Grundlagenforschung zur Homöopathie: Ergebnisse reproduziert
Homöopathie wirkt über den Placebo-Effekt hinaus - das zeigen zahlreiche hochwertige wissenschaftliche Studien.
In der Reihe Studienmonitor stellen wir Forschungsbeispiele vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie jenseits des Placebo-Effekts belegen.
In dieser dritten Ausgabe beschreiben wir eine Laborstudie aus dem Jahr 2022, die die Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln auf durch Arsen "gestresste" (leicht vergiftete) Pflanzen untersucht. Diese Studie ist von besonderer Bedeutung, da sie die Ergebnisse einer früheren ähnlichen Studie aus dem Jahr 2010 bestätigt.
Thema und Hauptautor
"Kritische Bewertung der spezifischen Wirksamkeit von homöopathischen Präparaten", von A. Ücker, Institut für Integrative Medizin, Universität Witten-Herdecke; Zentrum für Komplementärmedizin, Universität Freiburg.
Worum geht es in der Studie?
Pflanzen sind für die Homöopathie-Forschung besonders interessant, weil der Placebo-Effekt völlig ausgeschlossen werden kann. In dieser Studie wird die Wirkung eines homöopathischen Präparats auf Wasserlinsen (Lemna gibba L) - eine kleine, schwimmende Wasserpflanze, die häufig in Teichen und Seen vorkommt - untersucht. Sie wird häufig in der konventionellen Laborforschung eingesetzt, da sie selbst auf kleinste Verunreinigungen reagiert.
Aufgrund dieser Eigenschaft eignen sich diese Pflanzen auch sehr gut, um die Wirkung von homöopathischen Mitteln zu untersuchen.
Aus früheren Experimenten wurde die Hypothese abgeleitet, dass homöopathische Arzneimittel auf gestresste Wasserlinsen eine stärkere Wirkung haben als auf gesunde Pflanzen. Außerdem hatte sich gezeigt, dass sich Arsen für diese Versuche besonders gut eignet, da die Belastung der Pflanzen zu Wachstumsstörungen und morphologischen Veränderungen führt - beides lässt sich leicht messen.
Die Wasserlinse, im Volksmund Entengrütze genannt, wurde daher zunächst mit Arsen gestresst. Die Arsenkonzentration wurde so gewählt, dass das Pflanzenwachstum deutlich gehemmt wurde, die Entengrütze aber noch gesund genug war, um sich zu erholen.
Die Pflanzen wurden dann in Gruppen aufgeteilt - eine wurde mit homöopathisch aufbereitetem Arsen (in der Homöopathie Arsenicum album genannt) behandelt, die andere diente als Kontrollgruppe und erhielt nur Wasser.
Durch Beobachtung und Vergleich des Wachstums der Pflanzen in den verschiedenen Gruppen konnte gezeigt werden, dass das homöopathisch zubereitete Arsen zu einer deutlichen Wachstumssteigerung führte - mit anderen Worten, es brachte die Wasserlinsen wieder in einen gesünderen Zustand.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
- Es handelte sich um eine Reihe von Versuchen mit Wasserlinsen. Eine Folge von fünf unabhängigen Einzelversuchen wurde zweimal durchgeführt. Jeder Versuch war verblindet und randomisiert.
- Die Wasserlinsen wurden mit einer von zwei Arsenkonzentrationen (158 mg/l oder 250 mg/l) behandelt. Nach 48 Stunden wurden die Wasserlinsen in Gruppen aufgeteilt und weiter kultiviert. Die Behandlungsgruppen erhielten homöopathisch aufbereitetes Arsen in einer von 8 verschiedenen Stärken (Potenzen): D17, D18, D21, D22, D23, D28, D30, D33. Die Kontrollgruppen erhielten zum Vergleich nur Wasser.
- Die Wachstumsraten der Wasserlinsen wurden für zwei Behandlungszeiträume (0-3 Tage und 3-9 Tage) dokumentiert. Zu diesem Zweck wurden die Wasserlinsen zu verschiedenen Zeitpunkten fotografiert und ihre Oberfläche bestimmt.
- Um die Wirkung von homöopathisch hergestelltem Arsen (Arsenicum album) zu bestimmen, wurden die relativen Wachstumsraten der mit Arsen behandelten Wasserlinsen mit denen der nur mit Wasser behandelten Pflanzen verglichen.
Was sind die wissenschaftlichen Ergebnisse?
Die Wasserlinsen wurden zunächst mit Arsen belastet. Diese leichte Vergiftung führte zu einer Verringerung der relativen Wachstumsrate (2 % bei 158 mg/l Arsen und 10 % bei 250 mg/l Arsen) im Vergleich zu unbehandelten Pflanzen. Die mit Arsen behandelten Wasserlinsen wiesen auch deutlich erkennbare morphologische Veränderungen auf.
Die Wasserlinsen wurden dann in Gruppen eingeteilt, die entweder mit Arsen in unterschiedlichen Potenzen oder mit Wasser behandelt wurden.
Die Studie ergab, dass die Pflanzen, die der höheren Arsenkonzentration ausgesetzt waren, deutlicher auf die homöopathische Behandlung reagierten als die weniger geschädigten. Dies zeigte sich in einer signifikanten Verbesserung der Wachstumsrate im Vergleich zur Kontrollgruppe (+0,89 %; p = 0,04), die 3-9 Tage nach der Verabreichung des homöopathischen Arsens nachweisbar war.
Für den Behandlungszeitraum 0-3 Tage (+0,64 %; p = 0,10) waren die Unterschiede zwischen den Gruppen nicht signifikant.
Der qualitativ hochwertige Versuchsaufbau und die in der Studie verwendeten statistischen Methoden gewährleisten, dass es sich bei den Ergebnissen nicht um falsch positive Ergebnisse handelt.
Was haben die Autoren herausgefunden?
- Die wichtigste Erkenntnis dieser Studie ist, dass homöopathische Präparate eine Wirkung auf lebende Organismen haben.
- Die Studienergebnisse zeigen, dass mit Arsen vergiftete Wasserlinsen auf die Behandlung mit homöopathisch zubereitetem Arsen ansprechen.
- Die Studie liefert empirische Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, auch in höheren Potenzen.
- Da die Studien mit Pflanzen durchgeführt wurden, kann ein Placebo-Effekt ausgeschlossen werden - zumal die Versuche verblindet waren.
Worin besteht der Mehrwert der Studie?
Diese Studie ist von besonderer Bedeutung, weil sie die Ergebnisse einer früheren Studie (Jäger et al., 2010) bestätigt.
Die Studie von Ücker et al. liefert weitere wissenschaftliche Belege dafür, dass homöopathische Präparate spezifische biologische Wirkungen haben, die nicht auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind.
Titel der Studie / Quelle
Ücker A, Baumgartner S, Martin D, Jäger T. Critical evaluation of specific efficacy of preparations produced according to European Pharmacopeia monograph 2371. biomedicines 2022 Feb 25;10(3):552. doi: 10.3390/biomedicines10030552.
Über das HRI
Das HRI wurde 2007 in London von dem Physiker und Krebsforscher Dr. Alexander Tournier gegründet. Das Institut fördert neue, hochwertige wissenschaftliche Forschungen zur Homöopathie und organisiert internationale Forschungskonferenzen und Expertentreffen.
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