Sonnenschutz – alles zum Thema Lichtschutzfaktor
Fragen und Antworten zum Thema Sonnenschutz
- Was genau gibt der Lichtschutzfaktor (LSF, im Ausland SPF) eigentlich an?
- Wie erkenne ich den Schutz vor UV-A-Strahlen?
- Und muss ich das ganze Jahr über einen Sonnen- oder Lichtschutz verwenden?
Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt die Wirksamkeit des Sonnenschutzproduktes an: Ein hoher LSF steht für eine hohe Schutzwirkung, ein niedriger LSF für einen entsprechend geringeren Schutz. Der Lichtschutzfaktor erlaubt einen direkten Vergleich der Schutzleistung von Sonnenschutzmitteln: Ein Produkt mit einem LSF von beispielsweise 30 weist eine doppelt so große Schutzwirkung auf wie ein Produkt mit einem LSF von 15.
Die Angabe des Lichtschutzfaktors bezieht sich eigentlich nur auf den UV-B-Schutz, d. h. den Schutz vor Sonnenbrand. Inzwischen ist jedoch hinlänglich bekannt, dass auch UV-A-Licht die Haut schädigt. Daher enthalten heute praktisch alle auf dem EU-Markt erhältlichen Sonnenschutzmittel stets auch einen an den UV-B-Schutz (an den Lichtschutzfaktor) optimal angepassten UV-A-Schutz.
Je länger ich in der Sonne bleiben will, desto höher muss der LSF sein – oder lässt sich das so einfach nicht ausrechnen?
Mit Hilfe von Sonnenschutzmitteln kann man den in die Haut eindringenden Teil der UV-Strahlung wirksam reduzieren. Dadurch kann man auch über die Eigenschutzzeit der Haut hinaus in der Sonne bleiben, ohne gleich einen Sonnenbrand zu riskieren. Ein höherer Lichtschutzfaktor bietet auch einen entsprechend höheren Schutz.
Aber: Sonnenschutzmittel sind kein Freibrief für unbegrenztes Sonnenbaden! Die Zeit, die man mit Sonnenschutzmitteln länger in der Sonne bleiben kann, sollte stets vorsichtig dosiert werden. Auch Sonnenschutzmittel mit sehr hohen Lichtschutzfaktoren können die UV-Strahlen nie vollständig abwehren.
Kann ich die mögliche Aufenthaltszeit in der Sonne durch Nachcremen beliebig verlängern?
Nein. Regelmäßiges Nachcremen ist zwar wichtig, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, da sie durch Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen der Haut verringert werden kann. Die durch den Lichtschutzfaktor bestimmte maximale Schutzzeit kann aber durch mehrmalige Anwendung des Sonnenschutzmittels nicht weiter verlängert werden. Denn aus biologischen Gründen kann die Eigenschutzzeit nur einmal in 24 Stunden ausgenutzt werden. Die Haut braucht Zeit, um sich zu erholen und zu regenerieren.
Und Vorsicht:
Wenn man bereits die Vorboten eines Sonnenbrandes spüren oder sehen kann, war man erstens zu lange in der Sonne, und zweitens hilft erneutes Auftragen des Sonnenschutzpräparates nicht, den Schaden wieder gut zu machen.
Am besten einfach immer einen möglichst hohen LSF nehmen?
Es empfiehlt sich immer ein an den Hauttyp und an die Strahlungsintensität angepasster Schutz.
Werde ich mit einem hohen LSF überhaupt noch braun?
Man sollte sich bewusst machen, dass es keine gesunde Bräune gibt. Die durch UV-Strahlung entstehende Bräune ist ein Eigenschutz der Haut. Die Bräune verhindert aber nicht, dass die Haut durch ein Zuviel an Sonne frühzeitig altert oder sogar ernsthaft erkrankt. Sonnenschutzmittel mit hohen LSF-Werten können die Haut bis zu einem gewissen Grad schützen. Sie können die UV-Strahlen jedoch nicht vollständig abwehren. Eine gewisse Menge UV-Licht erreicht die Haut immer und kann daher sowohl seine schädliche als auch seine positive Wirkung entfalten.
Der LSF – in Wirklichkeit nur ein Anhaltspunkt? Angeblich können sich bei der Anwendung die im Labor ermittelten Werte um bis zu zwei Drittel reduzieren.
Damit die Produktleistungen zuverlässig und vergleichbar angegeben werden können, ist es eine zwingende Voraussetzung, die Wirksamkeit unter streng standardisierten Bedingungen zu testen. Für die Bestimmung des Lichtschutzfaktors wird seit 1994 eine einheitliche Methode verwendet. In diesem internationalen Messverfahren ist aus Standardisierungsgründen eine einheitliche Auftragsmenge vorgegeben (2 mg/cm²).
Diese Auftragsmenge ist allerdings nicht repräsentativ für das tatsächliche Verhalten der Verbraucher.
Üblicherweise wird eine geringere Menge aufgetragen und diese auch noch ungleichmäßig verteilt. Studien belegen, dass gut erreichbare Körperareale viel besser geschützt werden als schwer zugängliche, wie z. B. der Rücken. Sonnenschutzmittel sollten daher so konzipiert sein, dass sie zu einer großzügigen, sorgfältigen und gleichmäßigen Verteilung motivieren, um eine optimale Schutzleistung zu erreichen.
Die direkte Vergleichbarkeit verschiedener Sonnenschutzprodukte mithilfe des Lichtschutzfaktors bleibt jedoch in jedem Fall gewährleistet, auch wenn in der Praxis eine geringere Auftragsmenge verwendet wird.
Wenn ich eigentlich nie einen Sonnenbrand bekomme, brauche ich dann überhaupt Sonnencreme?
Ja, auch in diesem Falle sollte ein Sonnenschutz verwendet werden. Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren eine Reihe neuer Erkenntnisse über die schädigenden Auswirkungen der UV-Strahlung gewonnen. Konzentriert auf die Problemstellung Sonnenbrand wurde die Wirkung der UV-A-Strahlen lange Zeit unterschätzt.
Neuere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen jedoch, dass die UV-A-Strahlung ebenfalls an lichtbedingten Hautveränderungen beteiligt ist. Dies gilt insbesondere für den an den UV-B-Bereich angrenzenden Teil von 320 bis 340 nm.
Die große Brisanz einer übermäßigen UV-A-Exposition liegt darin, dass ihre negativen Auswirkungen nicht sofort spürbar sind, sondern sich erst als Langzeitschäden bemerkbar machen: Je öfter die Haut großen Strahlenmengen ausgesetzt wird, umso schneller altert sie. Hautveränderungen wie Seemannshaut bzw. Landmannshaut sind bei bestimmten Berufen – Seeleute, Bergsteiger, Skilehrer, Landarbeiter – häufiger anzutreffen.
Ein Mensch, der das ganze Jahr über dunkelbraun ist, ist durch diese Gewöhnung zwar vor dem Sonnenbrand, nicht jedoch vor Spätfolgen wie z. B. der vorzeitigen Hautalterung geschützt. Im Gegenteil: Bei ihm steigt sogar das Krebsrisiko.
Es gibt bereits Sonnencremes mit LSF 50 – wohin soll das noch führen?
Laut einer seit einigen Jahren gültigen Empfehlung der EU-Kommission gilt eine Obergrenze von „50+“ als maximal möglicher Lichtschutzfaktor. Außerdem darf der Begriff „Sunblock“ nicht mehr gebraucht werden, da auch Sonnenschutzmittel mit sehr hohen Lichtschutzfaktoren nie einen vollständigen Schutz gegenüber UV-Strahlen bieten können.
Stimmt es, dass ein höherer LSF als 20 gar nichts bringt?
Nein, das ist falsch. Ein Produkt mit LSF 20 absorbiert bereits 95 % der schädlichen UV-Strahlung. Ein höherer Lichtschutzfaktor bietet aber grundsätzlich auch immer einen größeren Schutz.
Kann ich ein Sonnenschutzmittel aus dem Vorjahr noch verwenden?
Sonnenschutzmittel sind in der Regel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (Sanduhr-Symbol) oder aber mit einer Aufbrauchsfrist nach dem Öffnen gekennzeichnet (Symbol eines offenen Cremetiegels mit Angabe der Haltbarkeit nach dem Öffnen in Monaten, z. B. „24 M“). Bis zum angegebenen Datum bzw. innerhalb des angegebenen Zeitraums nach dem Öffnen (meist aber auch wesentlich länger) können Sie das Produkt bedenkenlos verwenden. Die angegebene Schutzleistung bleibt in jedem Fall erhalten. Lediglich kleine Reste aus einer Packung vom Vorjahr sollten Sie ggf. verwerfen; sowie auch Produktreste, die sich von der Konsistenz und/oder vom Geruch her spürbar verändert haben.
Quelle:
beautypress.de