Homöopathie bei Erschöpfung und Fatigue

Kraft und Anstrengung: Die Balance finden und halten

Erschöpfung ist für viele Menschen zum Dauerthema geworden: Pandemie, Krieg und Inflation wirken als äußere Treiber, die psychisch stark belasten können.

Aber auch persönliche Sorgen, Nöte oder körperliche Schwäche – beispielsweise nach einer Virusinfektion – können Erschöpfungszustände nach sich ziehen.

Der Arzt und Psychotherapeut Dr. med. Thomas Bonath erklärt den Unterschied zwischen Erschöpfungszustand und Erschöpfungssyndrom. Und erläutert, warum die Kraftbalance nur ganzheitlich gelingen und wie Hilfe bei starker Erschöpfung aussehen kann.

Das Auftreten des Krankheitsbildes der psychischen Erschöpfung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Auch für Arbeitgeber gewinnt die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten an Relevanz: 2023 sagten 38,5 Prozent der Gesundheitsverantwortlichen in den Unternehmen, dass die psychischen Belastungen wie Burnout, Überforderung und Depressionen am Arbeitsplatz bereits eine eher große oder große Bedeutung haben.[1]

Und in der Zukunft? Tendenz steigend.[2]

Dies zeigen auch die Fehltage der bei der Techniker Krankenkasse versicherten Erwerbstätigen: Psychische Erkrankungen waren im Jahr 2022 mit 17,5 Prozent der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung.[3]

Und: Menschen mit psychischen Erkrankungen bleiben ihrem Arbeitsplatz länger fern.[4]

Laut einer forsa-Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse, ist mehr als jede/r dritte Studierende in Deutschland Burnout-gefährdet. Aktuell leiden mehr als zwei Drittel der Studierenden (68 Prozent) unter Stress, mehr als die Hälfte (53 Prozent) unter Konzentrationsstörungen und 43 Prozent haben Schlafprobleme.[5]

Mehrfach belastet und erschöpft

Die Gründe für die steigende Anzahl der Erschöpfungszustände liegen in den Mehrbelastungen, mit denen die Menschen in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatten

„Gerade bei Kindern und Jugendlichen sehen wir, dass mit der Pandemie erhebliche Verhaltensänderungen und psychische Belastungen aufgetreten sind. Auch Erwachsene haben darauf mit Erschöpfung reagiert. Zudem summieren sich die wirtschaftlichen und beruflichen Herausforderungen durch Krieg, Krise und Inflation der vergangenen Monate und Jahre und führen ebenfalls zur Überlastung“, erläutert Arzt und Psychotherapeut Dr. med. Thomas Bonath, der in Karlsruhe eine Praxis für Allgemeinmedizin, Psychotherapie und klassische Homöopathie betreibt.

Das Problem: Aus einem Erschöpfungszustand kann sich ein Erschöpfungssyndrom entwickeln

 „Wenn über lange Zeit eine außergewöhnliche schnelle, geistige und körperliche Erschöpfbarkeit eintritt, die häufig nicht einmal im Zusammenhang oder Verhältnis zur Belastung steht, liegt eine Fatigue, also ein Erschöpfungssyndrom vor. Dieser Zustand hält sehr lange an und lässt sich nicht einfach wegtrainieren“, so der Experte.

Übersetzt bedeutet das: Der Akku ist nicht nur leer, er lässt sich auch nicht so einfach wieder aufladen.

„Eine Fatigue kann jeden Menschen treffen, der chronischer Belastung ausgesetzt ist. Die Belastung kann in Zusammenhang stehen mit psychischen Aspekten oder mit körperlichen Erkrankungen, zum Beispiel einer vorausgegangenen Virusinfektion. Mehrere Faktoren wirken dann verstärkend“, erklärt Dr. Bonath.

Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele

Psychische und körperliche Erschöpfung können sich gegenseitig bedingen

„Es gibt immer eine Wechselwirkung zwischen Seele und Körper – im Positiven wie im Negativen“, sagt der Experte.

Dies ist eine mögliche Erklärung, warum es nach schweren Erkrankungen sehr lange dauern kann, bis die Betroffenen wieder zu ihrer alten Form finden – wenn überhaupt. Denn die Rekonvaleszenz, also die Genesungszeit, wird häufig unterschätzt

Die Symptome einer Erkrankung sind dann zwar häufig schon abgeklungen. Doch der Patient ist trotzdem noch nicht gesund und sollte sich deshalb noch schonen und weiter erholen.

„Die Rekonvaleszenz kann bei viralen Infektionen sehr lange dauern. Wer sich zu früh belastet, riskiert einen Rückfall. Dies gilt auch für psychische Erkrankungen. Gerade bei Burnout erfordert die Genesung Zeit: Die Betroffenen können dann ebenfalls Monate, manchmal sogar Jahre brauchen, um sich wieder in ein normales Alltagsleben integrieren zu können“, erklärt Dr. Bonath.

Achtsam sollten Betroffene und Angehörige werden, wenn der Akku schneller leer ist und er sich nicht so einfach wieder aufladen lässt.

Auch ineffektive große Anstrengungen können ein Warnsignal sein

 „Betroffene brauchen sehr viel länger für teilweise einfache Aufgaben und fühlen sich schnell überfordert. Dazu kommen meist eine deutliche Reizbarkeit, Traurigkeit und ein Rückzug aus sozialen Beziehungen“, weiß der Experte.

Wichtig sei, dass sich Betroffene möglichst frühzeitig Hilfe suchen. Diese kann – je nach Ursache – bei einem Arzt, Therapeuten oder auch bei guten Freunden gefunden werden: „Wichtig ist, dass man gut auf sich achtet und schaut, wie man sein Gleichgewicht wiederfinden und was in der jeweiligen Situation helfen kann“, sagt Dr. Bonath.

Psychisch in Balance kommen und bleiben

Um gesund zu bleiben, muss man Belastungen und vor allem Überlastungen wieder ausgleichen: „Das Wichtigste ist immer die Wiederherstellung von Balance. Dies ist allerdings nicht so einfach.

Wir haben schließlich keine Waage, wo wir das Gleichgewicht zwischen zwei Seiten herstellen müssen. Die einzelnen Faktoren, die auf uns einwirken, verhalten sich vielmehr wie ein Mobile – und im Zusammenspiel der einzelnen Teile ist es deutlich schwieriger,  ein Gleichgewicht zu finden und vor allem zu behalten“, erklärt Dr. Bonath.

Die stabilisierenden Faktoren macht der Experte in einer gesunden Lebensweise fest, mit gesunder Ernährung, Entlastung, guten sozialen Kontakten und Freude an dem, was man tut.

Therapieoptionen bei Erschöpfungszustand und Fatigue

Erste Maßnahme bei einem Erschöpfungszustand: Den Patienten aus der Belastung herausnehmen, „ihm wieder Boden unter den Füßen verschaffen“. Dann wird der Betroffene langsam, schrittweise, wieder hochtrainiert

„Bei einer Fatigue ist das kaum möglich. Die Patienten sind häufig nicht in der Lage, geringsten Anforderungen zu entsprechen und Aufgaben zu erfüllen, die sie vorher mit Leichtigkeit erledigt haben. Hier muss immer wieder aufs Neue festgestellt werden, wozu der Patient in der Lage ist – und keinesfalls darüber hinaus zu gehen. Die Technik dabei heißt Pacemaker, also Schrittmacher“, erklärt der Experte.

Homöopathie: Eine grundlegende Therapieoption

Homöopathie ist für Dr. Bonath dabei eine wichtige Therapieoption

„Homöopathie ist für mich persönlich eine medikamentöse Behandlung der ersten Linie. Ich habe beispielsweise festgestellt, dass ich mit Psychotherapie sehr häufig den Kopf erreiche und die Patienten sehr viel verstehen. Der Patient bleibt dennoch häufig in alten Mustern gefangen. Homöopathie betrachtet den Menschen ganzheitlich, berücksichtigt auch emotionale Aspekte und erleichtert es so, wieder zu gesunden. Gerade deshalb unterstützt der fachkundige Einsatz von Homöopathie andere therapeutische Optionen aus meiner Sicht optimal“, erzählt Dr. Bonath aus seinem Erfahrungsschatz.

Über Dr. med. Thomas Bonath
Dr. med. Thomas Bonath ist als klassisch homöopathisch tätiger Arzt und Psychotherapeut in Karlsruhe niedergelassen.

Er verfügt über langjährige Erfahrung als Oberarzt in einer psychosomatischen Klinik.

In seiner Praxis arbeitet er mit Menschen, die in psychisch schwierigen Situationen sind.

Die Homöopathie hat einen wesentlichen Stellenwert in seinen Behandlungskonzepten – insbesondere bei der Behandlung psychosomatischer Leiden. Seine Erfahrung gibt Dr. Bonath regelmäßig bei Fortbildungsveranstaltungen, als Dozent für Homöopathie und Supervisor für Psychotherapie weiter. Er ist zudem als Autor tätig. Sein Buch „Homöopathie bei ADHS“ ist im mgo Fachverlag erschienen.

Mehr Informationen unter: www.praxis-thomas-bonath.de

Über die DHU
Die DHU (Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG) ist führender Hersteller homöopathischer Einzelmittel und Schüßler-Salze in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe wurde 1961 innerhalb der Dr. Willmar Schwabe Unternehmensgruppe gegründet.

Die DHU stellt ihr umfassendes Sortiment auf Basis der mehr als 150-jährigen Expertise der Firmengruppe in der Produktion homöopathischer Arzneimittel her.

Sie steht für Tradition, Qualität und Innovation: Dabei erfolgen die wesentlichen Herstellungsschritte – wie das Potenzieren – nach wie vor von Hand.
Der firmeneigene Öko-zertifizierte Arzneipflanzengarten in Terra Medica® bei Karlsruhe garantiert die hohe Qualität vom Samen bis zum fertigen Arzneimittel.

Auch bei den Verpackungen übernimmt die DHU Verantwortung: Homöopathische Einzelmittel und Schüßler-Salze sind in recyclebaren, medizinischen Glasflaschen verpackt.

Die DHU fördert den Wissensaufbau: Sie verfügt über die europaweit größte Unternehmensbibliothek zur Homöopathie. Sie bietet einen medizinisch-wissenschaftlichen Beratungsservice und Fachkreis-Schulungen. Und sie steht für ein verantwortungsvolles Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin.

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.dhu.de

LIteraturnachweis:
[1] Zukunftsstudie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“  der Techniker Krankenkasse (TK) in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und dem Haufe-Verlag – online verfügbar unter: #whatsnext - arbeiten in der digitalen Arbeitswelt | Die Techniker - Presse & Politik (tk.de)

[2] Schon im Jahr 2025 werden diese Krankheitsbilder eine noch größere Bedeutung haben, sagen rund 70 Prozent der Befragten. #whatsnext - arbeiten in der digitalen Arbeitswelt | Die Techniker - Presse & Politik (tk.de)

[3] Nach Erkrankungen des Atmungssystems (beispielsweise Grippe oder Erkältungen mit 25,3 Prozent) und noch vor Krankheiten des Muskel-Skelettsystems (13,7 Prozent). Techniker Gesundheitsreport 2023 Arbeitsunfähigkeiten – online verfügbar unter: Gesundheitsreport 2023 Arbeitsunfähigkeiten (tk.de)

[4] In den vergangenen zehn Jahren ist die durchschnittliche Krankheitsdauer bei psychischen Ursachen kontinuierlich gestiegen: Noch im Jahr 2012 betrug diese bei einer psychischen Diagnose 2,46 Tage. Im Jahr 2022 erhöhten sich die Fehltage auf 3,33 – was einem Anstieg von gut 35 Prozent entspricht. Gesundheitsreport 2023 Arbeitsunfähigkeiten (tk.de)

[5] Dies zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Dazu gaben im Januar 2023 1.000 Studierende in Deutschland zu ihrer Gesundheitssituation Auskunft. Online verfügbar unter: Kernaussagen des TK-Gesundheitsreports 2023