Sommerfüße

So tragen sie uns gesund und schön durch die warme Jahreszeit

In der kalten Jahreszeit werden sie eingepackt und in dicken Schuhen versteckt. Jetzt im Sommer dürfen unsere Füße endlich wieder an die Luft, in Sandalen oder sogar ganz ohne: barfuß.

Nicht jeder hält seine Füße für „gesellschaftstauglich“. Aber gegen dicke, rissige Hornhaut und Schweißfüße kann man etwas tun.

An den Füßen, die ständigen Belastungen ausgesetzt sind, kann sich eine sehr dicke Hornschicht bilden. Die Haut an den Fußsohlen verdickt sich vor allem durch Druck (Körpergewicht) und Reibung. Je dicker die Hornhaut ist, umso eher kann sie austrocknen und einreißen. Gerade an den Fersen können sehr schmerzhafte Einrisse (Rhagaden) entstehen.

Starke Verhornungen (Hyperkeratose) und Rhagaden sollten fachgerecht vom Fußpfleger (Podologe) abgetragen werden, damit die Fußhaut wieder elastisch wird. Bei weniger starken Verhornungen kann man das Problem selbst in den Griff kriegen: Mit Bimssteinen, Hornhautraspeln oder Peelings kann die Hornschicht teilweise abgetragen werden.

Ebenso können hornweichende Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Hornhautreduziercremes werden nur auf die zu lösenden Stellen aufgetragen – niemals auf gesunde Haut! Mithilfe von Urea (künstlicher Harnstoff; mindestens 15 Prozent) und Salicylsäure wird die Hyperkeratose aufgeweicht.

Am besten ist es aber, Hautverdickungen durch eine gute Pflege vorzubeugen.
Dies gelingt beispielsweise mit Pflegeprodukten, die das Wasserbindevermögen der Haut aktivieren, zum Beispiel einer Creme oder einem Fußschaum mit einer niedrigen Dosis Harnstoff. Fußschaum enthält im Vergleich zu Cremes weniger Fett, weshalb er schneller einzieht. Egal, für welche Pflege man sich entscheidet, wichtig ist, sie regelmäßig anzuwenden.  

Schweißfüße vermeiden
Auch wer zu Schweißfüßen neigt, sieht warmen Tagen mit gemischten Gefühlen entgegen. Hier sind offene Schuhe zu empfehlen, damit der Schweiß direkt verdunsten kann. Wer geschlossene Schuhe bevorzugt, sollte Schuhe aus atmungsaktivem Material, wie zum Beispiel

Schweiß sorgt für besseren Halt
Die Handinnenflächen und vor allem die Fußsohlen sind mit besonders vielen Schweißdrüsen besetzt. Diese dienen nicht vornehmlich der Regulation der Körpertemperatur, sondern der besseren Haftung der nackten Füße auf einer Unterlage. Dies zeigt sich auch darin, dass die Schweißproduktion der Hände und Füße nicht vom sogenannten thermoregulatorischen Zentrum gesteuert wird, sondern vom vegetativen Nervensystem, das die automatischen Körperfunktionen, wie Atmung, die Funktion des Herzens und verschiedener Drüsen, steuert.

Während des Schlafes treten Fuß-  oder Handschweiß nicht auf.
 
Leder tragen. Gegen Schweißfüße helfen auch dünne Einlegesohlen.
Empfehlenswert sind Ledersohlen, da sie Feuchtigkeit aufnehmen können und somit den Schweiß aufsaugen. Auch bei den Socken sind synthetische Materialien tabu, besser dünne Baumwollsocken nehmen.  

Barfußgehen ist gesund
– und sinnlich Im Sommer kann man ja auch mal ganz auf die Schuhe verzichten und barfuß gehen. Das hat mancher seit seiner Kindheit nicht mehr gemacht. Dabei ist es die natürlichste Sache der Welt, ohne Schuhe zu laufen. Wer regelmäßig barfuß läuft, bildet nach einiger Zeit eine kräftige, widerstandsfähige Sohlenhaut aus, die unempfindlich gegen kleinere Hindernisse ist.   

Fuß- und Wadenmuskulatur profitieren vom Barfußlaufen.
Jede Unebenheit des Untergrundes wird vom Fuß ausgeglichen. Das fordert Beweglichkeit und trainiert auch Muskelpartien, die beim Gehen in festen Schuhen brachliegen. So manche Fußfehlstellung könnte daher durch gelegentliches Barfußgehen verhindert werden. Sorgen wegen einer Überlastung des Fußgewölbes durch zeitweiliges Barfußgehen braucht man nicht zu haben: Unser Fuß ist so konstruiert, dass er hohe Druckbelastungen abfedern kann.  

Barfuß ertasten die beweglichsten und sensibelsten Teile des Fußes, Ballen und Zehen, die Beschaffenheit des Geländes und mögliche Hindernisse und dirigieren die weitere Laufbewegung. Bewegung ohne Schuhe in einem abwechslungsreichen Gelände kann daher auch zu einem sinnlichen Genuss werden.  

Diabetikern ist das Barfußlaufen leider nicht empfehlen.
Denn bei ihnen sind die Füße weniger schmerzempfindlich, so dass Unebenheiten und Verletzungen kaum wahrgenommen werden. Vor allem aber heilen Wunden aufgrund der hohen Blutzuckerwerte schlechter, und die Gefahr einer gefährlichen Infektion mit tiefen Hautgeschwüren ist sehr hoch.  

Wer keine Vorbelastung wie Diabetes mitbringt, kann die Schuhe aber ruhig mal ausziehen. Im Sommer ist auf Fallobstwiesen wegen stechender Insekten im Gras Vorsicht geboten. Der Impfschutz gegen Tetanus sollte selbstverständlich sein. Nach dem Barfußlaufen sollte man dem Fuß etwas Pflege gönnen: abspülen mit Wasser und Seife und danach eine pflegende Creme. 

Quelle:
Deutsches Grünes Kreuz e. V. - www.dgk.de