Jeder Vierte bezweifelt die Existenz von chronischen Schmerzen
Bundesweit beeinträchtigen sie nach Angaben der Deutschen Schmerzliga e. V. die Lebensqualität von mehreren Millionen Menschen
Chronische Schmerzen.
In einer aktuellen Umfrage hat das Medizintechnik-Unternehmen St. Jude Medical 1.000 Teilnehmer zu diesem Thema befragt. Prof. Dr. med. Jan Vesper, Leiter der Abteilung Funktionelle Neurochirurgie und Stereotaxie der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf, fasst die fünf wichtigsten Ergebnisse zusammen:
1. Insgesamt berichten 29 Prozent der Befragten über chronische Schmerzen.
Als Hauptursachen werden von 60 Prozent der Patienten Bandscheibenvorfälle, allgemeine Rückenprobleme und Querschnittslähmungen angegeben. 30 Prozent der Befragten leiden unter dauerhaften Kopfschmerzen und ein Viertel unter rheumatischen Erkrankungen. Bei 14 Prozent sind Verletzungsfolgen die Ursache der Beschwerden.
2. Jeder Vierte bezweifelt, der Umfrage zufolge, die Existenz chronischer Schmerzen oder hält sie für ein psychisches Problem.
„In der Praxis erlebe ich häufig, dass Patienten in ihrem Leiden nicht ernst genommen oder Beschwerden auf die Psyche geschoben werden. Das stellt natürlich eine enorme zusätzliche Belastung dar“, beschreibt der Experte.
3. Nahezu drei Viertel der Befragten glauben, dass chronische Schmerzen am besten mit Physiotherapie und entsprechenden Übungen behandelt werden können.
Mehr als die Hälfte denkt, dass Schmerzmittel eine effektive Behandlung darstellen, dicht gefolgt von Erholung und Entspannung. „Bei vielen Patienten hat sich ein multimodaler Ansatz bewährt, sprich ein Mix aus verschiedenen Therapien. Jedoch muss jeder Fall individuell betrachtet werden, da sich auch die Schmerzen unterschiedlich gestalten“, weiß der Spezialist. „Bei als austherapiert geltenden Patienten stellen minimalinvasive Eingriffe wie beispielsweise die Neurostimulation eine Alternative dar.“
4. Lediglich 61 Prozent der Betroffenen gaben an, mit ihrer Behandlung zufrieden zu sein.
„An chronischen Schmerzen leidende Patienten haben in vielen Fällen schon eine Odyssee verschiedener Arztbesuche hinter sich und gelangen körperlich und seelisch an ihre Grenzen. Daher ist es nicht weiter erstaunlich, dass fast 40 Prozent unzufrieden mit ihrer Behandlung sind“, erklärt der Experte. Nach dem Auftreten der Beschwerden suchen mehr als 70 Prozent zunächst ihren Hausarzt auf, nur 19 Prozent wenden sich direkt an einen Neurologen.
5. Mehr als drei Viertel der Befragten, die nicht unter chronischen Schmerzen leiden, gaben an, dass sie ihrer Ansicht nach nicht mehr ihrem Job nachgehen können.
Es folgen Autofahren und Laufen mit circa 50 Prozent und Ausübung von Geschlechtsverkehr und Teilnahme am Sozialleben mit mehr als 40 Prozent.
„Deutlich zeigt sich, dass in der Außenwahrnehmung eine Vermischung von chronischen Schmerzen und Behinderung stattfindet. Zwar sind Betroffene teilweise nicht in der Lage, Vollzeit zu arbeiten, jedoch lässt sich das genauso wenig pauschalisieren wie die Annahme, dass sie nicht mehr am Sozialleben teilhaben können“, erklärt der Mediziner.
Zusammenfassend zeigt die Umfrage des Medizintechnik-Unternehmens, dass es trotz der großen Anzahl an Erkrankten noch immer viel Aufklärungsbedarf bezüglich des Krankheitsbilds und der Therapieoptionen gibt.
Daran gilt es in Zukunft zu arbeiten, um den Betroffenen zu mehr Akzeptanz und einer besseren Behandlung zu verhelfen.
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Neuromodulation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.sjm.de