Schlaganfallrisiko: Vorhofflimmern
Durch Verschluss des linken Herzohrs Entstehung von Blutgerinnsel vermeiden
Schlaganfälle stellen weltweit eine der häufigsten Todesursachen dar. Der größte Risikofaktor dafür ist das sogenannte Vorhofflimmern. Die Häufigkeit nimmt dabei mit steigendem Alter zu: So tritt bei circa vier Prozent der Patienten ab 60 und neun Prozent der Patienten ab 80 Vorhofflimmern auf.
Um die Erkrankung zu verstehen, gilt es, sich zunächst einen gesunden Organismus zu betrachten.
Das menschliche Herz besitzt vier Hohlräume: den linken und rechten Vorhof sowie die linke und rechte Herzkammer. Bei einem gesunden Menschen schlagen die Vorhöfe mit den Kammern in einem Rhythmus, so wird kontinuierlich Blut durch den Körper gepumpt und die Organe werden mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
„Beim Vorhofflimmern beginnen die Vorhöfe, wie der Name bereits sagt, zu flimmern, das heißt, sie schlagen unkontrolliert. Das Blut fließt unregelmäßig und beginnt, sich in den Vorhöfen zu stauen“, erklärt Prof. Dr. Horst Sievert, Facharzt für Kardiologie und Angiologie am CardioVasculären Centrum in Frankfurt.
Tatort: Vorhofohr
Eigentlicher Ort der Gerinnselbildung ist eine kleine, bei allen Menschen im Herzen vorhandene Muskeltasche ohne Funktion: das sogenannte Vorhofohr. „Beim Vorhofflimmern bilden sich aufgrund des Blutstaus oftmals Gerinnsel im linken Herzohr. Normalisiert sich der Herzrhythmus im Anschluss wieder, gelangen diese in den linken Vorhof und von da aus über den normalen Blutstrom ins Gehirn.
Dort können sie ein Gefäß verschließen und einen Schlaganfall auslösen“, beschreibt Prof. Sievert den Vorgang im Körper. Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es verschiedene Methoden: Zunächst einmal eine medikamentöse Therapie mittels Blutverdünner. Sprechen Patienten nicht auf die Therapie an oder lehnen sie eine Dauermedikation ab, kommt ein Katheterverfahren zum Verschluss des Vorhofohrs infrage.
Zutritt verboten
Entscheiden sich Arzt und Patient für einen Eingriff in Form eines Vorhofohrverschlusses, wird ein Katheter über die Leiste gesetzt und über die Blutgefäße zum Vorhofohr geleitet. „Dort positionieren wir das aus einem Drahtgeflecht bestehende Implantat in den Eingangsbereich des Herzohrs und überprüfen den Sitz mittels eines bildgebenden Verfahrens. Sind keine Korrekturen notwendig, setzen wir das Implantat frei“, erklärt Prof. Sievert. Nach der erfolgreichen Platzierung wird der Katheter wieder entfernt.
Die Dauer des Eingriffs beträgt circa eine Stunde und findet in der Regel in einem sogenannten Herzkatheterlabor statt. Patienten spüren den von den Krankenkassen übernommenen Eingriff kaum und verlassen das Krankenhaus normalerweise innerhalb von zwei bis drei Tagen.
Über St. Jude Medical
St. Jude Medical ist ein weltweit tätiger Hersteller von medizinischen Geräten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, bei der Behandlung einiger der teuersten Volkskrankheiten der Welt neue Wege zu gehen. Dazu entwickelt das Unternehmen kosteneffiziente medizinische Technologien, die für Patienten in aller Welt lebensrettend sind und die Lebensqualität verbessern. Von seinem Hauptsitz in St. Paul, Minn. (USA) aus agiert St. Jude Medical in vier zentralen klinischen Bereichen: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Neuromodulation.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.info-schlaganfall-verhindern.de bzw. unter www.sjm.de