Das Pfandkreditgewerbe warnt

... immer mehr gefälschte Goldbarren, Goldmünzen, Schmuck und Uhren im Umlauf

Das deutsche Pfandkreditgewerbe hat auf eine ständig wachsende Flut von Fälschungen im Bereich von Luxusuhren, Goldschmuck, aber auch bei Goldbarren und Goldmünzen hingewiesen.

"Weder Prägestempel in Goldschmuck noch Zertifikate für die angebliche Echtheit von eingeschweißten Goldbarren sind mittlerweile ein Garant für Echtheit", sagt Joachim Struck, Vorsitzender des Zentralverbands des Deutschen Pfandkreditgewerbes.

Die deutschen Leihhäuser müssten heute immer aufwendigere Techniken zur Materialprüfung einsetzen, um sich vor immer raffinierter gefertigten Plagiaten zu schützen.

Ob "goldene" Eheringe mit Kupferkern, angeblich weißgoldene, aber tatsächlich mit Bleikabeln gefüllte Versace-Halsketten, mit Wolfram auf exaktes Goldgewicht gebrachte Goldbarren: Die Tricks der Fälscher werden immer raffinierter.

"Das sind mittlerweile keine Einzelfälle mehr. Vor allem Täter aus Osteuropa sind in Deutschlands oft gezielt und organisiert unterwegs, um mit gefälschtem Gold und Schmuck auf breiter Ebene die Menschen zu betrügen", sagt der ZdP-Vorsitzende Joachim Struck.

Experten haben festgestellt: Gefälschte Goldbarren und Goldmünzen sind seit langem in China ein großes Geschäft.

Vor allem in den letzten fünf Jahren haben die Aktivtäten der Fälscher speziell aus Fernost, aber auch aus Ost- und Südosteuropa in Richtung Mittel- und Westeuropa messbar zugenommen.

Deutschland, Österreich und die Schweiz sind dabei, wie die Praxis zeigt, wesentliche Abnahmeländer für die oft professionell verschweißten und zertifizierten, trotzdem aber falschen Goldprodukte zur Geldanlage.

Neueste Fälschungen aus Fernost werden immer raffinierter. So tauchen seit dem Jahreswechsel 2013/2014 beispielsweise vergoldete Canadian Maple Leaf-Münzen in Deutschland auf, die durch einen exakt berechneten Wolfram-Anteil nahezu identisches Goldgewicht besitzen.

Selbst 1-Kilogramm Barren oder auch die als Geschenk beliebten 50-Gramm Goldbarren mit Wolfram-Kern sind in den Edelmetall-Scheideanstalten bereits aufgetaucht. Bei Silberfälschungen wird vor allem versilbertes Zink verwendet. Besonders gefährdet: in Kunststofftaschen eingeschweißte Minibarren.

Die Fälschung zeigt sich hier erst nach Öffnen der Verpackung. Skrupellos vertreiben die Goldmünzen-Fälscher aus Fernost ihre wertlosen, aber immer raffinierter gefälschten Produkte über das Internet.

Gold aus dem Leihhaus:
Sicher durch aufwendige Prüfverfahren

"Die Pfandkreditbetriebe haben sich mit aufwendigster Technik auf das Erkennen solcher Fälschungen eingestellt. Der Laie kann jedoch ohne Hilfsmittel echt von gefälscht so gut wie nicht unterscheiden", sagt Struck. Die Echtheitstests reichen von Säure- über Klangprüfungen bis hin zum Einsatz von Magnetwaagen, Röntgenfluroeszenzspektrometern und auch extrem teuren elektronischen Messgeräten.

"Wir schützen mit dieser Sorgfältigen Prüfung nicht nur uns als Pfandleiher vor Verlusten, sondern auch unsere Kunden, die etwa bei Versteigerungen im Leihhaus günstigen Goldschmuck oder auch edle Uhren aus den Beständen des Pfandkreditbetriebs ersteigern", so der ZdP-Vorsitzende.

Sein Rat:
Am besten Finger weg, von "Goldschnäppchen", wie etwa dem schon legendären "Autobahngold".

Immer wieder finden Betrüger, trotz vielfacher Warnungen der Polizei, etwa an Autobahnraststätten Opfer, die wegen einer vorgetäuschten Notlage für wenig Geld ihren Goldschmuck verkaufen wollen. "Was man dafür bekommt ist in der Regel wertloser Tand", sagt Struck.

Wer gern mehr erfahren möchte, findet weitere Informationen direkt unter www.pfandkredit.org