Innovative Ideen gegen Lebensmittelverschwendung
Heute - 13.04.2016 - wurde zum ersten Mal der Zu gut für die Tonne! – Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung an fünf herausragende Projekte vergeben.
Dazu erklärt Bundesernährungsminister Christian Schmidt:
„Mein Ziel ist es, bis 2030 die Nahrungsmittelverschwendung zu halbieren – so wie es die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 beschlossen haben. Das ist ein ambitioniertes Ziel. Aus diesem Grund brauchen wir innovative Ideen – in Produktion und Vermarktung, in Handel und Gastronomie – und wir brauchen das Engagement jedes Einzelnen. Deshalb vergebe ich in diesem Jahr erstmals den Zu gut für die Tonne!-Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung.
Es geht darum, gute Ideen auszuzeichnen und mehr Verantwortungsbewusstsein in der gesamten Gesellschaft zu schaffen. Das Interesse und die große Zahl der Bewerbungen zeigen, dass es richtig ist, den Preis künftig jährlich auszuschreiben. Auf politischer Ebene werde ich unsere erfolgreiche Initiative gegen Lebensmittelverschwendung, Zu gut für die Tonne!, zu einer nationalen Reduktionsstrategie ausbauen, die alle Akteure der Wertschöpfungskette einbezieht.“
Ausführliche Informationen zu den Gewinnern und den elf weiteren nominierten Projekten finden Sie unter https://www.zugutfuerdietonne.de/bundespreis/preisverleihung/die-nominierten/.
Die Gewinner sind:
Kategorie Handel: Im Angebot e.K. & SALT Solutions GmbH, Leipzig
Der Einzelhändler Im Angebot e.K. bietet mit Unterstützung der SALT Solutions GmbH Lebensmittel an, die verzehrfähig aber nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum oder schon darüber sind. Das Projekt überzeugte insbesondere durch die große Menge von sechs bis acht Tonnen geretteter Lebensmitteln täglich.
Kategorie Produktion: Ugly Fruits, Berlin/München
Durch regionale Vermarktung gibt Ugly Fruits krummem, zu kleinem oder zu großem Obst und Gemüse eine zweite Chance. Das junge Unternehmen beeindruckte besonders durch seine hohe Originalität und seine große Strahlkraft.
Kategorie Gastronomie: biond GmbH, Kassel
Die biond GmbH bereitet in Schulen und Kindertagesstätten Bio-Mittagessen nahezu ohne Reste zu und klärt Kinder über den Wert von Lebensmitteln auf. Die Mischung aus nachhaltigem Wirtschaften, einer breiten Außenwirkung und einem klaren Bildungsauftrag überzeugte die Jury.
Kategorie Gesellschaft und Bildung: foodsharing e. V., Köln
foodsharing bietet Privatpersonen und Betrieben die Möglichkeit, überschüssige Lebensmittel zu verschenken bzw. retten zu lassen. Die Grundidee des foodsharing ist mittlerweile Bestandteil vieler Projekte gegen Lebensmittelverschwendung und nimmt damit eine klare Vorreiterrolle ein.
Förderpreis: Nimm mich zuerst, Köln
Das Konzept „Nimm mich zuerst!“ von Noelle Gangloff unterstützt Supermärkte bei der Vermarktung von Lebensmitteln, die nicht mehr lange haltbar sind. Der Kauf von Produkten kurz vor dem MHD wird zusätzlich über ein Bonussystem belohnt. Die Idee entstand im Rahmen einer Bachelorarbeit und wurde bereits bei EDEKA Zielke in Willich getestet.
Hintergrund:
Der Bundespreis wurde vom BMEL im Rahmen der Initiative Zu gut für die Tonne! im Sommer 2015 ins Leben gerufen. Er zeichnet vorbildliches Engagement gegen Lebensmittelverschwendung in den Kategorien Handel, Gastronomie, Produktion sowie Gesellschaft und Bildung aus. Außerdem wurde ein mit 3.000 Euro dotierter Förderpreis vergeben.
Initiative Zu gut für die Tonne!
Der Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung findet im Rahmen der Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Zu gut für die Tonne! zeigt, wie sich diese Lebensmittelabfälle reduzieren lassen. Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen sie dabei. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.
Quelle:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) - www.bmel.de