Vorhofflimmern erhöht Schlaganfallrisiko
Dank innovativer Methode Krankheit entgegenwirken
Im Durchschnitt schlägt ein gesundes Herz etwa 60- bis 100-mal pro Minute, im Laufe eines 80-jährigen Lebens sind das etwa drei Milliarden Schläge. Bei einer derartigen körperlichen Höchstleistung kann es passieren, dass auch das kräftigste Organ mal aus dem Takt gerät.
Tritt eine Rhythmusstörung auf, handelt es sich häufig um sogenanntes Vorhofflimmern, das in der Folge zu einem Schlaganfall führen kann.
„In Deutschland gibt es rund eine Million Vorhofflimmerpatienten1, Tendenz steigend“, weiß Prof. Dr. Alexander Ghanem, Leitender Oberarzt und Stellvertretende Leitung des Herzkatheterlabors an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. „Trotz dieser erschreckenden Zahl sind sowohl die Erkrankung als auch mögliche Behandlungsmaßnahmen weitestgehend unbekannt und der Aufklärungsbedarf entsprechend hoch.“
Anzeichen erkennen Leiden Menschen unter Herzrhythmusstörungen, können die Folgen sehr unterschiedlich sein. Lebensbedrohliche Abweichungen, wie etwa das Kammerflimmern, kommen allerdings eher selten vor. Weit verbreitet ist hingegen das sogenannte Vorhofflimmern.
„Beim Vorhofflimmern führen fehlerhafte elektrische Signale zu einer schnellen und unregelmäßigen Kontraktion der Herzkammern “, erläutert Prof. Dr. Ghanem. „Patienten nehmen diesen Prozess häufig als Herzstolpern wahr.“
Zu den typischen Anzeichen zählt außerdem ein unregelmäßiger Puls.
Viele Patienten klagen darüber hinaus über Symptome wie Müdigkeit, Atemnot und Angstgefühl.
Beim Vorhofflimmern können sich Blutgerinnsel im linken Vorhofohr bilden.
Wird ein dort befindliches Gerinnsel über die Blutbahn verschleppt, kann dies zum Gefäßverschluss einer Gehirnarterie führen, was wiederum einen Schlaganfall begünstigt. Aus diesem Grund sollten Betroffene bei möglichen Anzeichen unverzüglich einen Arzt aufsuchen, der entsprechende Behandlungsschritte einleitet.
Implantat schafft Abhilfe Um dem Krankheitsverlauf entgegenzuwirken, nehmen Patienten oft lebenslang blutverdünnende Medikamente ein. Allerdings erhöht sich dadurch das Blutungsrisiko – auch in lebenswichtigen Organen wie etwa dem Gehirn. Hinzu kommt, dass auch nicht alle Patienten auf diese Therapie ansprechen.
Aktuelle Studien belegen, dass einigen Patienten ein spezielles Katheterverfahren helfen kann. „Ein sogenannter Vorhofohr-Okkluder, beispielsweise der AMPLATZER™ Amulet™ von Abbott, ist, vereinfacht gesagt, eine Art Stöpsel, der das Vorhofohr dauerhaft verschließt.
Damit ist das Vorhofohr, an dem mehr als 90 Prozent der Blutgerinnsel, die einen Schlaganfall verursachen können, vom Blutfluss getrennt und als Verursacher eines Schlaganfalls ausgeschlossen.“, beschreibt Prof. Dr. Ghanem das Verfahren.
„Dazu dient ein scheibenförmiges, zusammenklappbares Geflecht, welches wir mithilfe eines Katheters über die Leiste einführen und über die Blutgefäße zum Vorhofohr leiten. Dort setzen wir das aus einem Drahtgeflecht bestehende Implantat ein und überprüfen mittels eines bildgebenden Verfahrens die Position.“
Sind keine Korrekturen mehr notwendig, wird das Implantat freigesetzt und der Katheter wieder entfernt. Insgesamt dauert der von den Krankenkassen übernommene Eingriff etwa eine Stunde. Patienten spüren währenddessen kaum etwas und verlassen in der Regel nach zwei bis drei Tagen mit neu gewonnener Lebensqualität das Krankenhaus.
Über Abbott:
Bei Abbott setzen wir uns dafür ein, dass Menschen ihr Leben durch die Kraft der Gesundheit in bestmöglicher Weise führen können. Seit über 125 Jahren bringen wir der Welt neue Produkte und Technologien – in den Bereichen Ernährung, Diagnostik, Medizintechnik und generische Marken-Pharmazeutika – und eröffnen dadurch mehr Menschen in all ihren Lebensphasen mehr Möglichkeiten. Heute arbeiten 99.000 von uns daran, dass die Menschen in den über 150 Ländern, für die wir tätig sind, nicht nur länger, sondern auch besser leben können.
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.abbott.com
1 https://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/de/vorhofflimmern/patienteninformation-vorhofflimmern