Unterschätzte Kariesquelle
Eltern übertragen Erreger unbewusst auf ihre Kinder
Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – ein Herz für Zähne!“ widmet sich der diesjährige Tag der Zahngesundheit am 25. September dem Thema Fürsorge.
Während die meisten Eltern inzwischen auf regelmäßige Zahnpflege ihrer Kinder achten, wissen die wenigsten, dass Kariesprävention bereits viel früher beginnt.
„Denn bei Karies handelt es sich um eine Infektionskrankheit, laut Weltgesundheitsorganisation sogar um die am weitesten verbreitete in Industrieländern“, weiß Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt und geprüfter Experte für Implantologie (DGOI) aus Buchholz i. d. N. Aus diesem Grund rät er, bereits in der Schwangerschaft Maßnahmen zur Zahngesundheit der ganzen Familie zu treffen und später bestimmte Verhaltensregeln zu befolgen.
Gesunde Eltern – gesunde Kinder
In den ersten zweieinhalb Jahren nach unserer Geburt entwickelt sich die sogenannte Mundflora, die Hunderte von Bakterienarten beherbergt und im gesunden Zustand eine Schutzfunktion gegen Krankheitserreger erfüllt.
Kariesauslösende Bakterien – unter anderem Streptokokkus mutans – befinden sich dort zunächst nicht - erst über andere Menschen, meist Eltern oder Großeltern, gelangen sie in die Mundhöhle des Kindes.
„Je später Babys in Kontakt mit den Erregern kommen, desto bessere Abwehr entwickeln sie gegen diese“, ergänzt Dr. Parschau. „Dabei steigt das Risiko, Bakterien zu übertragen, mit den Zahnproblemen der engsten Bezugspersonen.“
Werdende Mütter und Väter sollten daher nicht nur zu ihrem eigenen Schutz, sondern auch zu dem des Kindes besonders intensiv auf ihre Mundhygiene achten. Durch professionelle Zahnreinigung lässt sich schädlicher Belag, sogenannte Plaque, auch in schwer zugänglichen Bereichen wirksam entfernen.
Bei Vorsorgeterminen erkennt der Zahnarzt defekte Füllungen oder eventuelle bakterielle Erkrankungen, zu denen neben Karies auch Parodontitis zählt. Eine entsprechende Behandlung sollte bei beiden Elternteilen unbedingt vor der Geburt abgeschlossen sein. Für Schwangere empfehlen Experten zwei Kontrolltermine, einen zu Beginn und einen in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft.
Speichelübertragung vermeiden
Selbst wenn keine akuten Infektionen im Mundraum bestehen, tummeln sich dennoch Karieserreger im Speichel. Und schnell gelangt dieser vom Mund der Eltern in den des Kindes: Viele säubern den heruntergefallenen Schnuller im eigenen Mund oder probieren den Brei vom Löffel des Babys.
Mindestens ebenso einfach lassen sich viele dieser Situationen jedoch vermeiden.
So nehmen ein bis zwei Ersatzschnuller auch unterwegs kaum Platz weg und die Babynahrung kostet der Fütternde am besten mit einem Extralöffel vor. Die Temperatur des Fläschchens lässt sich beispielsweise am Handrücken testen.
„Wer dann noch auf zahngesunde Lebensmittel und Getränke sowie regelmäßige Besuche beim Zahnarzt achtet, schafft eine gute Grundlage für kariesfreie Kinderzähne“, betont Dr. Parschau abschließend. Bei Unsicherheiten stehen Zahnärzte Eltern und denen, die es werden möchten, beratend zur Seite.
Weitere Informationen erhalten Sie auch direkt unter www.dr-parschau.de oder www.facebook.com/Dr.Parschau