Leberzellkrebs durch Früherkennung verhindern
Screening von Leberwerten ist wünschenswert
Die steigende Zahl der Krebserkrankungen ist ein weltweites Problem. Aus diesem Grund beteiligten sich mehr als 770 Mitgliedsorganisationen aus über 155 Ländern am Weltkrebstag der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) am 4. Februar.
Von 2016 bis 2018 lautet das Motto: “Wir können. Ich kann.“ Das gilt auch für die Leberzellkrebs-Früherkennung: Weltweit sind Virusentzündungen der Leber der Hauptgrund für den Leberzellkrebs (HCC). Eine Behandlung dieser Ursache kann den Leberzellkrebs verhindern. Dafür ist eine rechtzeitige Diagnose der Virushepatitis notwendig.
„Viele Lebererkrankungen können wir inzwischen gut behandeln und zum Teil sogar heilen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn sie frühzeitig diagnostiziert werden“, sagt Prof. Dr. Elke Roeb, Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Leberstiftung und Leiterin des Schwerpunkts Gastroenterologie am Universitätsklinikum UKGM in Gießen.
Leberzellkrebs ist weltweit die zweithäufigste, krebsbedingte Todesursache und nimmt auch in Europa und in Deutschland zu. Dieser Entwicklung kann durch die frühzeitige Entdeckung und Therapie der Leberzellkrebs-Ursachen entgegengewirkt werden. Den diesjährigen Weltkrebstag nimmt die Deutsche Leberstiftung zum Anlass, die Forderung nach einem Screening erneut zu betonen und auf die Wichtigkeit der Früherkennung von Lebererkrankungen hinzuweisen.
„Auch in Deutschland sollten mit Hilfe der üblichen Routineuntersuchungen bei vorhandenen Risikofaktoren die Leberwerte und das Vorhandensein von Hepatitisviren im Blut getestet werden“, fordern Roeb und die Deutsche Leberstiftung: „Das ist in Frankreich bereits alltäglicher Standard.“ Zu den Risikogruppen für die Infektion mit einem Hepatitis-Virus zählen beispielsweise Menschen, die vor 1992 Bluttransfusionen oder Blutprodukte erhalten haben, denn bis zu diesem Jahr wurden Blutkonserven nicht auf das Hepatitis C-Virus getestet, Migranten aus Gebieten mit hoher Prävalenz der Virushepatitis und Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen. Neben der Virushepatitis kann auch die Fettleber, verursacht durch Übergewicht, Alkohol oder Diabetes mellitus, zum Leberzellkrebs führen.
“Wir können. Ich kann.“ Dieses Motto des Welt-Krebstages symbolisiert auch die Chancen, den betroffenen Menschen viel Leid und gleichzeitig dem Gesundheitswesen Kosten zu ersparen: Gibt es eine frühzeitige Diagnose, aufgrund der die ursächliche Erkrankung rechtzeitig therapiert und ein Leberzellkrebs verhindert werden kann, wird diesen Patienten viel Leiden erspart. Darüber hinaus können – so die Experteneinschätzung – für das Gesundheitswesen hohe Folgeausgaben vermieden werden.
Über die Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) mit seinen 80 Kliniken und Instituten an den beiden Standorten Gießen und Marburg ist das drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands.
Seit Februar 2006 trägt die RHÖN-KLINIKUM AG zu 95 Prozent die Verantwortung als Betreiber dieses ersten privatisierten Universitätsklinikums in der bundesdeutschen Geschichte und hat seitdem über 567 Millionen Euro an Eigenmitteln dort investiert.
Die rund 9.800 Beschäftigten versorgen jährlich rund um die Uhr 95.000 stationäre und 355.00 ambulante, sprich insgesamt 450.000 Patienten. In Gießen und Marburg stehen 2.287 Betten und 57 Operationssäle für modernste Diagnostik und umfassende Therapie und Behandlung auf internationalem Niveau zur Verfügung.
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