Kostenfalle Pflege: Weg sind Ersparnisse und Freizeit
Ersparnisse aufbrauchen, Wochenarbeitszeit und Freizeitaktivitäten einschränken ...
Pflegende Angehörige müssen immer mehr Opfer bringen, um die steigenden Kosten für die Pflege zuhause auszugleichen. Das ergab eine aktuelle Umfrage von pflege.de.
Der Vergleich mit Befragungsdaten aus dem Jahr 2023 zeigt auch: Angehörige übernehmen immer mehr Pflege selbst und verzichten aus Kostengründen auf professionelle Unterstützung durch ambulante Pflegedienste.
Knapp 54 Prozent reduzieren Stunden vom Pflegedienst und übernehmen selbst die Pflege
Die steigenden Pflegekosten belasten pflegende Angehörige zunehmend, wie eine aktuelle pflege.de-Umfrage zeigt. Knapp 54 Prozent der Befragten reduzieren die Stunden beim ambulanten Pflegedienst und übernehmen mehr Pflegeaufgaben selbst – ein Anstieg um 3 Prozent im Vergleich zu 2023.
Gleichzeitig schränken 41 Prozent ihre Freizeitaktivitäten ein, um mehr Zeit für die Pflege zu haben und Kosten zu sparen (2023 waren es noch nur 26 Prozent).
Auch die Arbeitszeit wird häufiger reduziert: 15 Prozent der Befragten arbeiten weniger, um sich stärker der Pflege widmen zu können, im Vorjahr waren es noch 11 Prozent.
Kosten für die Pflege steigen weiter – so empfinden Betroffene
77 Prozent der von Pflege Betroffenen geben an, dass in ihrer Wahrnehmung die Kosten für die Pflege im letzten Jahr teurer bzw. deutlich teurer geworden sind. Dennoch zeichnet sich hier ein Abwärtstrend ab, denn 2023 gaben dies noch 85 Prozent an.
Ersparnisse schrumpfen: Pflege zuhause wird zur finanziellen Belastung
- Um mehr Geld für die Pflege zuhause zur Verfügung zu haben, greifen 43 Prozent der Befragten auf ihre Ersparnisse zurück (2023 waren es noch 45 Prozent).
- 21 Prozent der pflegenden Angehörigen übernehmen einen Teil der Pflegekosten selbst und sparen dafür an anderer Stelle ein (2023 nur 17 Prozent).
- 40 Prozent suchen sich unentgeltliche bei Verwandten oder Freunden (2023 waren es 38 Prozent).
Steigende Pflegeheimkosten machen Pflegebedürftigen & Angehörigen Sorgen
Obwohl die Pflege aktuell noch zuhause stattfindet, blicken 26 Prozent der Befragten mit Sorge auf die steigenden Kosten für Pflegeheime. Für 19 Prozent kommt ein Umzug ins Pflegeheim finanziell gar nicht in Frage – ein Rückgang gegenüber den 24 Prozent im Jahr 2023.
Über die Umfrage:
Die Daten stammen aus zwei Online-Befragungen von pflege.de, die im September 2024 und im September 2023 durchgeführt wurden. 2024 war n= 1.104, 2023 war n=759 Teilnehmende. Die Teilnehmenden setzen sich hauptsächlich aus pflegenden Angehörigen sowie pflegebedürftigen Personen zusammen. Die gesamten Umfrage-Daten schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage zu.
Über pflege.de:
pflege.de ist das größte digitale Service-Portal für die Pflege zuhause. Praktische Ratgeber und hilfreiche Angebote machen uns zum vertrauenswürdigen Begleiter für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien. Wir verschaffen Klarheit, zeigen Lösungen auf und ermöglichen so, wieder mehr schöne Momente miteinander teilen zu können. Denn das ist, was uns täglich antreibt: Pflege leichter leben.
Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter www.pflege.de