Denguefieber – Kurzporträt einer häufigen Virusinfektion auf Reisen

Der Frühling steht vor der Tür und mit den ersten Sonnenstrahlen denkt so mancher an Urlaub.

Fernreisen in die Tropen oder Subtropen stehen hoch im Kurs, und an Krankheiten mag man nicht denken. Man sollte sich trotzdem über einige „Übeltäter“ informieren, denen man auf Reisen begegnen kann, zum Beispiel das Denguefieber.

Das Denguefieber wird durch Viren (Flaviviridae) verursacht, die von tag- und nachtaktiven Mücken (Aedes aegypti und Aedes albopictus) auf Menschen übertragen werden. Da es mehrere Serotypen gibt, kann man an Denguefieber mehrfach erkranken.

In über 100 Ländern ist das Denguevirus endemisch. In Deutschland werden jährlich zwischen 600 und 800 Fälle von eingeschlepptem Denguefieber gemeldet.

Die WHO schätzt die Erkrankungsfälle weltweit auf 96 Millionen pro Jahr. Zirka dreiviertel der Fälle treten in Asien auf, aber auch in Südamerika steigen die Zahlen, und inzwischen gibt es Denguefieber-Fälle auch in Südfrankreich.

Rückläufige Mückenkontrolle sowie die stark zunehmende internationale Reisetätigkeit spielen für die Verbreitung eine wichtige Rolle. Der Klimawandel spielt hier auch hinein, denn steigen die Temperaturen bei uns in Europa, dann entstehen neue Verbreitungsgebiete der Vektoren, das heißt der die Infektionserreger übertragenden Mücken.

Wie macht sich die Denguevirus-Erkrankung bemerkbar?

Ein rascher Fieberanstieg sowie typische grippale Symptome wie Kopf-, Muskel-, Knochen-, und Gelenkschmerzen machen den Erkrankten im Durchschnitt eine Woche lang zu schaffen.

Denguefieber wird wegen der starken Knochenschmerzen auch breakbone fever – Knochenbrecherfieber – genannt. Betroffene erholen sich nur sehr langsam. Selten aber kommt es zu den gefürchteten schweren Verläufen: hämorrhagisches Denguefieber oder Dengue-Schock-Syndrom, das auch zum Tod führen kann.

Wie kann man sich schützen?

Grundsätzlich ist ein sehr guter Mückenschutz das A und O!

- helle und mit Repellents imprägnierte, hautbedeckende Kleidung tragen; unbedeckte Hautstellen mit Repellents einreiben, bei Bedarf regelmäßiges Wiederholen;

- Bekleidung mit eigens dafür hergestellten Produkten regelmäßig imprägnieren;

- Moskitonetze verwenden, die ebenfalls mit Anti-Mücken-Mitteln imprägniert sind;

- die Räume, in denen man sich aufhält, mückensicher mit Fliegengittern ausstatten.

Lassen Sie sich in der Apotheke zur richtigen Wahl der Repellents beraten.

Ein neuer erst im Februar zugelassener Impfstoff kann ab vier Jahren geimpft werden, es ist ein Lebendimpfstoff, der abgeschwächte, vermehrungsfähige Viren enthält.

Aktuell prüft eine Arbeitsgruppe der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und globale Gesundheit e. V. (DTG), ob es für diesen Impfstoff eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Endemiegebiete geben wird und wie diese sinnvollerweise aussehen könnte.

Zuletzt ist wichtig zu erwähnen, dass generell Lebendimpfstoffe nicht für alle Personen geeignet sind.

Sie dürfen beispielsweise in der Schwangerschaft und bei Patienten mit einer Immunsuppression nicht gegeben werden.

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. unter https://www.dtg.org/.

Deutsche Günes Kreuz e. V. unter https://dgk.de/impfen-und-infektionen/krankheiten-von-a-bis-z/dengue-fiiber.html.

ECDC: Dengue worldwide overview unter https://www.ecdc.europa.eu/en/dengue-monthly.

Robert Koch-Institut: Denguefieber unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/D/Dengue/Dengue.html.

Robert Koch-Institut: Stellungnahme der STIKO zum neu-zugelassenen Lebendimpfstoff gegen Dengue (Qdenga) unter https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Reiseimpfung/Lebendimpfstoff_gegen_Den-
gue_Qdenga.html.

WHO: Dengue and severe dengue unter https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/dengue-and-severedengue.