Gesunde Knochen trotz Brustkrebstherapie: Was hilft?
Zusammenfassung und Analyse der aktuellen Studien über die Wirkung antiresorptiver Medikamente gegen lokalen Knochenabbau während der Brustkrebstherapie
Eine Reduktion der Knochendichte tritt häufig als Nebenwirkung während der Brustkrebstherapie auf.
In einer Analyse der aktuellen Studien haben Wissenschaftler die Wirksamkeit von Medikamenten untersucht, die der Reduktion der Knochendichte bei der Behandlung von Frühstadiums-Brustkrebs in der Postmenopause entgegenwirken.
Die vielversprechendsten Ergebnisse dieser antiresorptiven Wirkstoffe zeigten Denosumab und Zoledronat.
Insgesamt ist die Datenlage zu einigen Medikamenten jedoch widersprüchlich und es fehlen Studien bezüglich der Langzeitwirkung der Medikamente.
Aromatasehemmer werden standartmäßig zur adjuvanten Behandlung bei der Brustkrebstherapie eingesetzt.
Diese Hormontherapie wird jedoch mit einer Reduktion der Knochendichte bei den Patientinnen in Verbindung gebracht. Um dem entgegenzuwirken werden antiresorptive Medikamente eingesetzt, die über unterschiedliche Wirkmechanismen lokalem Knochenabbau verhindern.
In einer Meta-Analyse der aktuellen Studien haben Wissenschaftler die Wirksamkeit dieser Medikamente untersucht. Hierfür wurden die medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Scopus, und Web of Science nach Studien durchsucht, welche die Behandlung der Reduktion der Knochendichte durch die adjuvante Behandlung mit untersuchen.
Teilnehmerinnen der inkludierten Studien waren ausschließlich Patientinnen in der Postmenopause mit Brustkrebs im Frühstadium. Insgesamt wurden 21 Publikationen inkludiert.
Denosumab und Zoledronat möglicherweise die effektivsten Optionen
Die Analyse ergab, dass durch den Einsatz von Denosumab sowohl die effektivste Verbesserung bezüglich der Knochendichte als auch die größte Reduktion des Risikos von Frakturen bei den Brustkrebspatientinnen erzielt werden konnte.
Die Studien bezüglich Zoledronat zeigten eine starke Verbesserung der Knochendichte im Lendenwirbel- und Hüftbereich.
Der Einsatz von oralen Aminobisphosphonate zeigte ebenfalls eine Verbesserung der Knochendichte. Hier war die Datenlage im Vergleich zu Denosumab und Zoledronat jedoch schlechter, mit weniger Patientinnen in den Studien, kürzeren Beobachtungszeiträumen und insgesamt inkonsistenteren Ergebnissen.
Schlechte Datenlage bezüglich krankheitsfreier Überlebenszeit
Die Autoren bemängeln das Fehlen von Langzeitdaten bezüglich der Veränderung der krankheitsfreien Überlebenszeit bei der Behandlung mit antiresorptiven Medikamenten. Dies gilt vor allem für die Aminobisphosphonate, bei denen in den Studien teils unterschiedliche Resultate berichtet werden.
Insgesamt seien mehr Studien nötig, die die Reduktion der Knochendichte durch die Therapie mit Aromatasehemmern untersuchen, um eine optimale standardisierte Behandlung für Brustkrebspatientinnen bereitstellen zu können.
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Original Titel:
Efficacy of Antiresorptive Drugs on Bone Mineral Density in Post-Menopausal Women With Early Breast Cancer Receiving Adjuvant Aromatase Inhibitors: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials
Autor:
de Sire A, Lippi L, Venetis K, Morganti S, Sajjadi E, Curci C, Ammendolia A, Criscitiello C, Fusco N, Invernizzi M. Efficacy of Antiresorptive Drugs on Bone Mineral Density in Post-Menopausal Women With Early Breast Cancer Receiving Adjuvant Aromatase Inhibitors: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials. Front Oncol. 2022 Jan 21;11:829875. doi: 10.3389/fonc.2021.829875 . PMID: 35127539 ; PMCID: PMC8814453.