Neues Interdisziplinäres Wirbelsäulen-Schmerzboard

Welche Therapie hilft welchem Patienten?

Wirbelsäulen-Schmerzboard der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg bietet Hilfe bei komplexen Erkrankungen

Neurochirurgen, Orthopäden, Schmerz- und Physiotherapeuten beraten gemeinsam über die individuell beste Therapieoption / Auch niedergelassene Ärzte nehmen teil

Die Neurochirurgische Universitätsklinik Heidelberg hat für komplexe Wirbelsäulenerkrankungen ein sogenanntes Schmerzboard eingerichtet. Hier treffen sich Experten, um Patienten zu besprechen und interdisziplinär zu beraten, welche Behandlungsoption die beste für den Betroffenen ist.

Im Schmerzboard kommen Spezialisten zusammen, die die Wirbelsäule operativ, konservativ und schmertherapeutisch behandeln können. Rückenschmerzen haben vielfältige Ursachen und Betroffene müssen oft viele verschiedene Ärzte aufsuchen. Die Spezialisten kommen zu einem gemeinsamen Urteil, informieren den Patienten im Anschluss und ersparen ihm so lange Wartezeiten.

Hoffnung soll das Schmerzboard auch Patienten geben, die bereits eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben.

„Wir wollen auch Patienten eine Therapie anbieten, die bereits mehrfach operiert wurden, bei denen es eventuell Komplikationen gab und die vielleicht von einigen ärztlichen Kollegen bereits aufgegeben wurden“, sagt Professor Dr. Andreas Unterberg, Ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg. „Hier schauen wir gemeinsam, woher die Beschwerden kommen und können in vielen Fällen mit sehr gutem Erfolg helfen. Sollte eine Operation erforderlich sein, werden immer minimalinvasive Verfahren bevorzugt.“

Auch niedergelassene Ärzte können am Wirbelsäulen-Schmerzboard teilnehmen und Fälle aus ihrer Praxis vorstellen. Längst nicht jeder Patient wird dann operiert: „Zu unserem Experten-Team gehören Schmerz- und Physiotherapeuten. Wir ziehen immer zunächst eine konservative Therapie ohne Operation in Betracht“, erklärt Dr. Basem Ishak, Sektionsleiter Spezielle Wirbelsäulenchirurgie in der Neurochirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg.

Patienten, die sich in der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg beraten lassen möchten, benötigen eine Überweisung von ihrem Hausarzt oder niedergelassenen Facharzt. Damit können sie über die Neurochirurgische Ambulanz einen Termin vereinbaren.

Quelle:
Mitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg vom 21. Oktober 2020