Wohnen, einrichten, dekorieren und wohlfühlen

... die Living Trends 2015 mit Susanne Diemann

Als Designerin und Stylistin hat sich Dipl.-Designerin Su

sanne Diemann auf die Segmente Lifestyle und Interior spezialisiert. Sie überzeugt ihre Kunden mit anspruchsvollen Stylingkonzepten für Event, Messe und Fotoshooting, die sie anhand aktueller Lifestyle-Trends individuell entwickelt. In Kooperation mit der niederländischen Interior Expertin Yvonne van de Straat-Werner erarbeitet sie anspruchsvolle Interior – und Raumkonzepte für Business- und Corporate Events im Premium Segment.

lp: Frau Diemann, wie heißt der größte neue Living-Trend für 2015?

Susanne Diemann: Natürlich gibt es bei Living Trends immer verschiedene Strömungen: Da geht es abgeleitet von den großen gesellschaftlich relevanten Megatrends z. B. um die weiter fortschreitende neue Stufe der Individualisierung. Traditionelle Familienstrukturen und klassische Biografien lösen sich zunehmend auf und werden durch unkonventionelle Lebensentwürfe ersetzt. Das wirkt sich auch auf unser Zuhause aus.

Was macht denn eigentlich eine Wohnung zum individuellen Zuhause? Das neue Motto heißt „PIMP MY HOME“ oder „Homing 2.0.“

Hier geht es 2015 auch darum, dass jeder sein Zuhause so individuell wie möglich gestaltet, sozusagen „Wohnen als Bühne“ zu inszenieren.

Das kann man mit Fundstücken aus der Vergangenheit, mit mitgebrachten Produkten von fernen Ländern, die eine eigene Geschichte erzählen, mit z. B. unterschiedlichen Stühlen an einem Tisch, individuell zusammengesetzten Borden und Kästen, sogenannte „Wand-Puzzles“, aber auch ganz junges Interior Design mit knalligen Farbakzenten gehört dazu.
 
lp: Gibt es Lifestyle-Themen, die im kommenden Jahr besonders angesagt sein werden?

Susanne Diemann: Die Prägung der digitalen Medien in unserem Alltag führt zu veränderten Kommunikationsformen – immer mehr Menschen surfen auch unterwegs im Internet. Durch diese sachliche, elektronische Welt entsteht immer mehr Sehnsucht nach Ursprünglichkeit – Natürlichkeit – Authentizität.

Es geht zukünftig wieder verstärkt um handwerklich gefertigte Produkte – Dinge, die eine Seele haben, denn diese Produkte stehen für individuellen Charme und nachhaltige Werte. MANUFAKTUR ist wieder ein Thema und Handwerk hat wieder Tradition! Die so gefertigten Produkte sind – entgegen der industriellen Massenproduktion – niemals vollkommen identisch. Das können groß gestrickte Sitzpolster, Moos als Wanddekor oder Natur im Raum sein.

Ein weiterer Megatrend ist das Thema Nachhaltigkeit, das sich in Bewusstheit, innerer Gelassenheit und Balance ausdrückt. Natürlicher Lebensstil, Unaufdringlichkeit und archaische Ausstrahlung zeigen sich durch eine ungekünzelte Farb- und Formenwelt. Lehmige Erdtöne und raue Oberflächen beschreiben den Trend ROUPHNESS.

Es geht bei diesem Trend um PURES DESIGN, um raue, unbehandelte Oberflächen und Haptiken. Dies kann man an Oberflächen von Möbeln und Accessoires entdecken.
 
lp: Was sind die Neuheiten im Bereich Innendekoration?

Susanne Diemann: Ein Trend bei der Innendekoration werden zarte Blüten, florale Motive auf Gardinen und Tapeten sein, aber auch Typografie, sogenannte WALL-Letters als Messages sind stark im Kommen. Poetische Botschaften als Schriftzug an der Wand, aber auch handgemalte Linien und Karos als Dekor für Stoffe und Möbel.

Die Formensprache ist eher soft und weich, es geht hier um einen verträumten Blick auf unseren Alltag.
 
Ein weiterer Trend ist die Symbiose aus Nature, Architecture und  Technic. Technisch wirkende, cellulare Strukturen und Ornamente findet man zunehmend bei Accessoires, Möbeln und Leuchten, eine Symbiose aus Technologie und sinnlicher Haptik.

Außerdem wirkt der Trend Up-Cycling weiter, dem Entwickeln von Produkten aus recycelten Materialien wird gesellschaftlich eine verantwortliche Bedeutung beigemessen. So entstehen z. B. neue Materialien auch für Wandpaneele aus recyceltem Abfall.
 
Bei Stoffen und Teppichen sind lange Fransen, sogenannte Tentakeln, die Attribute aus der Unterwasserwelt wiedergeben, ein ganz neuer Trend in der Möbel- und Leuchtenindustrie. Im Meer gibt es noch viel zu entdecken – Aqua Design hält auch Einzug bei Hotelausstattungen und Leuchten: Lange Leucht-Fäden changieren in variantenreichen Optiken an Wänden, Fische und Algenmotive finden sich auf Tapeten und Stoffen.
 
Ein weiterer Trend sind abstrakte, geometrische Formen und variantenreiche Streifen – und Liniendekore, die sich oft in Schwarz-Weiß-Kontrasten widerspiegeln.
Nicht zu übersehen waren auf der letzten Messe „Maison Object“ in Paris überdimensionale Schlapp-Hutformen als Lampenschirme aus Kupfer und Metallstrukturen.
 
lp: Welche Farben und Materialien werden 2015 angesagt sein?

Susanne Diemann: Ganz neue Materialtrends finden sich im Bereich „Surface Design“. Das heißt, es wird immer raffinierter im Bereich Oberfächendesign: Fliesen, Hölzer, Paneele, Kunststoffe weisen eine besondere Optik und Haptik auf.

Es gibt neuerdings besondere Lichteffekte auf Autodächern, Leuchtenhersteller arbeiten mit schillernden Lichtoptiken, die Oberflächen sind geometrisch verspielt und reliefiert, zum Teil scheinen sie zu leben! Skulpturale Reliefs sieht man an Tischsets, Accessoires und Stoffen.
 
Gradliniges, geometrisches Design der Produkte wird ergänzt mit metallischen Oberflächen wie Lack, gebürsteten Metallen, Glas, Chrom und Stahl.

Als innovativstes Material im Living Bereich gilt insbesondere Kupfer, das im Bereich Leuchten und Accessoires in Kombination mit zarten Pudertönen besonders reizvoll wirkt.

Aber auch das neue Schwarz, das mit Strukturen und Haptiken versehen ist, entdeckt man sowohl bei Stoffen im Fashion Bereich, als auch bei Polsterstoffen und Wanddekorationen wie Fliesen und Tapeten.
 
Pudertöne, Hautfarben, skandinavisch hell bis zu lauten afrikanischen Farbwelten ist die Farbpalette 2015. Aber auch die vibrierenden Farben wie ein schrilles Gelb, ein schockendes Signalrot oder ein knalliges Kobaltblau kommen als Akzentuierung sowohl in der Mode als auch im Interior Bereich zum Einsatz.

Fest steht, dass die Polstermöbel frech und bunt werden – ein Sofa muss nicht mehr grau oder schwarz sein – es darf gern in knalligem Pink oder grasgrün als Solitär im Raum stehen.

„Colour Blocking“ nennt man diesen Trend, der schon seit vier Jahren besteht, aber 2015 in der Farbintensität etwas abgemildert erscheinen wird. Ganz stark sind nach wie vor monochrome Farbverläufe von starken Unifarben bis zum Weiß auslaufend, auch das Thema Batik ist ein sehr großer Trend bei Stoffen und Textilien.
 
Das Interview wurde geführt von livingpress.de - Wir bedanken uns dafür die Informationen

Wenn Sie gern mehr zu / über Susanne Diemann erfahren möchten, schauen Sie bitte direkt unter www.susannediemann.de  und www.ad-event.de