Schmerzlos in Deutschland?
Jugendliche richtig behandeln - Initiative Schmerzlos klärt Eltern und Erziehungsberechtigte auf
Seit dem 1. September 2013 gibt es die Aufklärungskampagne von RB Deutschland: Initiative Schmerzlos zum richtigen Umgang mit Schmerzen bei Jugendlichen.
Die Initiative informiert Eltern und Erziehungsberechtigte über eine angemessene, altersgerechte Schmerzbehandlung mit dem Fokus auf Kopfschmerzen und Migräne, die auf die speziellen Bedürfnisse von Jugendlichen eingeht und klärt über verschiedene Schmerzarten und deren Ursachen auf.
Unterstützt durch renommierte Mediziner gibt die Initiative Schmerzlos Hilfestellung.
Mütter und Väter erfahren, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie man Schmerzen bei Jugendlichen vorbeugen kann und welche Maßnahme bei welcher Schmerzart angewendet werden kann, wenn natürliche Ansätze nicht ausreichend wirksam sind.
Unterstützt wird die Initiative Schmerzlos von drei namhaften Experten, die auf die Behandlung von Schmerzen spezialisiert sind:
Dr. med. Astrid Gendolla (Fachärztin für Neurologie, Spezielle Schmerztherapie und Psychotherapie mit einer eigenen Praxis in Essen),
Prof. Dr. med. Dr. phil. Stefan Evers (Facharzt für Neurologie, Spezielle Schmerztherapie und Neurologische Intensivmedizin,
Professor am Universitätsklinikum Münster sowie Chefarzt der Neurologischen Klinik am Krankenhaus Lindenbrunn in Coppenbrügge, Autor der Leitlinie „Therapie idiopathischer Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter“) und
Dr. med. Raymund Pothmann (Facharzt für Neuropädiatrie, Spezielle Schmerztherapie und Systemische Psychotherapie sowie Leiter des Zentrums für Integrative Kinderschmerztherapie und Palliativmedizin in Hamburg, Autor der Leitlinie „Therapie idiopathischer Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter“).
Nicht mehr Kind und doch noch nicht erwachsen
Die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen ist für viele Jugendliche eine spannende Zeit mit vielen Herausforderungen. Eine Zeit, in der sich Mütter und Väter auch manchmal unsicher sind, wie sie sich gegenüber ihren jugendlichen Kindern verhalten sollen, wenn sie Schmerzen haben. Jugendliche sind nicht mehr Kind und doch noch nicht erwachsen. Sie wollen unabhängiger von ihren Eltern werden, doch wenn sie krank sind, vertrauen Jugendliche oft auf den Rat ihrer Eltern und besonders ihrer Mütter. Gerade, wenn Jugendliche Schmerzen haben, stellt sich für Eltern die Frage, wie sie damit umgehen sollen und welchen Rat sie geben können.
Kopfschmerzen sind die häufigste Schmerzart bei Jugendlichen
Akute Schmerzen sind bei Jugendlichen in Deutschland keine Seltenheit. Am häufigsten leiden sie unter Kopfschmerzen. In der Münchener Untersuchung zu Kopfschmerzen bei Gymnasiasten berichteten über 80 % der 12- bis 19-Jährigen in den vergangenen sechs Monaten Kopfschmerzen gehabt zu haben (1). Hinzu kommen Regel- und Rückenschmerzen als weitere häufige Schmerzarten. Bei fast jedem vierten Jugendlichen traten die Schmerzen einmal pro Woche oder öfter auf. Untersuchungen zufolge nahm die Schmerzprävalenz mit dem Alter der Jugendlichen signifikant zu. Dabei hatten Mädchen häufiger Schmerzen als gleichaltrige Jungen (2).
Schmerzursachen bei Jugendlichen gibt es viele:
Stress in der Schule, emotionale Probleme, Muskelverspannungen oder Reizüberflutung. Experten der Universität München gehen davon aus, dass auch der Lebensstil einen deutlichen Einfluss auf die Entstehung von Kopfschmerzen haben kann. So lassen sich Migräne und Spannungskopfschmerzen häufiger bei Jugendlichen beobachten, die viel rauchen, Alkohol trinken und sich selten bewegen (3).
Ständig wiederkehrende Kopfschmerzen stellen bei Jugendlichen ein ernst zu nehmendes Problem dar. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität und können zu wiederholtem Schulausfall, mangelndem Selbstbewusstsein und zur Entwicklung chronischer Schmerzen führen. Ergebnisse einer schwedischen Studie haben gezeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen, die an Migräne litten, über 50 % diese auch noch als Erwachsene hatten (4). Hier zeigt sich ganz klar der Handlungsbedarf bei der Aufklärung von Eltern und Erziehungsberechtigten über den richtigen Umgang mit Schmerzen bei Jugendlichen. Eltern sollten ihre jugendlichen Kinder ernst nehmen und für eine leitliniengerechte Behandlung ärztlichen Rat einholen.
Initiative Schmerzlos klärt Eltern und Erziehungsberechtigte auf
Die Website www.initiative-schmerzlos.de bietet viele wertvolle Informationen zu Ursachen jugendlicher Schmerzen, Tipps zur Vorbeugung und für den Umgang mit Kopfschmerzen sowie wichtige Hinweise zur richtigen Dosierung und Einnahme von Schmerzmitteln.
Auf der Webseite ist auch der Blog der ersten beiden Stipendiatinnen der Initiative Schmerzlos, Dr. med. Alexandra Albat und Dr. med. Dipl.-Psych. Mirjam Landgraf, integriert.
Quellen:
(1) R. von Kries, F. Heinen, A. Straube. MUKIS: Münchner Untersuchung zu Kopfschmerzen bei Gymnasiasten - Interventionsstudie. Erste Ergebnisse der MUKIS-Erstbefragung. LMU Ludwig-Maximilians-Universität München. Stand: Juli 2012.
(2) U. Ellert, H. Neuhauser, A. Roth-Isigkeit: Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Prävalenz und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz, 516, 2007.50:711-717
(3) Ludwig-Maximilians-Universität München, Presseinformation vom 10.6.2010: „Ein gesunder Kopf auf einem gesunden Körper. “ Im Internet abrufbar unter: http://www.uni-muenchen.de/aktuelles/presseinformationen/2010/f-32-10.html
(4) Bille B. (1997): A 40-year follow-up of school children with migraine. Cephalalgia; 17: 488-491
Infografik: Kopfschmerzen - Die häufigste Schmerzart bei Jugendlichen