Ultraschallzahnbürsten – schädlich oder sinnvoll?
Dr. Dr. Lingohr & Kollegen, zu den Vor- und Nachteilen von Ultraschallzahnbürsten
„Neben klassischen Handzahnbürsten gibt es drei Varianten des elektrischen Modells: Rotationszahnbürsten, Schallzahnbürsten und Ultraschallzahnbürsten. Rotationszahnbürsten werden vom Handel nur als elektrische Zahnbürste gekennzeichnet und finden in sehr vielen Haushalten Verwendung.
Schallzahnbürsten tragen zwar den Begriff Schall im Namen, arbeiten jedoch wie Rotationszahnbürsten mechanisch, das heißt, sie reinigen durch Reibung mit ihren Borsten – nur auf einer höheren Frequenz.
Ultraschallzahnbürsten funktionieren hingegen mit einem Schallerzeuger oder mit einem Piezo-Element, sodass Schwingungen auf den Bürstenkopf übertragen werden.
Die Reinigungsutensilien, die tatsächlich Ultraschall verwenden, führen etwa 1,6 Millionen Schwingungen pro Sekunde aus.
Zusammen mit solchen Bürsten benötigen Anwender auch eine spezielle Zahnpasta, die sie auf die Zähne auftragen.
Durch die Schwingungen werden in dieser besonderen Creme Mikroblasen gebildet, die auf der Zahnoberfläche platzen und dadurch eine Reinigungswirkung erzielen.
Selbst harte Beläge und leichte Zahnsteinablagerungen lassen sich durch eine Ultraschallzahnbürste ablösen.
Die Bürsten müssen außerdem nur von Zahn zu Zahn gehalten werden, ohne dabei kreisende oder gar schrubbende Bewegungen auszuführen: So sind sie besonders schonend für Zähne und Zahnfleisch, ohne an Reinigungseffektivität zu verlieren.
Bei Patienten mit sehr empfindlichem und dünnem Zahnfleisch lässt sich diese Art der elektrischen Zahnbürste deshalb empfehlen.
Auch bei Trägern einer festen Zahnspange oder für Patienten mit Zahnersatz eignet sie sich, da unter dem Draht oder an den Brackets sowie um alle Bereiche der Kronen oder Brücken eine gründliche Reinigung stattfindet.
Ebenfalls bei Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten wie Senioren oder Behinderten hilft solch eine Zahnbürste durch ihre einfache Handhabung und gute Reinigungsleistung – die Putzbewegungen müssen nicht sehr genau sein.
Es gibt jedoch noch nicht viele Ultraschallzahnbürsten am Markt und die Modelle sind meist teuer in der Anschaffung. Auch die spezielle Zahnpasta kostet mehr als gewöhnliche Creme.“
Gut zu wissen:
Dr. Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc. ist Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis
Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter www.dr-lingohr.de