GKV: Höhere Beiträge lohnen bei Zusatzleistungen
... für wen es sich wirklich rechnet
Höhere Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse können sich für Verbraucher rechnen, wenn sie teure, über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehende Zusatzleistungen der Kasse in Anspruch nehmen.
Einige Krankenkassen unterstützen zum Beispiel den Besuch von Gesundheitskursen wie Rückenschule oder Yoga mit bis zu 500 Euro im Jahr.
Andere zahlen die Behandlung durch einen Osteopathen, professionelle Zahnreinigung oder Reiseimpfungen.
Die Stiftung Warentest hat die Beiträge und Zusatzleistungen von 77 Kassen miteinander verglichen. Die Ergebnisse stehen in der September-Ausgabe von Finanztest und im Internet unter www.test.de/krankenkassen.
Auch Eltern von jungen Kindern können von Extraleistungen profitieren.
So bieten einige Kassen rund um die Uhr medizinische Beratung am Telefon an, bezahlen besondere Früherkennungsuntersuchungen in der Schwangerschaft sowie zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder (U 10 und U 11).
Mehrere Krankenkassen bieten zudem Hautkrebsscreening für Patienten unter 35 Jahren sowie Brustkrebsvorsorge für Frauen mit Ultraschalluntersuchung an. Wenn die Kasse sie nicht als Extras bietet, müssen sie aus eigener Tasche bezahlt werden. Wer die Zusatzangebote seiner Krankenkasse nutzt, kann insgesamt Geld sparen.
Weil sie mit den Einnahmen die Ausgaben nicht decken können, verlangen die Krankenkassen Zusatzbeiträge von durchschnittlich 1,1 Prozent. Diese schlagen sie auf den für alle Kassen geltenden, allgemeinen Beitragssatz von derzeit 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens drauf. Während Arbeitgeber und Versicherte jeweils die Hälfte des allgemeinen Beitrags zahlen, muss der Versicherte den Zusatzbeitrag allein aufbringen.
Der ausführliche Test erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 17.08.2016 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/krankenkassen abrufbar.