Das Kreuz mit dem Kreuz - Rückenleiden richtig behandeln
... denn mit Schmerzen kann selbst der Rücken „bedrücken“
Wir alle haben irgendwann in unserem Leben Rückenschmerzen. Manchmal "verschwinden" sie von ganz allein, manchmal braucht man für ein paar Tage Tabletten oder Salben und manchmal "begleiten" sie uns über Monate, wenn nicht gar über Jahre ...
Die Ursachen für Beschwerden im Wirbelsäulenbereich sind in der Regel multifaktoriell, was es oft schwierig macht, den wirklichen Auslöser ausfindig zu machen. Am häufigsten sind sie das Resultat von Fehlhaltungen, geringer körperlicher Aktivität und Übergewicht.
Doch wie man Rückenleiden vermeiden oder zumindest lindern?
Kreuz und quer
Als Rückenschmerzen bezeichnet man üblicherweise Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule vom Hals abwärts bis zum Steißbein. Mit etwa 70 % zählen sie mittlerweile zu den Volksleiden in Deutschland. Mindestens einmal im Jahr konsultiert jeder fünfte Deutsche aus diesem Grund den Arzt.
Bei Schmerzen im Lendenbereich handelt es sich oft um Erkrankungen des Knochen- und Gelenkapparats. Sie sind die häufigsten Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken. Rückenschmerzen, die von der Wirbelsäule herrühren, können akut oder chronisch sein.
Bildgebende Diagnostik zu häufig und vorschnell
Allein im letzten Jahr wurden über sechs Millionen Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen bei Bürgern mit Rückenleiden anfertigt. Dabei gelten 85 % der akuten Rückenschmerzen als medizinisch unkompliziert und nicht spezifisch. Ärztliche Leitlinien empfehlen bei Rückenschmerzen ohne Hinweise auf gefährliche Verläufe wie etwa Wirbelbrüche oder Entzündungen keine bildgebende Untersuchung durchzuführen. Viele Arztbesuche und Untersuchungen wären damit eigentlich vermeidbar.
Keine Bewegung!
Zwar treten Rückenschmerzen besonders häufig bei Menschen auf, die nur wenig aktiv sind, doch auch intensive körperliche Bewegung oder Training im Fitnessstudio ohne Warm-up kann zur Überlastung der paraspinalen Muskeln und Bänder führen. Weitere Ursachen für Beschwerden im Rückenbereich können Osteoarthritis, Arthritis oder Osteoporose sein.
Rückenschmerzen durch Übersäuerung?
Einige Ernährungswissenschaftler sind der Ansicht, dass Rückenschmerzen auch infolge einer Übersäuerung auftreten können. Dabei sollen die Abbauprodukte im Körper verbleiben, was zur dauerhaft überhöhten Säurebelastung und damit zur Gewebeschädigung führt. Dies wiederum kann zum vorzeitigen Verschleiß von Knorpelgewebe führen und die Muskulatur verhärten, was eine der Ursachen für Rückenschmerzen sein kann.
Eine Ernährungsumstellung mit der Begrenzung bis hin zu zur kompletten Vermeidung von säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukten ist daher auch für Rückenschmerz-Patienten ratsam. Sie können ihre Säure-Basen-Balance mit viel Obst, Gemüse und Salaten aktiv unterstützen.
Prävention ist alles
Die Prävention von Rückenschmerzen umschließt im Wesentlichen die Verhinderung ihres Auftretens sowie deren Wiederholung. Ein Faktor, der dabei viel zu häufig vernachlässigt wird, ist die aktive Erholung.
Gleichzeitig ist es wichtig, den Rücken zu stärken.
Regelmäßiges Schwimmen, Walken und Radfahren sind genauso empfehlenswert wie Gymnastik.
Um die Muskulatur zu entspannen, ist Wärme, z. B. in Form einer Wärmflasche oder eines Thermopflasters, eine wirkungsvolle Maßnahme. Neben Wärme-Produkten helfen spezielle Übungen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen langfristig zu lindern.
Tipps für den Alltag
- Achten Sie auf eine richtige Haltung
- Achten Sie auf ein normales Körpergewicht
- Achten Sie auf ausreichende Bewegung
- Lernen Sie, sich zu entspannen und die Lage des Körpers in regelmäßigen Abständen zu verändern, um übermäßige Kontraktionen zu vermeiden und bestimmte Muskeln zu entlasten
- Vermeiden Sie das längere Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen, weil es mit der Zeit die Krümmung der Wirbelsäule vertieft und die Lenden überlastet
- Tragen Sie die Last von Einkaufstaschen und Tüten gleichmäßig auf beide Arme verteilt
- Heben Sie schwere Gegenstände aus dem Knie und nicht aus dem Kreuz
- Personifizieren Sie Geräte und Werkzeuge gemäß Ihrer Körperhöhe (Bügelbrett, elektrische Haushaltsgeräte etc.)
- Achten Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz
- Positionieren Sie ihren PC-Bildschirm richtig
- Vermeiden Sie es, den Telefonhörer mit der Schulter zu halten
- Schlafen Sie auf einer mittelharten Matratze
- Achten Sie beim Autofahren auf die richtige Fahrposition
Quelle:
medicalpress.de