Kleine Pflegehelfer im Alltag
Hilfsmittel für barrierefreies Wohnen im Alter
Viele Menschen wünschen sich, in Würde in den eigenen vier Wänden zu altern. Dank verschiedener Unterstützungsmöglichkeiten wie ambulanten Pflegediensten oder der sogenannten 24-Stunden-Pflege ist dies inzwischen oftmals möglich. Doch nicht nur die Betreuungssituation, auch die Frage, ob sich die eigene Wohnung altersgerecht einrichten lässt, spielt eine wichtige Rolle.
„Schon kleine Tipps und Tricks sowie technische Hilfsmittel vereinfachen den Alltag von Senioren inzwischen enorm – ganz ohne große Umbaumaßnahmen“, weiß Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH.
Barrierefrei wohnen
Häufig befindet sich das erste Problem schon vor der eigenen Haustür, denn mit Rollator oder Rollstuhl stellen bereits zwei oder drei Stufen eine unüberwindbare Hürde dar. Schnelle Abhilfe schafft in diesem Fall beispielsweise eine niedrige Rampe seitlich der Stufen. „In der Wohnung selbst ist es außerdem wichtig, unnötige Stolperfallen wie Teppiche oder Fußmatten zu entfernen.
Um mögliche Hindernisse trotz nachlassender Sehkraft besser zu erkennen, helfen beispielsweise Bewegungsmelder, die automatisch das Licht einschalten“, erklärt Markus Küffel.
Wer das Treppensteigen nicht mehr so gut bewältigt, kann zudem einen Treppenlift einbauen lassen, um bequem von einem Stockwerk ins andere zu gelangen. Doch nicht nur große, technische Installationen helfen dabei, eine Wohnung altersgerecht zu gestalten: Schon Haltegriffe oder -geländer in allen Räumen sorgen für mehr Mobilität. Insbesondere im Badezimmer stellen sie ein absolutes Muss dar, weil sie beim Hinsetzen und Aufstehen den nötigen Halt bieten.
Die Pflegekasse kann für Pflegebedürftige der Pflegegrade 1 bis 5 auf Antrag bis zu 4.000 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen zahlen, die die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen, erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen. Größere Umbauten lassen sich beispielsweise mit einem KfW-Darlehen realisieren.
Smarte Hilfsmittel
Auch in der Pflege eröffnet die Digitalisierung völlig neue Möglichkeiten. So sorgen verschiedene technische Hilfsmittel inzwischen dafür, dass Pflegebedürftige länger zu Hause leben können. Wer neben den Besuchen vom ambulanten Pflegedienst beispielsweise viel Zeit alleine verbringt, setzt für mehr Sicherheit auf kleine Notrufsysteme.
Diese werden wie eine Armbanduhr getragen und bauen bei Drücken des Knopfes eine Verbindung zur Notrufzentrale auf.
„Andere smarte Systeme schalten beim Verlassen des Hauses automatisch den Herd ab und einige Rauchmelder kontaktieren bei einem Alarm direkt die Feuerwehr oder Angehörige. Inzwischen gibt es sogar Bodensensoren, die Stürze erkennen und im Ernstfall Hilfe benachrichtigen“, erklärt Markus Küffel.
Elektrische Medikamentenspender mit Erinnerungston sorgen zudem dafür, dass die Einnahme wichtiger Arzneimittel nicht vergessen wird. Smarte Lautsprecher mit Sprachassistenten vereinfachen den Alltag zusätzlich: Auf Zuruf können Senioren über sie Telefonate annehmen, sich vorlesen lassen oder das Licht ein- und ausschalten.
„Technisch ist heutzutage schon vieles möglich, allerdings sollte Menschlichkeit in der Pflege dennoch nicht zu kurz kommen. Letztendlich bieten die modernen Hilfsmittel Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen Unterstützung, aber stellen keinen Ersatz für eine kompetente Betreuung und menschliche Zuwendung dar“, betont Markus Küffel abschließend.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.pflegezuhause.info