Weihnachten ohne Rückenschmerzen
Beschwerdefrei shoppen, dekorieren und die Feiertage genießen
Auch wenn es noch ein wenig Zeit und Corona die Welt in Schach hält, ein Termin ist unumstößlich – Weihnachten.
Derzeit ist noch nicht ganz klar, wie die Feiertage dieses Jahr aussehen werden, eins steht jedoch fest: Der Wunsch in der Bevölkerung ist groß, diese Zeit so gewohnt wie möglich mit Baum, Geschenken, Dekoration und Gemütlichkeit in der Familie zu verbringen.
Allerdings gehören zu diesen Gewohnheiten auch Shoppen, Baumaufstellen, Putzen und Schmücken, oft in Hektik und Stress, die dann Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich auf den Plan rufen. Wirbelsäulenspezialist Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin, erklärt, worauf bei den weihnachtlichen Vorbereitungen zu achten ist, um den Rücken möglichst zu schonen, und gibt Tipps für eine rückengesunde Weihnachtszeit.
Vorsicht beim Weihnachtsshopping
Heiligabend rückt näher, doch es fehlen noch Geschenke. Gestressten Last-Minute-Einkäufern drohen Rückenbeschwerden, weil sie oft in all der Hast ihre schweren Einkaufstaschen unachtsam über die Schulter werfen und diese quer durch die Stadt bis zum Auto oder nach Hause tragen. Solche Fehlhaltungen können auf längere Sicht zu erheblichen Schmerzen führen.
„Werden schwere Taschen nur auf einer Schulterseite getragen, kommt es zu einer einseitigen Belastung. Es entstehen schmerzhafte Verspannungen in der Muskulatur. Langzeitschäden wie eine Krümmung der Wirbelsäule oder Bandscheibenprobleme können die Folge sein“, erklärt Dr. Sabarini.
Wenn möglich, gilt es demnach die Geschenke in zwei Taschen zu transportieren, um das Gewicht auf beide Arme oder Schultern gleichmäßig aufzuteilen, oder einen Rucksack zu nutzen. Bei besonders vielen und schweren Weihnachtsgeschenken eignet sich ein Einkaufstrolley oder sogar der Reisekoffer.
Rückenkiller Weihnachtsdeko
Egal ob es die großen Dekoboxen aus dem Keller oder den Weihnachtsbaum von draußen betrifft – zur Weihnachtszeit stehen viele Umräumarbeiten an. Im Stress um all die Vorbereitungen vergessen viele Menschen, dass insbesondere das korrekte Anheben schwerer Gegenstände äußerst wichtig für die Rückengesundheit ist.
„Beim Anheben nicht den Rücken vorbeugen, sondern in die Hocke gehen und dann mit geradem Rücken aufrichten“, rät Dr. Sabarini. „Wer die Rücken- und Bauchmuskulatur dabei anspannt, stabilisiert die Wirbelsäule. Körpernahes Tragen der Lasten verringert zusätzlich den Druck auf das Rückgrat.“
Besonders sperrige Kisten oder der Tannenbaum lassen sich am besten zu zweit tragen, denn wer zu schwere Gegenstände allein zu transportieren versucht, bewegt sich oft ruckartig und riskiert so Muskelzerrungen oder eine Blockade von Wirbelgelenken.
Eine weitere Empfehlung vom Experten: Kurze Dehnübungen vor dem Dekorieren und Baumschmücken beugen Beschwerden vor. „Ungewohnte Bewegungen beim Aufhängen der Lichterketten oder Besteigen der Leiter strapazieren die Muskeln und lösen Verspannungen aus. Wer die Muskeln durch kurzes Dehnen aufwärmt, vermindert die Verletzungsgefahr.“
Haltung wahren beim Feiertagsputz
Kurz vor Weihnachten steht in vielen Haushalten gründliches Putzen auf dem Plan. Doch auch hier lauert der Rückenschmerz.
„Gebückte, überstreckte oder verdrehte Haltungen, um schwer erreichbare Stellen zu putzen, belasten die Rückenmuskulatur stark, insbesondere wenn in einer bestimmten Position über einen längeren Zeitraum verharrt wird. Ich empfehle deshalb auf Putzhelfer zurückzugreifen, wie Fensterwischer oder Staubwedel mit Teleskopstangen sowie leichte Besen oder Staubsauger mit ausreichend langen Griffen“, so Dr. Sabarini.
Rückenbelastende Tätigkeiten wie das Überkopfarbeiten beim Putzen großer Fenster lassen sich so minimieren. Zusätzlich schonen eine möglichst gerade, aufrechte Haltung sowie regelmäßige Entlastungspausen.
Lange Autofahrten in die Weihnachtsferien
Für einen Besuch bei der Familie an den Feiertagen nehmen viele Menschen mitunter mehrstündige Autofahrten auf sich.
Doch langes Sitzen schadet dem Rücken und kann für chronische Schmerzen sorgen. Damit weder Fahrer noch Beifahrer mit Verspannungen und Beschwerden am Ziel aus dem Auto steigen, rät der Neurochirurg dazu, spätestens alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. „Bereits kurze Pausen reichen aus, um die Durchblutung in den Beinen zu fördern und den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
Kleine Spaziergänge helfen dabei, Anspannungen zu lösen, die Muskulatur aufzulockern und den Rücken zu strecken.“
Stress- und schmerzfreie Weihnachtszeit
Weniger Stress bedeutet nicht nur angenehmere Feiertage, sondern auch einen gesünderen Rücken, denn Beschwerden werden häufig durch stressbedingte Anspannungen ausgelöst. Da Rückenschmerzen aber nichts unter dem Weihnachtsbaum zu suchen haben, empfiehlt es sich trotz der Hektik hin und wieder eine kurze Auszeit zu nehmen.
Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder ein wenig Sport bringt Abwechslung und hilft zu entspannen.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.avicenna-klinik.de.