Gut gepflegtes Parkett
So polieren Sie Fußboden und Klimabilanz auf
Mit Wasser im Bad spielende Kinder, Haustiere mit schmutzigen Pfoten und scharfen Krallen oder Besucher mit dreckigen Schuhen: Der Alltag in den eigenen vier Wänden verlangt nicht nur dem Nervenkostüm, sondern auch dem Fußboden manchmal viel ab, so auch dem Parkett.
Gut behandelt ist Ihr Holzfußboden von Herstellern aus Deutschland aber sehr strapazierfähig. Wie sie mit der richtigen Pflege ihrem Boden viel Widerstandskraft und ein langes Leben geben, erklärt der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp).
Der pflegliche Umgang mit dem Fußboden sorgt für lange Freude am Parkett.
Das A und O: Gute Reinigung und regelmäßige Pflege mit den richtigen Mitteln sind zum Schutz der Oberfläche notwendig.
Das gilt für die beliebte Eichen-Deckschicht ebenso wie für andere Holzarten wie Kirsche oder Kiefer, für Dielenfußboden ebenso wie für Fischgrät-, Mosaik-, Tafel- oder Stabparkett.
Für welches Finish Ihres Parketts Sie sich auch entschieden haben: Öl und Wachs ebenso wie Lack schützen das Parkett erst einmal. Beim Öl-Finish kann der Parkettboden atmen und die natürlichen Holzstrukturen bleiben erhalten.
Gleichzeitig ist geölter oder gewachster Parkettfußboden aber auch pflegeintensiver als ein Lack-Finish. Eine Behandlung mit Pflegemitteln sollte daher häufiger stattfinden.
Pflegetipps
Den Unterschied freilich macht neben dem Finish stets auch die Frage, wie stark das Parkett beansprucht wird. Der Holzfußboden im Flur, über den tagein, tagaus viele Menschen mit festem Schuhwerk laufen, braucht häufigere Pflege als das Parkett im Schlafzimmer, das man am liebsten barfuß betritt.
Grundsätzlich helfen folgende Praxis-Tipps und Hinweise, damit sich das Parkett aus dem natürlichen Rohstoff Holz viele Generationen lang gut in ihren eigenen vier Wänden macht:
- Saugen und Wischen Sie den Parkettboden regelmäßig, zumindest aber einmal pro Woche.
- Benutzen Sie beim Saugen von Parkettböden den Bürstenkranz Ihres Staubsaugers, um Kratzer im Boden zu vermeiden.
- Böden stets nur nebelfeucht mit einem gut ausgewrungenen Tuch wischen, um ein Aufquellen des Bodens zu verhindern.
- Geben Sie dem Wischwasser ein Pflegemittel in der richtigen Dosierung bei, um ihrem Parkett viel Widerstandskraft zu geben. Beachten Sie die Pflegehinweise des Herstellers.
- Parkett nach dem Reinigen mit einem trockenen Fliestuch polieren, um kleinen Kratzern vorzubeugen.
- Störende Kratzspuren auf Holzböden lassen sich mit Filzgleitern oder alten Teppichresten unter Stuhl- und Tischbeinen vermeiden.
- Beim Möbelrücken dicke Socken über die Möbelfüße ziehen, damit Ihr Holzfußboden ohne Kratzer bleibt
Und so gehen Sie mit Gebrauchsspuren um
Dunkle Absatzstriche von Schuhen auf Parkettböden lassen sich einfach mit einem Radiergummi wegradieren.
Bekommt das Parkett trotz sorgfältiger Pflege doch mal eine Delle, so lassen sich kleinere Macken eigenhändig ausbessern. Dazu wird farbiges Wachs erwärmt und gemischt, bis es der Farbe des Parketts gleicht.
Nach intensiver Reinigung der betroffenen Stelle füllt man dann den Kratzer mit dem Wachs auf. Abschließend wird die Stelle mit einem Klarlackstift versiegelt. So hält das Finish viele Jahre oder auch Jahrzehnte.
Neuer Glanz durch Abschleifen
„Geht man gut mit dem Parkett um, wird man reichlich belohnt: Denn das Parkett dankt es ihnen. Es verändert sich unter dem Licht der Sonne, dunkelt noch nach, gewinnt an Tiefe und altert quasi wie ein guter Wein, der mit zunehmendem Alter an Ausdruck gewinnt”, sagt vdp Vorsitzender Michael Schmid.
„Die Langlebigkeit ist Qualitäts- und ästhetisches Merkmal, aber auch Ausweis des Klimaschutzes. Denn einmal verlegt speichert Parkett den im Holz gebundenen Kohlenstoff als Fußboden über Jahrzehnte und gar Jahrhunderte.”
Soll das Parkett in ganz neuem Glanz erstrahlen, bietet sich das kundige Abschleifen durch den Fachbetrieb an. Nach dem Schliff wird dann wieder eine Öl- oder Lackschicht zum langfristigen Schutz der Oberfläche aufgetragen.
Ausgetauscht werden muss das Holz auch bei stärkeren Gebrauchspuren also nicht.
Sollte es dennoch Zeit für neues Parkett sein, so kann der Rohstoff Holz weiter verwendet werden und ein zweites Leben als Holzprodukt führen, in dem der Kohlenstoff gespeichert bleibt.
„Parkett war schon Klimaschützer als man die Bauwende als Begriff noch nicht kannte. In Zeiten der Erderhitzung gilt es, Parkett in Wohn- ebenso wie in Gewerbegebäuden, in Sporthallen ebenso wie in neuen Nutzungsformen verstärkt zur Geltung kommen zu lassen – stets mit der richtigen Pflege. So polieren wir unsere Klimabilanz im Baubereich ein Stück weit auf”, betont Schmid.
Über den Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.
Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 22 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren.
Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.