Vodafone gibt oft Anlass zur Beschwerde

vzbv wertet die Gesamtstatistik der Verbraucherbeschwerden aus.

Untergeschobene Verträge sind häufiger Beschwerdegrund.

In den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen beschweren sich auffällig viele Verbraucherinnen und Verbraucher über den Telekommunikationsanbieter Vodafone. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Beschwerden zu Vodafone ausgewertet und kommt zu einem schlechten Ergebnis für den Anbieter.

Kommen Verbraucherinnen und Verbraucher in eine Verbraucherzentrale, um sich über einen einzelnen Anbieter zu beschweren, fällt am häufigsten der Name „Vodafone“. [1] Das ergab eine Auswertung aller Verbraucherbeschwerden im Jahr 2020.

Vodafone ist mit all seinen Marken der zweitgrößte Anbieter in Deutschland für Breitband und Festnetz, [2] vereint aber mit deutlichem Abstand die meisten Beschwerden in den Verbraucherzentralen auf sich.

 Beim Breitband und Festnetz entfallen unter den fünf größten Anbietern 66 Prozent der Verbraucherbeschwerden auf Vodafone.

Auch im Bereich Mobilfunk steht das Unternehmen schlecht da.

Hier ist Vodafone der drittgrößte Anbieter, [3] dennoch beziehen sich im Vergleich zu den anderen Anbietern die meisten Beschwerden zu Mobilfunkanbietern auf das Unternehmen. [4]

Carola Elbrecht, Referentin im Team Marktbeobachtung Digitales sagt „Vodafone führt im Telekommunikationsbereich die Beschwerderangfolge mit einem Abstand an, der in keinem Verhältnis zur Marktgröße steht.“

Probleme rund um den Vertrieb

Die Vertriebsform des Unternehmens ist der häufigste Beschwerdegrund – das beinhaltet Haustürgeschäfte und untergeschobene Verträge im stationären Handel sowie am Telefon. Außerdem ärgern sich die Verbraucher über Probleme im Zusammenhang mit dem Internet- und Festnetzanschluss.

Untergeschobene Verträge – Verbraucher resignieren

Bei untergeschobenen Verträgen haben Verbraucher meist das Nachsehen, obwohl diese Verträge in der Regel rechtlich keinen Bestand haben. Im Zusammenhang mit Vodafone berichten Verbraucher, wie sie sich mit Zahlungsforderungen auseinander setzen müssen oder nicht genehmigten Geldabbuchungen hinterherlaufen müssen.

 „Manche Verbraucher schildern uns, wie sie resignieren, weil sie mehrfach versucht haben, sich beispielsweise gegen untergeschobene Verträge durch Vodafone zur Wehr zu setzen. Aus einzelnen Verbraucherbeschwerden wird deutlich, wie problematisch es sein kann, die Rechte gegenüber Vodafone durchzusetzen“, berichtet Carola Elbrecht.

Verbraucherzentralen helfen weiter

Verbraucherinnen und Verbraucher, die Hilfe in ihrem individuellen Fall benötigen, sollten die Beratungsangebote der Verbraucherzentralen nutzen, Informationen unter www.verbraucherzentrale.de/beratung. Beschwerden können sie über das Beschwerdeportal der Verbraucherzentralen abgeben.

Quelle:
Verbraucherzentrale Bundesverband - www.vzbv.de

[1] Inklusive Unitymedia, Kabel Deutschland im Bereich Breitband und Otelo im Bereich Mobilfunk. Im Jahr 2020 lag die Zahl der Beschwerden über Vodafone insgesamt im niedrigen fünfstelligen Bereich. Damit entfallen 5 Prozent aller Beschwerden bei den Verbraucherzentralen auf diesen Konzern.

[2] DSLWEB. (7. April, 2021). Anzahl der Breitbandkunden der führenden Anbieter in Deutschland von 2011 bis 2020 (in Tsd.). In Statista. Zugriff am 06. Mai 2021, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202093/umfrage/anzahl-der-breitbandkunden-in-deutschland-nach-anbietern/

[3] VATM. (6. Oktober, 2020). Schätzung der Mobilfunkumsätze der Netzbetreiber und Service-Provider in Deutschland im Jahr 2020 (in Milliarden Euro). In Statista. Zugriff am 06. Mai 2021, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3583/umfrage/mobilfunkumsaetze-nach-betreibern-und-providern/

[4] Beim Mobilfunk entfallen unter den fünf größten Anbietern 32 Prozent der Verbraucherbeschwerden in den Verbraucherzentralen auf Vodafone.