Durchbruch in der Krebstherapie?

Neuer Hemmstoff greift ruhende Krebszellen an

VLX600 heißt der Wirkstoff, der in Zukunft vielleicht Menschenleben retten könnte – denn schwedische Forscher fanden jetzt einen Weg, wie man die Energieversorgung der bedenklichen ruhenden Krebszellen noch weiter herabsetzen kann.

Erste klinische Studien mit Krebspatienten sind noch für dieses Jahr angesetzt.

In der ruhenden Zelle
Bei Krebsbehandlungen wie etwa einer Chemotherapie werden nur die Krebszellen abgetötet, die sich schnell teilen, während andere Tumorzellen auch nach der Therapie noch existent sind.

Diese sog. seneszenten oder ruhenden Zellen ruhen zwar und vermehren sich nicht weiter – sie können den Körper jedoch auch weiterhin belasten und für einen späteren Rückfall sorgen.

In Untersuchungen mit Mäusen ist schwedischen Forschern vom Karolinska Institut in Stockholm jetzt eine Beobachtung gelungen, die die Krebstherapie einen großen Schritt voranbringen könnte.

Weniger Energie für die Zelle
Das Forschungsteam stellte heraus, dass ruhende Krebszellen nur begrenzt fähig sind, eine verringerte Funktion der Mitochondrien auszugleichen.

Doch gerade dort entsteht die Hauptmenge an chemischer Energie, die jede Zelle für die verschiedenen Stoffwechselvorgänge benötigt.

Nur wenn eine ausreichende Sauerstoff- und Zuckerversorgung durch das Blut gegeben ist, ist eine effektive Energieproduktion auch möglich.

Im Inneren schnell wachsender Tumoren herrscht oftmals ein Mangel an Sauerstoff und Glukose.

Um zu überleben, versuchen die Zellen, die verringerte Energieerzeugung durch Gärung zu kompensieren.

Der Hemmstoff VLX600 ist nun in der Lage, die Energieproduktion in den seneszenten Zellen so stark zu blockieren, dass diese letztlich verhungern.

In Kombination mit anderen Krebsmitteln konnte ein synergistischer Effekt beobachtet werden, ohne dass starke Nebenwirkungen auftraten.

Quelle:
medicalpress.de