Slow Eating: Genießen ist gesund!
Genau wie das Schlafen ist auch Essen eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse und wirkt sich auf unsere körperliche und geistige Gesundheit aus.
Doch während wir unsere Nachtruhe gerne in die Länge ausdehnen, lassen wir uns beim Essen häufig nicht so viel Zeit. Wie in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens lohnt sich auch hier eine Entschleunigung.
Doch warum ist das so?
Eile mit Weile
Zu viel Arbeit, zu wenig Schlaf, ständig unter Zeitdruck, immer in Eile – für viele ist Stress zum Dauerbegleiter geworden. Zum Essen bleibt da nur wenig Zeit: Frühstück „to go“, sich in der Mittagspause schnell etwas vom Imbiss holen und auch am Abend darf es ruhig zügiger gehen.
Fast Food ist für viele eine willkommene Lösung. Experten schätzen, dass Menschen, die in Eile essen, etwa drei Mal so häufig übergewichtig sind als diejenigen, die sich für ihre Mahlzeiten Zeit nehmen. Tatsächlich setzt das Sättigungsgefühl erst nach 15 bis 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit ein. Essen und genießen lautet das Motto, denn Slow Eating bringt gleich eine Reihe an Vorteilen mit sich.
Hier sind die wichtigsten auf einem Blick:
Mehr Kalorien verbrennen und die Verdauung ankurbeln: Die Kalorienaufnahme hängt nicht nur davon ab, was wir essen, sondern auch wie schnell. Wer sich mehr Zeit für seine Mahlzeiten nimmt, kann im Monat zusätzlich bis zu 2.000 kcal verbrennen. Yuka Hamada vom Tokyo Institute of Technology hat herausgefunden, dass man alle 300 Kalorien etwa 10 Kalorien mehr verbrennt, wenn man genauer kaut. Essen wir langsamer, erreichen Magen und Darm mehr Blut und das Verdauungssystem arbeitet effektiver. Meenah Shah von der Texas Christian University fand darüber hinaus heraus, dass mehrere kleine Portionen unser Verdauungssystem weniger belasten.
Besseres Geschmacksempfinden: Bekannt sind mindestens zwei Studien, die zeigen, dass man beim Slow Eating nicht nur mehr Freude spürt, sondern auch Texturen und Aromen von Lebensmitteln besser wahrnehmen kann.
Effektivere Gewichtskontrolle: Eben weil das Sättigungsgefühl erst nach 15 bis 20 Minuten einsetzt, haben Personen mit höherem Ess-Tempo bis zu diesem Zeitpunkt unter Umständen schon wesentlich mehr gegessen. Studien belegen das: Eine Untersuchung, in der die Teilnehmer über einen Zeitraum von acht Jahren begleitet wurden, zeigte, dass die Probanden, die langsamer aßen, nicht so schnell an Gewicht zunahmen wie diejenigen, die sich nur wenig Zeit ließen. Eine weitere Untersuchung zeigte außerdem, dass Schnell-Esser ein erhöhtes Risiko dafür aufweisen, am Metabolischen Syndrom zu erkranken.
Weniger Naschen im Laufe des Tages: Wer langsamer isst, nimmt seine Mahlzeiten automatisch auch bewusster wahr. Wenn wir das nicht tun, erhält das Gehirn nicht die ausreichenden Informationen, um den Hunger zu befriedigen. Professor Jane Ogden von der University of Surrey hat ein Experiment durchgeführt, in dem bewiesen wurde, dass diejenigen, die sich beim Essen konzentrieren, im Verlauf des Tages weniger naschen.
Quelle:
medicalpress.de