Kaffeevielfalt für individuellen Kaffeegenuss
... und welchen lassen Sie sich gern servieren?
Beim entspannten Besuch eines schönen Cafés kann es leicht passieren, dass man etwas ratlos in die Karte schaut, da das Angebot an Kaffeespezialitäten den unerfahrenen Cafébesucher gelegentlich überfordert. Dieser hat die Qual der Wahl – und vor allem möchte er wissen, worin sich die verschiedenen Zubereitungsarten denn unterscheiden...
Milchkaffee
Der Deutschen liebstes Heißgetränk hat als Basis normalen Filterkaffee, der mit genauso viel Milch gemischt wird. Einfach, aber lecker...In deutschen Cafés wird er oft in riesigen Tassen serviert, wohingegen die Franzosen ihren Café au lait eher in kleinen Tässchen trinken. Bestellt man in Italien einen Caffè Latte, erhält man einen doppelten Espresso mit reichlich heiß aufgeschäumter Milch. Auch die Spanier trinken ihren Café con leche mit (einem doppelten) Espresso und ebenso viel Milch.
Cappuccino – für Italiener nur am Morgen zu genießen
Ein klassischer Cappuccino besteht zu gleichen Teilen (je ca. 30 ml) aus Espresso, Milch und Milchschaum und wird aus einer speziellen Cappuccinotasse getrunken.
Wer in Italien nach dem Mittagessen einen Cappuccino bestellt, outet sich übrigens ganz schnell als Tourist, denn hier gilt er aufgrund der vielen Milch als Frühstücksgetränk. Ab dem Mittagessen nehmen die Italiener Kaffee nur noch zu sich, um Mahlzeiten besser und schneller zu verdauen – dafür eignet sich ein Espresso sehr viel besser...
In Italien bekommt man außerdem noch folgende Variationen des Frühstücksgetränks:
- cappuccino senza fiuma
- ohne aufgeschäumte Milch, - cappuccino chiaro -
„leichter“,
mit weniger Espresso und mehr Milch und - cappuccino scuro
- „dunkler“ Cappuccino = mehr Espresso, weniger Milch.
Latte Macchiato – nur für Kinder?
Da ein Latte Macchiato sehr viel Milch und nur wenig Espresso enthält, war er ursprünglich nur für Kinder gedacht. In Italien wird er zubereitet, indem in ein großes Glas mit Milch einfach etwas Espresso hineingeschüttet wird - daher auch der Name „Latte macchiato“ = gefleckte Milch.
Nördlich der Alpen kennt man die Schicht-Version in einem hohen, schmalen Glas mit Milch, festem Milchschaum und Espresso.
Aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichts mischen sie sich nicht und bilden den typischen Latte Macchiato-Look. Er entsteht dadurch, dass der Espresso heißer ist als die Milch, aber schwerer als der Milchschaum. So kann er sich zwischen den Milchschichten absetzen.
Auch hier gilt:
Latte Macchiato wird in Italien weder vor noch nach dem Essen getrunken, sondern als Frühstücks- oder zwischendurch als Pausengetränk.
... und das sind die Espressovarianten – heiß & kräftig
Espresso
7g Kaffee und 25 ml Wasser – das ist das Geheimnis eines perfekten Espresso. In Italien wird Espresso einfach als caffè bezeichnet.
Espresso Lungo
doppelte Wassermenge und längere Brühzeit bei gleicher Kaffeemenge.
Espresso Ristretto
7 g Kaffee auf nur 15 ml Wasser – stark und aromatisch.
Espresso Doppio
Doppelte Dosis Espresso und doppelte Wassermenge, serviert in einer Cappuccino-Tasse.
Espresso Corretto
mit einem Schuss Grappa oder Likör.
Espresso Macchiato
mit einem kleinen Schluck Milch oder Milchschaum.
Espresso Marocchino
wird in Glastassen serviert. Auf den normalen Espresso wird Kakaopulver gestäubt, dann wird Sahne darauf gegeben und diese wieder mit Kakaopulver bedeckt.
Espresso Marocchino Bicerin
wird wie oben zubereitet, doch auf dem Boden der Glastasse befindet sich zusätzlich geschmolzene Schokolade.
Caffè Moca
je ein Drittel Espresso, gekochte Milch und Kakao.
Caffè americano
Der Espresso wird (in der Tasse) mit derselben Menge Wasser verlängert (schmeckt ähnlich wie Filterkaffee).
Caffè freddo:
stark gesüßter, gekühlter und mit Wasser verlängerter Espresso, perfekt für den Sommer.
Sospenso
eine italienische Kaffeebesonderheit, die es noch nicht nach Deutschland geschafft hat, denn der Sospenso (= „Aufgehobener“) ist ein Espresso für den guten Zweck und eine alte neapolitanische Tradition.
Derjenige, dem es gut geht, bestellt einen Sospenso, das heißt, er bekommt einen Espresso, bezahlt aber zwei! Arme Leute, die am Tresen nach einem „Aufgehobenen“ fragen, können so ihren Espresso kostenlos trinken.
Quelle:
livingpress.de