Ein ständiger Kloß im Hals

Schluckstörungen bei Parkinson

Die Diagnose „Parkinson“ ereilt in Deutschland jährlich etwa 16 von 100.000 Einwohnern (1). Frauen und Männer sind dabei etwa gleich häufig betroffen.

Die meisten Erkrankungen werden im Alter zwischen 60 und 65 Jahren festgestellt (2).

Obwohl man die Krankheit nicht heilen kann, ist es möglich, gut mit Parkinson zu leben. Voraussetzung ist die richtige Behandlung! Diese sollte sich nicht nur auf die Hauptsymptome der Erkrankung konzentrieren. Denn viele Begleitsymptome können die Lebensqualität von Parkinson-Patienten zusätzlich belasten. So leiden viele stark unter Schluckstörungen (3).

Wenn die Tablette nicht runter will
Störungen beim Schlucken ist eines der Hauptprobleme für Parkinson-Patienten. Ca. 60 Prozent der Erkrankten sind davon betroffen (4).

Ursache der Schluckstörungen ist die sogenannte Akinese.
Dabei handelt es sich um eine zunehmende Bewegungsarmut, die sich auch an den für das Schlucken beteiligten Muskeln zeigen kann. Der automatische Schluckvorgang ist dann gestört.

Das heißt für die Betroffenen:
Hustenanfälle bei den Mahlzeiten, zwanghaftes Räuspern und ein stark erhöhter Zeitaufwand für die Nahrungsaufnahme.

Das Essen einer normalen Portion kann oft bis zu einer Stunde benötigen! Auch das Einnehmen der wichtigen und häufigen Medikamente kann problematisch und unangenehm werden.

Begleitsymptome mit dem Arzt besprechen
Wichtig ist, mit einem Neurologen alle Begleitsymptome oder Probleme zu besprechen. Denn Parkinson ist eine komplexe Krankheit und bedarf einer ganzheitlichen Betreuung.

Je mehr der Facharzt weiß, umso besser kann er die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten abstimmen.

Für Parkinson-Patienten steht eine Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehört neben Tabletten und Infusionen auch ein Medikamentenpflaster, das den Wirkstoff gleichmäßig über 24 Stunden direkt über die Haut ins Blut abgibt. Auf diese Weise wird der Magen-Darm-Trakt wie bei Infusionen umgangen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet, zum Beispiel unter www.parkinson-aktuell.de . Dort können Sie sich auch für einen Newsletter registrieren.

Quellen:
1 Gerlach, Rieder, Reichmann: Die Parkinson-Krankheit, Springer-Verlag 2003.
2 Thümler. Morbus Parkinson: ein Leitfaden für Klinik und Praxis. Springer-Verlag 2002
3 Barone P et al. Mov Disord 2009;24:1641-9
4 Nebel et al.: Dysarthrie und Dysphagie bei Morbus Parkinson, Georg-Thieme-Verlag 2008; Barone et al. Mov Disord. 2009;24(11):1641–1649