Hausaufgaben für den Rücken
Wirbelsäulenbeschwerden bereits in der Schule vorbeugen
Beinahe die Hälfte der 15- bis 18-jährigen Schüler geben an, bereits einmal in ihrem Leben unter durch Rückenschmerzen verursachten Problemen gelitten zu haben. (1) Denn für die Wirbelsäule stellt der tägliche Unterricht mit langen Sitzphasen und wenig Bewegung einen richtigen Arbeitstag dar.
„Um Folgeerscheinungen im Erwachsenenalter wie beispielsweise Bandscheibenvorfälle zu verhindern, gilt es, das Rückgrat bereits in jungen Jahren zu stärken“, betont Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.
Mit einigen Tricks lässt sich in der Schule Beschwerden vorbeugen.
Schwere Last auf kleinen Schultern
Neben Büchern und Heften stecken Schüler oftmals auch Brotdose und Turnschuhe in ihren Tornister oder Rucksack. Beim Gang zur Bushaltestelle belastet dann ein hohes Gewicht die Wirbelsäule. „Durch schweres Gepäck entstehen Fehlhaltungen.
Schüler beugen sich beim Laufen weit nach vorn, sodass Schmerzen im unteren Rücken entstehen“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Verspannen dadurch Muskeln, nehmen Betroffene häufig eine Schonhaltung ein, die dann auch bei jungen Menschen langfristig zu Bewegungseinschränkungen führen kann“
Um Beschwerden vorzubeugen, daher immer nur Schulsachen für einen Tag einpacken. Sportbekleidung sowie -schuhe in einem extra Beutel mitnehmen.
Auch beim Kauf des Schulranzens gibt es einige Dinge zu beachten:
Neben individuell einstellbaren Trageriemen sollte die Rückwand des Tornisters entsprechenden Tragekomfort zulassen und eine rutschfeste sowie ergonomische Form aufweisen.
Aktiver Unterricht
Um flexibel zu bleiben, benötigt die Wirbelsäule Bewegung. Regelmäßige körperliche Aktivität stellt damit den Grundbaustein für einen gesunden Rücken dar.
„Nicht nur im Sportunterricht und in der Pause sollten daher vielseitige Bewegungsformen zum Einsatz kommen“, weiß Dr. Schneiderhan. „So lassen sich innerhalb von Bio- oder Physikstunde kurze aktive Einheiten vom Lehrer einbauen. Aber auch im Mathe- oder Deutschunterricht sorgen zusätzliche Bewegungsaufgaben für Spaß, entspannte Muskulatur und mehr Konzentration.“
Beispiel:
Bei dem Spiel „Eckenraten“ verteilen sich Schüler auf die Ecken des Klassenzimmers. Wer eine Matheaufgabe richtig beantwortet, geht im Uhrzeigersinn eine Ecke weiter. Dabei lassen sich Sprünge, Purzelbäume und andere Abläufe einbauen. So bewegen sich Schüler vielseitiger und das Risiko für Rückenschmerzen sinkt.
Gut zu wissen:
Weitere Informationen erhalten Sie direkt über das MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen, Dr. med. Reinhard Schneiderhan, Dorothea Cerpnjak unter www.orthopaede.com
Quelle:
1 Angaben vom Verein Anschub.de – Programm für die gute gesunde Schule e. V. (2010)