... ja, ist es denn schon wieder so weit?

Der Adventskalender: Weihnachtsvorfreude nicht nur für Kinder

Der Brauch eines Adventskalenders stammt aus dem deutschsprachigen Raum und lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen.

So sollte dieser die Wartezeit bis zum Heiligabend verkürzen und die Vorfreude der Kinder steigern. Der erste uns bekannte Adventskalender stammt aus dem Jahr 1851: Religiöse Familien hängten damals 24 Bilder mit biblischen Themen an die Wand.

Eine einfachere Variante war es, 24 Kreidestriche an eine Tür oder Wand zu malen, von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften. Andere Familien legten 24 Strohhalme in ihre Krippe, von denen jeden Tag einer verschwand.

Ein beliebter Brauch im Alpenraum war das „Klausenholz“ – ein Kerbholz, in das die Kinder jeden Tag für ihre guten Taten und Gebete eine Kerbe schnitzen durften. Am Heiligabend konnten sie dann beweisen, wie artig sie gewesen waren. So konnten die Kleinen die Zeit bis Weihnachten einfach abzählen und die Vorfreude stieg mit jedem Tag.

Zudem nutzten die Eltern die Kalendervarianten auch als pädagogisches Instrument: Die Kinder übten sich in Geduld – nur wer brav war, durfte einen Strohhalm nehmen und eine Kerbe schnitzen o. ä.

Im Jahr 1902 wurde der erste gedruckte Adventskalender für Kinder in Hamburg verkauft, er hatte die Form einer Weihnachtsuhr.

Die Münchner Lithografen Reichhold & Lang kreierten um 1904 die ersten Bildkalender: Sie bestanden aus zwei weihnachtlich bedruckten Bögen – einer mit 24 Bildern zum Ausschneiden und ein zweiter mit leeren Feldern zum Aufkleben.

Später hatte Gerhard Lang dann auch die Idee, Adventskalender mit Schokolade zu bestücken. Inspiriert wurde der Pfarrerssohn von den selbstgebastelten Weihnachtskalendern seiner Mutter, die für ihre Kinder auf 24 Felder jeweils ein kleines Gebäckstück nähte.

Ab 1958 wurde der Schokoladen-Adventskalender mit dahinter liegenden Bildchen schließlich zum Massenartikel.

Individuelle Adventskalender für Groß und Klein
Am schönsten sind immer noch die selbstgebastelten Adventskalender – doch je nach Anzahl der Beschenkten ist dies ein zeitaufwendiges und kostspieliges Vergnügen. Heutzutage gibt es zum Glück zahlreiche Möglichkeiten, für jedes Alter und jeden Geschmack einen passenden Adventskalender zu kaufen:

Für die Mutter oder beste Freundin bieten zahlreiche Kosmetikhersteller hübsche Adventskalender an, die mit Luxuspröbchen, Winterpflegeprodukten oder sogar mit 24 Nagellacken bestückt sind.

Dem Freund, Ehemann oder Vater kann man eine große Freude machen, indem man ihn mit einem Bierkalender überrascht (eine Dose für jeden Tag) oder einen vorgefertigten Werkzeugkalender schenkt.

Schokofans lieben die Vielfalt an den klassischen, leckeren Adventskalendern mit köstlichen Pralinen. Als kleine Aufmerksamkeit für den hilfsbereiten Nachbarn oder den Briefträger gibt es inzwischen Mini-Adventskalender mit 24 Schokolinsen oder in Tafelform, bei denen jeden Tag ein kleines Stückchen verspeist werden darf.

Leckermäuler und Küchenfeen freuen sich über zauberhafte Gewürz-Adventskalender. Sie enthalten pro Tag eine kleine Dose leckerer Kräuter oder Gewürzmischungen mit dazu passendem Rezeptheft (z. B. über zauberdergewuerze.de).

Kinderaugen strahlen, wenn sie täglich ein besonderes Geschenk bekommen, das am Ende zu einem ganzen Spiel zusammengesetzt werden kann. Die Allerkleinsten beglückt man mit einem großen Adventskalender, der täglich ein kleines Vorlesebuch enthält. Kleine Mädchen freuen sich über Sammelkalender mit beliebten Pferdesammelfiguren.

Selbst die Haustiere bleiben nicht außen vor: Adventskalender mit Leckerlis für Hund und Katz sind inzwischen auch übers Internet zu bekommen.

Oma und Opa freuen sich natürlich am meisten über einen Foto-Adventskalender, hinter dessen Türchen sich Fotos der Enkelkinder verbergen.

Leseratten bekommen einen Adventskalender in Buchform für Erwachsene („Bald ist Weihnachten“) oder lustige Advents-Krimirätsel mit „Die drei ???“ für kleine Detektive.

Quelle:
Ali Nrecal - livingpress.de