Blasenkrebs noch intensiver bekämpfen

Hyperthermie-Chemotherapie

Blut im Urin, ständiger Harndrang und Unterleibsschmerzen – die Symptome einer Blasenentzündung können auch auf einen Tumor in der Harnblase hindeuten. Da die Anzeichen allzu oft falsch gedeutet werden, wird Blasenkrebs häufig spät erkannt und behandelt.

Die neue Synergo-Methode macht die Therapie noch wirksamer, ist aber nur an wenigen Zentren in Deutschland verfügbar. Eines davon ist die Klinik für Urologie am Klinikum Weiden / Kliniken Nordoberpfalz AG.

Blasenkrebs, das sogenannte Harnblasenkarzinom, ist ein bösartiger Tumor in der Harnblase. Auch wenn Männer etwas häufiger als Frauen betroffen sind, tritt er nicht geschlechtsspezifisch auf. 70 Prozent der Tumoren sind zum Zeitpunkt der Diagnose noch auf die Blasenschleimhaut begrenzt und nicht in die tieferen Muskelschichten der Blase eingedrungen.

Bei drei von zehn Patienten ist der Tumor jedoch schon weiter fortgeschritten und bereits in tiefere Schichten der Blasenwand eingewachsen. Fachleute sprechen dann von einem „muskelinvasiven“ Tumor.

Die Symptome täuschen oft
Prof. Dr. Theodor Klotz, einer der zwei Chefärzte der urologischen Abteilung der Kliniken Nordoberpfalz AG erläutert: „So lange sich der Blasenkrebs in einem frühen Stadium befindet, haben die Patienten meist gar keine oder nur sehr leichte und allgemeine Beschwerden: Eine schmerzlose Blutung im Urin oder häufiger Harndrang mit geringer Urinmenge. Daher neigen Betroffene oft dazu, die Ursache in Prostatabeschwerden oder einer Blasenentzündung zu sehen.“ 

Verschiedene Therapiewege
Je nach Lage, Größe und Tiefe des Blasentumors stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die der behandelnde Arzt mit dem Patienten durchspricht.

Beim oberflächlichen Blasentumor steht zunächst die transurethrale Resektion, d.h. die Abhobelung des Tumors durch die Harnröhre, an erster Stelle. Hierdurch kann Gewebe zur weiteren Untersuchung gewonnen werden. In der Regel muss diese Resektion noch einmal wiederholt werden. Stellt sich dann ein Hochrisiko-Tumor heraus, kann  eine neue Behandlungsmethode zur Anwendung kommen:

„In Weiden haben wir die Möglichkeit, eine lokale Chemotherapie mit Hyperthermie zu kombinieren“, so Prof. Dr. Dr. Thomas Bschleipfer.

„Die Synergo® RITE-Behandlungsmethode ermöglicht es, die Blasenwand durch ein sehr kleines und über einen Katheter eingebrachtes Mikrowellengerät auf 41-43°C zu erwärmen, während die Blase gleichzeitig von einem gekühlten Chemotherapeutikum durchspült wird. Verschiedene Studien haben eine deutliche Überlegenheit dieser Kombinationsmethode belegt: Sowohl als Therapiemethode eines noch bestehenden (Rest-)Tumors als auch als Prophylaxe gegen das Wiederauftreten des Tumors“, so Prof. Dr. Dr. Thomas Bschleipfer. 

Großartige Erfolge
Durch den zweifachen Angriff auf die Tumorzellen ist die Methode um mehr als das 60Fache effektiver als eine einfache Therapie mit ausschließlichem Einspülen eines Chemotherapeutikums in die Blase oder einer lokalen Immunmodulation. Die Methode fand daher auch Einzug in die internationalen Leitlinien zur Behandlung des nichtmuskelinvasiven Blasenkarzinoms.

Betroffene und Interessierte können sich unter Tel.: 0961 303-3325 oder  katrin.hanauer(at)kliniken-nordoberpfalz.ag anmelden und informieren. 

Die Urologische Abteilung der Kliniken Nordoberpfalz AG:  
Seit 2014 wird die Klinik für Urologie, Andrologie und Kinderurologie im Sinne eines Kollegialsystems  von den zwei Chefärzten Prof. Dr. med. Dr. phil. Th. Bschleipfer und Prof. Dr. med. Th. Klotz geleitet. Wie in diesem Jahr wurden beide auch in den vergangenen Jahren in die Focus-Ärzteliste Top-Mediziner unter die besten Mediziner Deutschlands im Fachgebiet Urologie gewählt

Prof. Bschleipfer ist darüber hinaus Vorsitzender des nationalen Expertenpanels, des Arbeitskreises Benignes Prostatasyndrom (AK BPS) der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU).  

Das Leistungsspektrum der Klinik bildet die komplette Urologie von der Vorsorge über die Diagnostik bis hin zu modernsten Therapieverfahren ab. In der urologischen Funktionsdiagnostik stehen hochmoderne Ultraschallgeräte der neuesten Generation, Röntgenanlagen mit Digitaltechnik und endoskopische Instrumente mit computergestützter Bildtechnik zur Verfügung

Gerade zur Abklärung des BPS ist es in Weiden möglich, eine „Computeranalyse“ der Obstruktion, d.h. der Einengung der Harnröhre, vorzunehmen.  

Therapeutisch bietet die Klinik alle konservativen, endoskopischen, minimal-invasiven (Schlüssellochtechnik) und offen-operativen Verfahren auf aktuellstem Stand. Die Therapie richtet sich dabei permanent nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Leitlinien der Fachgesellschaften.

Hinsichtlich des BPS stehen neben nicht-operativen Verfahren zahlreiche Optionen der Intervention zur Verfügung. So ließe sich die Prostata beispielsweise nicht nur mit der klassischen (monopolaren oder bipolaren) Elektroresektion („Hobelung“) sondern auch mit einem Laser der neuesten Generation (Greenlight-Laser 180 W) verkleinern.

Zusätzlich werden sukzessive neue Therapiemöglichkeiten eingeführt, welche mit immer weniger Aufwand und Intervention Linderung herbeiführen. Beispielhaft seien das Rezüm-Verfahren oder die temporäre (einwöchige) Implantation von iTIND zu nennen.  

Generell werden in Weiden alle urologischen Krankheitsbilder behandelt. Hierzu zählen Erkrankungen der Nieren, der Harnleiter, der Harnblase, der Prostata, der Harnröhre, der männlichen Geschlechtsorgane und des weiblichen Beckenbodens. Die urologische Klinik hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunktzentrum nicht nur für die nördliche Oberpfalz entwickelt.

Besonderer Fokus wird auch auf die Diagnostik und Therapie onkologischer Erkrankungen, d.h. bösartiger Tumoren gelegt. Seit Jahren besteht ein zertifiziertes Prostatazentrum, in welchem betroffene Patienten interdisziplinär gemeinsam mit der Klinik für Strahlentherapie betreut werden.

Dieses Zentrum zählt zu den ersten zertifizierten Zentren dieser Art in Bayern. Darüber hinaus wurde 2014 ein interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum gegründet, in welchem Männer und Frauen mit Blasenspeicher- und -entleerungsstörungen, wie z.B. verstärktem Harndrang und/oder unwillkürlichem Harnverlust bzw. Frauen mit Beckenbodenschwäche und Genitalvorfall umfangreich diagnostiziert und mit verschiedensten Therapieoptionen, bis hin zu komplexen Beckenbodenrekonstruktionen, behandelt werden können.

Besonderes Augenmerk wird auch Männern geschenkt, welche an einer Inkontinenz nach Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs leiden (Postprostatektomie-Inkontinenz). Auch hier stehen unterschiedlichste diagnostische und therapeutische Optionen zur Verfügung. 

Weiterhin gehören die Abklärung und Therapie von männlichen Zeugungs- und Potenzstörungen zum Leistungsspektrum der Klinik. Hervorzuheben ist die hohe Kompetenz in der Genitalchirurgie, welche über Penisbegradigungen oder die Implantation von Penisprothesen hinaus auch operative Verfahren im Rahmen der Geschlechtsangleichung (Mann zu Frau) umfasst.

Die Kliniken Nordoberpfalz AG:  
Die Kliniken Nordoberpfalz AG ist ein leistungsfähiger Gesundheitspartner in der nördlichen Oberpfalz. Mit sechs AkutKrankenhäusern, zwei Rehabilitationseinrichtungen, einem Aus-, Fort- und Weiterbildungszentrum, einer Pflegeeinrichtung und drei Medizinischen Versorgungszentren bietet sie koordinierte, fächerübergreifende Therapiekonzepte aus einer Hand unter dem Dach unseres Klinikverbunds.

Pro Jahr wird auf den Stationen und den Ambulanzen mehr als 100.000 Menschen geholfen. Mit rund 70 medizinischen Fachabteilungen, darunter viele hochspezialisierte, nach den höchsten Richtlinien zertifizierte Fachzentren, in acht Häusern in der gesamten nördlichen Oberpfalz bietet die Kliniken Nordoberpfalz AG umfassende medizinische Versorgung aus einer Hand.  

Gleichzeitig ist die Klinikgruppe sowohl größter Arbeitgeber als auch Ausbildungsbetrieb in der nördlichen Oberpfalz: Sie beschäftigt dauerhaft rund 3.000 Angestellte und ca. 300 Auszubildende.  Um dieser doppelten Verantwortung als Arbeitgeber und Gesundheitsdienstleister gerecht zu werden, muss das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich agieren.

So ist die Kliniken Nordoberpfalz AG in der Lage, in innovative Diagnose- und Therapietechniken zu investieren, das Leistungsangebot kontinuierlich zu erweitern und wichtige bauliche Maßnahmen umzusetzen. Bei einem Klinikverbund wie der Kliniken Nordoberpfalz AG fallen sowohl auf Gesellschaftsebene als auch in den einzelnen Häusern die vielfältigsten Aufgaben an. Um diese bestmöglich zu bewältigen, arbeiten viele Menschen Hand in Hand.