Kranke Zähne, kranker Körper?

Warum allgemeine Gesundheit tatsächlich in unserem Mund beginnt

Rückenschmerzen, Gelenkprobleme, Lungenentzündung, Herzbeschwerden – vier vollkommen unterschiedliche Erkrankungen, die aber eines gemeinsam haben: ihre Ursache kann in der Mundgesundheit liegen.

Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, Kieferfehlstellungen, aber auch Zahnfüllungen aus Amalgam können Auslöser für eine Vielzahl von diversen – teilweise lebensbedrohlichen – Krankheitsbildern sein.

Gesund beginnt also tatsächlich im Mund!

„Die Zähne haben massiven Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden. Oftmals kann der Zahnarzt helfen, bestimmte Erkrankungen wirksam zu behandeln“, weiß Dr. medic. stom. (RO) Diana Svoboda von der diPura Zahnklinik in Essen.

Tanz der Bakterien
In unserem Mundraum tummeln sich etwa 800 verschiedene Bakterienarten – viele von ihnen tun unserem Körper etwas Gutes, indem sie schädliche Krankheitserreger abwehren, das Immunsystem stärken und damit Infektionen verhindern. In diesem Fall spricht der Experte von einer gesunden Mundflora.

„Gerät diese aber aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch eine mangelnde Zahnhygiene – haben schädliche Bakterien die besten Chancen, Zähne und Zahnfleisch anzugreifen“, erklärt Diana Svoboda. „Die Folge sind Erkrankungen wie Karies und Parodontitis.“

Doch die Erreger richten nicht nur im Mund gesundheitliche Schäden an. Kariesbakterien gelangen über die Lymphbahnen in den ganzen Körper und können dort zu den unterschiedlichsten Entzündungen führen. „Dadurch wird das Immunsystem extrem belastet“, so die Expertin.

Rückenschmerzen sowie Kiefer- und Nasennebenhöhlenentzündungen können die Folge sein.

Parodontitisbakterien können noch gravierendere gesundheitliche Beschwerden auslösen. Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt nicht nur zum Zahnverlust, sondern auch zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündungen, koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfällen führen kann.

„Besonders für Schwangere bzw. für das ungeborene Kind ist eine Erkrankung an Parodontitis besonders gefährlich, denn die Erreger bewirken eine um das 7,5fache erhöhte Gefahr für eine Frühgeburt“, warnt die Zahnärztin Diana Svoboda.

Der Grund für diese folgenschweren körperlichen Beschwerden sind die Parodontitiserreger, die über kleinste Wundflächen in den Zahnfleischtaschen in den Blutkreislauf gelangen und auf diesem Wege Entzündungen in anderen Regionen des Körpers auslösen.

„Diese Gefahr ist bei einer unbehandelten Parodontitis besonders groß“, erklärt Diana Svoboda. „Die Entzündung bleibt zunächst oftmals unbemerkt, wird verschleppt und als Folge können sich lebensbedrohliche Krankheiten entwickeln.“

Eine sorgfältige häusliche Zahnpflege und die regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt, die auch eine professionelle Zahnreinigung umfassen sollte, sind die beste Maßnahmen, um das Verhältnis von guten und schlechten Bakterien in Balance und den Mundraum und Körper gesund zu erhalten.

Kiefer in Schieflage
Auch minimale Unregelmäßigkeiten in Zahnfüllungen oder -kronen können den Körper belasten, denn durch einen falschen Aufbiss kann das Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer gestört werden. Rücken- und Nackenbeschwerden, Tinnitus, Schwindel sowie Kopfschmerzen entstehen als Folge.

Die Expertin erklärt: „Der Zahnarzt spricht in diesem Fall von einer craniomandibulären Dysfunktion – kurz CMD. Viele Patienten leiden über einen langen Zeitraum unter Schmerzen, ohne dass die genaue Ursache geklärt werden kann. Hier ist der Gang zum Zahnarzt sinnvoll. Häufig kann schon eine spezielle Aufbissschiene bzw. der Austausch schlecht sitzender Zahnfüllungen helfen, den Kiefer wieder in die richtige Position zu bringen und die Beschwerden zu lindern.“

Füllungen mit Gesundheitsgefahr
Noch immer ist Amalgam das einzige Füllmaterial, das von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Dabei ist die gesundheitliche Gefahr, die von diesem Material ausgeht, schon seit längerer Zeit bekannt.

„Allergische Reaktionen auf Amalgam sind keine Seltenheit“, weiß die Zahnärztin Diana Svoboda. „Das toxische Material kann Schwindel, Schlaf-störungen, Herzrhythmus- und Sehstörungen, Entzündungen im Mundraum sowie Gelenkschmerzen auslösen.“ Wesentlich verträglicher sind Füllungen aus Zirkonoxidkeramik, einem Material, das auch in der modernen Implantologie eingesetzt wird.

„Zirkonoxidkeramik ist besonders bioverträglich und erzeugt in der Regel keinerlei Nebenwirkungen im Körper. Wer viele Amalgamfüllungen trägt oder deshalb unter körperlichen Beschwerden leidet, sollte überlegen, ob er das Amalgam gegen die gesundheitsfreundlichere Zirkonoxidkeramik austauschen lässt“, empfiehlt die Zahnärztin.

Wer gern mehr erfahren möchte, schaut bitte direkt unter  www.zahnklinik-dipura.de