Können Krebszellen bald aufgehalten werden?

... neue Wege in der Krebstherapie

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt Alarm wegen des befürchteten „Tsunamis“ an Krebserkrankungen in den kommenden Jahren: Allein in Deutschland werden jedes Jahr etwa 500.000 Menschen mit der Diagnose Krebs konfrontiert.

Doch neuesten Erkenntnissen zufolge könnte sich dank Forschern der University of Queen Mary in London an dieser Situation schon bald etwas ändern.
 
Das Rätsel des Überlebens von Krebszellen
Je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Sobald er jedoch in das umliegende Gewebe eindringt und über Blut und Lymphe zu entfernten Organen gelangt, gestaltet sich die Eliminierung von Krebszellen komplizierter oder wird sogar unmöglich.

Als Metastasen werden die Tochtergeschwulste von Primärtumoren bezeichnet. Wie sie überleben, ist bislang nicht vollständig geklärt.
 
Krebszellen ändern ihr Verhalten
Das Forscherteam um Dr. Stéphanie Kermorgant von University of Queen Mary fand kürzlich heraus, dass Krebszellen einen ungewöhnlichen Mechanismus zum Überleben verwenden.

Die im „Nature Communications“ veröffentlichten Studienergebnisse deuten darauf hin, dass zwei Moleküle bei diesem Prozess eine besondere Rolle spielen. Diese werden als Integrine bezeichnet und sind typischerweise während der Adhäsion aktiv.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich das Verhalten der Krebszellen beim Herauslösen aus dem Tumor verändert. Auf ihrem Weg von der Oberfläche ins Zellinnere senden sie bestimmte Signale an den Rest der Zelle aus, um sich vor dem Zelltod zu schützen.

Verhinderte man jedoch in weiteren Tests, dass beide Moleküle gleichzeitig ins Zellinnere gelangten, bildeten sich deutlich seltener Metastasen.

Die Forscher erhoffen sich anhand dieser Erkenntnisse, effizientere Maßnahmen zu entwickeln, um die Menschen vor Krebs zu schützen.
 
Quelle:
medicalpress.de