Grünenthal - Informationsdefizit bei krebsbedingten Nervenschmerzen

PatientInnen sollten wissen: Keine Seltenheit, aber behandelbar

Bis zu 40 Prozent aller KrebspatientInnen leiden unter krebsbedingten Nervenschmerzen. Die zugrundeliegende Schädigung von Nerven kann Folge der Krebserkrankung selbst oder ihrer Behandlung, etwa mittels einer Chemotherapie, sein. (1)

Jedoch werden laut einer aktuellen europäischen Umfrage (2) solche Nervenleiden oft nicht ausreichend diagnostiziert oder angemessen behandelt.

Die im Fachjargon als Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) bekannte Erkrankung ist dabei die häufigste „Nerven-Nebenwirkung“ einer Krebsbehandlung. Sie kann dazu führen, dass die Behandlung unter- oder sogar abgebrochen werden muss.

Für Betroffene sind die Folgen teils erheblich

Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Überempfindlichkeit bis hin zu glühend-brennenden Schmerzen in den Händen und Füßen(3) beeinflussen das Schlafverhalten, die körperliche Fitness sowie die physische Gesundheit allgemein . (4)

Daher ist es besonders wichtig, dass PatientInnen über das Erkrankungsbild aufgeklärt sind. Nur so sind sie in der Lage, sich Unterstützung bei behandelnden Onkologen, Schmerztherapeuten oder Neurologen zu suchen damit frühzeitig eine passende Therapie eingeleitet wird.

Krebstherapiebedingte Nervenschmerzen, wie die CIPN, bezeichnen eine Erkrankung im peripheren Nervensystem. Betroffen sein können also alle Nerven des Körpers – mit Ausnahme von Gehirn und Rückenmark.

Wahrscheinlichkeit, Art und Schwere der Symptome einer CIPN sind abhängig von der jeweiligen neurotoxischen Substanz, der verabreichten Dosis und der Chemotherapiedauer.

Bis zu 40 Prozent der PatientInnen leiden nach Chemotherapie langfristig an den Symptomen einer CIPN. (2)

Bei einigen Menschen können Anzeichen einer Nervenschädigung schon während einer Krebsbehandlung auftauchen, bei anderen erst in der Zeit danach. (4)

Die Erkrankung äußert sich etwa in Form von Kribbeln, Taubheit oder Brennen in den Fußsohlen und Fingerspitzen. Im weiteren Krankheitsverlauf wandert der Schmerz in Knöchel und Handgelenke. (4)

Durch Krebstherapie ausgelöste Nervenschmerzen können ausgeprägte Folgen für PatientInnen haben

Laut einer aktuellen europäischen Umfrage fühlen sich viele PatientInnen (85 Prozent) nicht ausreichend über das Erkrankungsbild informiert. (2)

Auch hat die Mehrheit der Befragten (86 Prozent) wenig oder gar kein Wissen über diese Nebenwirkung einer Krebsbehandlung. (2)

Doch die Nervenerkrankung hat einen erheblichen Einfluss auf den Alltag der PatientInnen: Die Feinmotorik verschwindet, auch wird das Tast- und Temperaturempfinden gestört.

Teils fallen bereits einfache Handgriffe, wie beispielsweise das Zuknöpfen von Kleidungsstücken, schwer.

Ist die Muskulatur in den Füßen, Armen und Beinen betroffen, kann es auch zu Muskelkrämpfen, Griff- oder Gangunsicherheit kommen. Ferner können Hör-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen die Folge sein.

Auswirkungen wie diese führen bei der Mehrheit der Befragten (60 Prozent) dazu, dass das Schlafverhalten, die psychische Gesundheit und die sportliche Fitness negativ beeinflusst werden. 30 Prozent der PatientInnen mussten sogar ihren Beruf aufgeben. (2)

PatientInnen sollten aktiv das Gespräch mit dem Arzt suchen

Nicht nur sind PatientInnen wenig über das Krankheitsbild informiert, auch haben viele die Befürchtung, die Zeit der Ärztinnen und Ärzte zu verschwenden (25 Prozent) oder nicht ernst genommen zu werden (25 Prozent). (2) 

Dieses kann wiederum davon abhalten, das professionelle Gespräch zu suchen.

Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Vincenz-Kliniken Paderborn, betont: „Bei einer Krebstherapie steht für Patientinnen und Patienten natürlich immer im Vordergrund, den Krebs zu besiegen.

Jedoch ist es wichtig, auf Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen in den Händen und Füßen zu achten und frühzeitig das aktive Gespräch mit den behandelnden Onkologinnen und Onkologen oder Schmerzttherapeutinnen und -therapeuten zu suchen. Denn es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten, die Patientinnen und Patienten helfen können, ihre Symptome in den Griff zu bekommen und einen möglichst normalen Alltag zu führen.“

Von Bewegungstraining, Physiotherapie und ergotherapeutischen Übungen bis hin zu Medikamenten – oral oder auch topisch/lokal - die die Auswirkungen der Nervenschädigung bessern können, kommen verschiedene Behandlungsoptionen infrage. (4)

Umfragebedingungen
In einer quantitativen Online-Umfrage wurden im Zeitraum vom 02. Mai bis 15. Juni 2021 549 Patienten ab 18 Jahren aus 13 europäischen Ländern befragt, bei denen  eine behandelbare Krebserkrankung diagnostiziert worden war und die Symptome einer peripheren Neuropathie aufwiesen.

Über Grünenthal
Grünenthal ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Behandlung von Schmerzen und verwandten Erkrankungen.

Als forschendes Pharmaunternehmen verfügen es über eine langjährige Erfahrung in innovativer Schmerztherapie und der Entwicklung modernster Technologien für Patienten weltweit.

Mit Innovationen soll das Leben von Patienten verbessert werden. Sie setzen sich mit aller Kraft für ihre Vision von einer Welt ohne Schmerzen ein.

Grünenthal hat seine Konzernzentrale in Aachen und ist mit Gesellschaften in 28 Ländern in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertreten.

Die Produkte sind in mehr als 100 Ländern erhältlich. Im Jahr 2021 beschäftigte Grünenthal rund 4.500 Mitarbeitende und erzielte einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro

Weitere Informationen finden Sie unter www.grunenthal.com

Quellen:

1) Bennett M. et al. (2019). Standards for the management of cancer-related pain across Europe-A position paper from the EFIC Task Force on Cancer Pain. European Journal of Pain; 23(4), 660-668.

2) Dupoiron, D. et al. (2022). Diagnosis, management and impact on patients’ lives of cancer-related neuropathic pain (CRNP): A European Survey. European Journal of Neurology.

3) Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Diagnostik bei Polyneuropathien. Version 1.2, März 2019. Online verfügbar unter https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-067l_S1_Diagnostik-Polyneuropathien_2020-04.pdf, Zugriff am 17.06.2022

4) Deutsches Krebsforschungszentrum. Neuropathie bei Krebspatienten: Beschwerden lindern. Online verfügbar unter https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/neuropathie/neuropathie-behandlung.php, Zugriff am 17.06.2022