2015 wird’s scharf

... Chili ist das Gemüse des Jahres

Chili (Capsicum annum) steht nicht nur in Ländern wie Indien, Thailand oder Mexiko beinahe täglich auf dem Speiseplan – längst geht es auch in Deutschland scharf zu. Aufgrund ihrer zahlreichen positiven Effekte auf die Gesundheit sind die kleinen Schoten vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt erst kürzlich zum Gemüse des Jahres 2015 gewählt worden. livingpress hat die interessantesten Fakten einmal zusammengefasst.

Glücksfund
Als sich Kolumbus auf seiner Suche nach Indien nach Amerika verirrte, ahnte er noch nicht, dass er den Europäern bei seiner Heimkehr ordentlich einheizen würde. Obwohl er Jalapeño, Serrano und Cayenne für Pfeffergewächse hielt, brachte er sie nach Spanien, von wo aus sich deren Anbau im Mittelmeerraum rasch ausbreitete und heute Eintöpfe, Aufläufe, Soßen oder Gulasch verschärft. Indien gilt heute als der größte Produzent von Chilis.

Schmerz statt Geschmack
Schärfe ist streng genommen kein Geschmack, denn die Schärfestoffe wirken ausschließlich auf die Schmerzrezeptoren in der Mundschleimhaut. Nach Kontakt mit der Haut bzw. den Schleimhäuten aktiviert das Capsaicin die lokalen Schmerz- und Wärmerezeptoren. Auf diese Weise wird chemisch ein Hitze- oder Schmerzreiz ausgelöst und wir empfinden ein Brennen oder Hitzegefühl. Der Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung von Glückshormonen.  

Messbar scharf
Mit der Scoville-Skala entwickelte der gleichnamige Pharmakologe 1912 eine Skala zur Abschätzung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze. Sie misst, wie viel Wasser man benötigt, um die Schärfe zu neutralisieren. Doch das Verfahren wurde mehrfach angezweifelt, da es für viele Messungen mit der Scoville-Skala keine genauen Belege gibt. Heute wird Schärfe mittels der sog. Hochleistungsflüssigkeitschromatographie bestimmt.

Die Milch macht’s mild
Wo Wasser versagt, da hilft Milch: Da Capsaicin fett- und nicht wasserlöslich ist und Wasser die Schärfe im Mund nur verteilt, sind Milchprodukte wie Vollmilch, Sahne oder Joghurt geeignete Mittel, um das Feuer im Mund zu löschen. Das darin enthaltene Fett löst das Capsaicin und mindert damit die Schmerzempfindung.

Süß und scharf
Schon die Azteken tranken um 1200-1500 n. Chr. Kakao mit Chilipulver. Als Cortes 1528 in die Alte Welt zurückkehrte, gelangte dieses Rezept in seine Heimat. Nicht nur ist das Zusammenspiel des feinherben Kakaoaromas und der angenehmen Schärfe der Chili ein Geschmackserlebnis der besonderen Art, der Kombination wird außerdem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.

Der Klassiker: Chili con Carne
Noch heute ist man sicher mancherorts über die ursprüngliche Herkunft des Klassikers aus Chili, Fleisch, Bohnen und Mais uneinig. Sowohl die Texaner als auch die Mexikaner behaupten, dass der Ursprung des Gerichts bei ihnen liege. Es stammt jedoch höchstwahrscheinlich aus den Südstaaten der USA und wurde dort aus Hackfleisch, Tomaten, roten Bohnen, Mais und Chili hergestellt. So gelingt der Klassiker:

Die Zutaten:

1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 kleine rote Chilischote
1 EL Öl
500 g Rinderhack
3 EL Tomatenmark
400 g Pizzatomaten aus der Dose
285 g Mais aus der Dose
250 g Kidneybohnen aus der Dose
250 ml Instant-Rinderbrühe
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Zuerst die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Knoblauch abziehen und durch die Knoblauchpresse drücken.

Anschließend die Chilischote waschen, trocken tupfen, entkernen und in eine Würfel schneiden.

Nun das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anbraten.

Anschließend Hackfleisch, Chili und Knoblauch dazugeben und mitbraten, bis das Fleisch krümelig und braun wird. 

Nun das Tomatenmark hinzufügen und kurz mitbraten.

Anschließend die Tomaten und Rinderbrühe dazugeben.

Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen und das Ganze bei mittlerer Hitze und gelegentlichem Umrühren etwa 20 Minuten kochen lassen.

In der Zwischenzeit Mais und Bohnen in ein Sieb geben, unter kaltem Wasser abwaschen und abtropfen lassen.

Beide Zutaten zum Chili dazugeben und weitere 5 Minuten kochen.

Quelle:
livingpress.de