Psychologische Interventionen verbessern die Lebensqualität bei Krebserkrankungen

Welche Rolle spielen psychologische Interventionen bei Krebserkrankungen?

Ein systematischer Review mit Metaanalyse fand, dass psychologische Interventionen bei Krebserkrankungen zwar nicht das Überleben steigern, jedoch eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität Betroffener erreichen. Dies konnte speziell bei Brustkrebs und in Frühstadien festgestellt werden.

Welche Rolle psychologische Interventionen bei Krebserkrankungen spielen, wird kontrovers diskutiert. Wissenschaftler untersuchten nun mit Hilfe einer systematischen Übersichtsarbeit mit Metaanalyse, welchen Effekt psychologische Interventionen auf das Überleben und die Lebensqualität von Personen mit Krebs haben.

Welche Rolle spielen psychologische Interventionen bei Krebserkrankungen?

Der systematische Review umfasste randomisiert-kontrollierte Studien zu psychologischen Interventionen versus Standardversorgung, die aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, Cochrane und Embase ermittelt wurden. Die Autoren verglichen in einer Metaanalyse das Gesamtüberleben, das Rezidiv-freie Überleben sowie unterschiedliche Aspekte der Lebensqualität. In Untergruppenanalysen wurden zudem die Rolle von Aspekten wie etwa Dauer der Intervention, Krebsart und Stadium der Erkrankung betrachtet. Die Analyse berichtete Effekte als zusammengefasste Hazard Ratio (HR) und Mittelwertdifferenzen (MD) mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI).
Systematischer Review mit Metaanalyse

Das Gesamtüberleben und das Rückfall-freie Überleben unterschieden sich nicht signifikant zwischen beiden Gruppen

  • Gesamtüberleben: HR: 0,97; 95 % KI: 0,87 – 1,08
  • Rückfall-freies Überleben: HR: 0,99; 95 % KI: 0,84 – 1,16

Allerdings konnte eine signifikante Verbesserung in der Interventionsgruppe in allen analysierten Aspekten der Lebensqualität festgestellt werden.

Effekte psychologischer Interventionen auf Domänen der Lebensqualität:

  • Global: MD: 0,65; 95 % KI: 0,35 – 0,94
  • Emotional: MD: 0,64; 95 % KI: 0,33 – 0,95
  • Sozial: MD: 0,32; 95 % KI: 0,13 – 0,51
  • Physisch: MD: 0,33; 95 % KI: 0,05 – 0,60

Die Auswirkungen der psychologischen Intervention auf die Lebensqualität waren typischerweise unmittelbar, nach 12 und nach 24 Wochen positiv.

Der Effekt nahm jedoch mit der Zeit ab und war nach 48 Wochen nicht länger signifikant.

Die Ergebnisse insgesamt waren besser bei Brustkrebs-Patienten sowie in Frühstadien von Krebserkrankungen.

Psychologische Interventionen verbessern die Lebensqualität bei Krebserkrankungen

Die Autoren schließen aus dem systematischen Review mit Metaanalyse, dass psychologische Interventionen bei Krebserkrankungen zwar nicht das Überleben verbessern, jedoch eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität Betroffener erreichen. Dies konnte speziell bei Brustkrebs und in Frühstadien festgestellt werden.

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Original Titel:
Psychological intervention improves quality of life in patients with early-stage cancer: a systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials

Autor:
Bognár SA, Teutsch B, Bunduc S, Veres DS, Szabó B, Fogarasi B, Zahariev OJ, Vörhendi N, Almog O, Hadani Y, Gergő D, Mihály E, Erőss B, Bunduc S, Márta K, Hegyi P. Psychological intervention improves quality of life in patients with early-stage cancer: a systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Sci Rep. 2024 Jun 9;14(1):13233. doi: 10.1038/s41598-024-63431-y. PMID: 38853187; PMCID: PMC11162999.