Lexikon der Ernährung – Vitamine und Mineralstoffe

... gesund und fit ist eigentlich ganz einfach

Während wir Omas Belehrungen über Spinat in der Kindheit konsequent ignoriert haben, erkennen wir mit zunehmendem Alter, dass Ludwig Feuerbach (1804-1872) wohl doch recht hatte: „Du bist, was du isst“ – denn in dieser Redewendung steckt mehr Wahrheit, als man vermuten mag: Nur mit der ausreichenden Menge an Vita-minen und Mineralstoffen kann unser Körper all seine Funktionen und Aufgaben auf-rechterhalten.

Vitamine für den Rücken?
Nicht nur Figur und Wohlbefinden profitieren von einer vitalstoffreichen Kost, son-dern auch unser Bewegungsapparat. Tatsächlich zählen Rückenschmerzen mit knapp 70 % zu den Volksleiden in Deutschland. Knochen, Sehnen und Knorpel werden tagtäglich hohen Belastungen ausgesetzt.

Damit sie ihre Aufgaben wie z. B. die Übertragung der Muskelkraft und Fixierung des Skeletts aufrechterhalten können, ist es sinnvoll, sie durch eine ausgewogene Ernährung zu unterstützen.

Eine wichtige Rolle für gesunde Knochen spielt Kalzium.
Doch im Alter nimmt die Kalziumresorption im Körper ab. Zudem fanden Wissenschaftler vor einigen Jahren heraus, dass die empfohlene Tagesdosis nicht dem Bedarf im zunehmenden Alter entspricht. Dieser beträgt für Erwachsene 800 mg und kann individuell höher liegen.

Partner fürs Leben: Kalzium und Magnesium
Der Körper kann Kalzium jedoch nur bei gleichzeitiger Einnahme von Magnesium richtig aufnehmen. Wichtig ist hier das richtige Verhältnis, das sich individuell berechnet und von Geschlecht und Ernährungsgewohnheiten abhängig ist.

Untersuchungen bestätigen außerdem einen Zusammenhang zwischen einer magnesiumreichen Ernährung und einer höheren Knochendichte, wohingegen Mangelerscheinungen das Osteoporoserisiko erhöhen können.

Zu den wichtigsten Magnesiumlieferanten zählen Nüsse (Cashewnüsse, Paranüsse, Walnüsse), Gemüse (Rosenkohl, Brok-koli, Spinat) Getreide sowie Milch- und Sojaprodukte. Kakao enthält ebenfalls einen hohen Anteil an Magnesium.

Eisen – der weltweit häufigste Nährstoffmangel
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Unterversorgung mit Eisen der häufigste Nährstoffmangel weltweit. Aktuell leiden Schätzungen zufolge etwa 1,5 Milliarden Menschen daran. Dabei können Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmungen oder gar Schlafstörungen auftreten.

Als essentielles Spurenelement ist Eisen an zahlreichen wichtigen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt. Es ist Bestandteil des Hämoglobins und für den Sauerstofftransport verantwortlich. Die verwertbare Form des Eisens ist das sog. Ferrumoxyd, das sich durch seine rotbraune Färbung auszeichnet. Es ist u. a. in Hülsenfrüchten, Nüssen, Weizenkleie, Vollkornprodukten und Bierhefe enthalten.

Als hervorragende Eisenquelle gilt Fleisch.
Jedoch sollte man darauf achten, Eisen nicht gleichzeitig mit Kalzium und Magnesium einzunehmen, denn diese hemmen die Eisenaufnahme im Darm.

Vorsicht bei Radikaldiäten
Insbesondere nach Weihnachten neigen viele Menschen dazu, das neue Jahr mit dem Vorsatz zu beginnen, endlich an Gewicht zu verlieren. „Crash-Diäten“ sind nach wie vor hoch im Kurs, wenn es um das Erreichen der langersehnten Bikinifigur geht.

Doch gerade bei Radikaldiäten besteht die Gefahr, Nährstoffdefizite zu entwickeln und verschiedene Stoffwechselprozesse negativ zu beeinflussen. Der Körper bekommt nicht nur weniger Energie, als er benötigt, sondern wird auch kaum mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweißen versorgt.

Das kann nicht nur zu trockener Haut, sprödem Haar und Mundgeruch führen, sondern auch zum Abbau der Muskulatur und im schlimmsten Fall sogar das Herz schädigen.

Wer eine Diät beginnt, sollte in besonderem Maße auf seinen Eisen- und Kalziumhaushalt achten und einen Vitamin B12 Mangel ggf. durch Nahrungsergänzungsmittel vorbeugen.

Quelle:
medicalpress.de