Bei verheirateten Personen wird Krebs oftmals früher erkannt

Unverheiratete Personen hatten ein größeres Risiko, dass sich der Krebs bei der Diagnose bereits im fortgeschrittenen Stadium befand, als verheiratete Personen.

Zu diesem Ergebnis kamen die meisten Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen der Ehe und dem Krebsstadium bei der Diagnose beschäftigt hatten.

Dieser Zusammenhang konnte bei vielen verschiedenen Krebsarten beobachtet werden und ist daher von Bedeutung, da die Heilungschancen maßgeblich von dem Stadium der Erkrankung abhängen.

Für die Prognose bei Krebserkrankungen ist es von besonderer Bedeutung, dass diese früh erkannt werden.

Ist der Krebs noch lokal begrenzt und hat sich noch nicht in andere Körperregionen ausgebreitet (Metastasen gebildet), ist in vielen Fällen eine Heilung möglich.

Aus diesem Grund sind Maßnahmen zur Früherkennung sehr wichtig.

Es wurden bereits Studien veröffentlicht, die zeigten, dass bei verheirateten Personen eine Krebserkrankung häufig früher erkannt wird – also bereits dann, wenn sich die Erkrankung noch in einem frühen Stadium befindet.

Andere Studie brachten hingegen diesbezüglich widersprüchliche Ergebnisse und stellten keinen Zusammenhang zwischen der Ehe und dem Krebsstadium bei Diagnose fest.

Ein Forscherteam aus Italien wollte sich nun zu dieser Thematik einen Überblick verschaffen und erstellte eine Übersicht über die entsprechenden Studien und deren Ergebnisse. Ziel war es, herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Familienstatus und dem Stadium verschiedener Krebserkrankung bei der Diagnose gibt.

Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von 18 Studien zusammen

Die Wissenschaftler suchten in internationalen Datenbanken nach Studien, die sich genau mit dieser Fragestellung befasst haben. Sie fanden insgesamt 18 Studien, die ihre Kriterien erfüllten. Die Studien beschäftigten sich mit verschiedenen Krebsarten – darunter auch Lungenkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Leukämie.

Die Ehe hing mit einem frühen Krebsstadium bei der Diagnose zusammen

Die Analyse der Daten machte deutlich, dass die Ehe mit einem früheren Erkennen von Krebserkrankungen zusammenhing.

In keiner Studie wurde bei verheirateten Personen häufiger Krebs im späteren Stadium diagnostiziert als bei unverheirateten Personen. Ganz im Gegenteil: in den meisten Studien hing die Ehe deutlich mit einem frühen Krebsstadium bei der Diagnose zusammen.

Das bedeutet, dass verheiratete Personen häufiger eine Krebserkrankung im frühen Stadium diagnostiziert bekamen als unverheiratete Personen.

Verheiratete Personen hatten somit eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich der Krebs bei der Diagnose noch in einem Frühstadium befand als unverheiratete Personen.

Dieser Zusammenhang zwischen Ehe und Diagnose im Frühstadium konnte bei verschiedenen Krebsarten beobachtet werden.

So konnte auch für Lungenkrebs gezeigt werden, dass unverheiratete Personen ein höheres Risiko hatten, bereits bei der Diagnose von Metastasen betroffen zu sein, als verheiratete Personen.

Bei verheirateten Personen wurde ein Krebs somit häufiger bereits im Frühstadium diagnostiziert als bei unverheirateten Personen.

Die Autoren der Studie vermuteten, dass das daran liegen könnte, dass verheiratete Personen häufiger Untersuchungen zur Früherkennung wahrnahmen.

Da die Heilungschancen bei Krebserkrankungen maßgeblich vom Stadium der Erkrankung abhingen, scheint es somit wichtig zu sein, dass gerade unverheiratete Personen ermutigt werden, an Früherkennungsuntersuchungen teilzunehmen.

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Original Titel:
Marital status and stage of cancer at diagnosis: A systematic review

Autor:
Buja A, Lago L, Lago S, Vinelli A, Zanardo C, Baldo V. Marital status and stage of cancer at diagnosis: A systematic review. Eur J Cancer Care (Engl). 2018 Jan;27(1). doi: 10.1111/ecc.12755. Epub 2017 Aug 29.