Krankheiten.

Die bisherige Selbstverpflichtung der Getränkeindustrie zur Zuckerreduktion zeigt jedoch nur begrenzte Erfolge. Das zeigte eine Studie unter Mitwirkung von Michael Laxy, Professor für Public Health und Prävention an der TUM und DZD-Wissenschaftler.

Die Auswirkungen blieben bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Ein Team um Michael Laxy und Chris Kypridemos von der University of Liverpool hat jetzt berechnet, welche Auswirkungen die Einführung einer sogenannten Zuckersteuer für Deutschland hätte

Pro-Kopf-Konsum von Zucker gesenkt

Der Simulation zufolge würde bei einem pauschalen 20-prozentigen Aufschlag auf die Softdrink-Preise der Zuckerkonsum pro Tag und Person um ein Gramm sinken.

Noch stärker würde sich eine Reduktion des Zuckers in den Rezepturen um 30 Prozent auswirken.

Durch weniger Zucker in den Getränken würde der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland um täglich 2,3 Gramm reduziert – mit positiven Effekten für die Prävention von Erkrankungen wie Diabetes.

Es werden weniger Fälle von Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen prognostiziert.

Das spart auch Kosten: Die Simulation zeigt bei gestaffelter Herstellerabgabe Einsparungen von rund 16 Mrd. Euro (4 Mrd. Euro Gesundheitskosten) in 20 Jahren. Ob eine Softdrink-Steuer in Deutschland sinnvoll ist, soll die Politik entscheiden. Die Studie liefert sachliche Argumente für die Debatte und betont die Relevanz einer Abgabe als Präventionsmaßnahme. Informationskampagnen allein reichen möglicherweise nicht aus.

Quelle:
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD) - Mitteilung vom 22. November 2023

Original-Publikation:
Emmert-Fees KMF, Amies-Cull B, Wawro, N, Linseisen J, Staudigel M, Peters A, et al. (2023). „Projected health and economic impacts of sugarsweetened beverage taxation in Germany: A crossvalidation modelling study“. PLoS Med 20(11): e1004311. DOI: 10.1371/journal.pmed.1004311